LUZERN – Nach Einsiedeln zu pilgern, auch zu Fuss oder mit dem Velo, heisst Leib und Seele gleichermassen auf die Rechnung kommen zu lassen. Dieses Jahr findet die Luzerner Landeswallfahrt am 30. April und 1. Mai statt. Mit dabei sind auch der Kantonsrats- und Regierungspräsident.
Die Luzerner Landeswallfahrt nach Einsiedeln ist eine Jahrhunderte alte Tradition. Wallfahrtstag ist immer der erste Sonntag im Mai, die Fusswallfahrt (seit 2001) und die Velowallfahrt (seit 2013) finden am Vortag statt. Es ist ein ordentliches Stück Weg bis ins Klosterdorf: Um die 40 Kilometer, und schon morgens um sieben gehts los. Trotzdem pilgern Mal für Mal um die 100 Personen zu Fuss nach Einsiedeln. Und seit drei Jahren nimmt eine wachsende Zahl Velofahrerinnen und Velofahrer die 75 Kilometer und 1000 Höhenmeter über die Ibergeregg unter die Räder. Am Ziel reichen sich die beiden Gruppen guter Laune die Hand. «Die interessanten Gespräche unterwegs lassen einen die Strapazen einer langen Wanderung oder Velofahrt vergessen», sagt Synodalverwalter Edi Wigger. «Jedes Mal ist es ein tolles Gefühl, die Anhöhe des Katzenstricks zu erreichen, von wo aus man müde, aber zufrieden auf das Dorf Einsiedeln und die imposante Klosterkirche blicken kann.»
Kantons- und Regierungspräsident dabei
Am offiziellen Wallfahrtstag, am Sonntag, empfängt der Abt von Einsiedeln die Luzerner Delegation persönlich, während der Samstag vor allem eine Gelegenheit zum Austausch ist, unabhängig von Herkunft oder Religion. Kantonsratspräsident Franz Wüest (Ettiswil) wird am 1. Mai zusammen mit Regierungspräsident Reto Wyss die Luzerner Delegation anführen. Die Eucharistiefeier in der Klosterkirche beginnt an diesem Tag um 9.30 Uhr, die Pilgerandacht um 14 Uhr. Die Vesper mit dem Salve Regina schliesst um 16.30 Uhr den Wallfahrtstag ab. Als zweites der sieben Dekanate bzw. zweiter Synodalkreis gestaltet dieses Jahr Luzern die Gottesdienste vom Sonntag mit.
Katzenstrecker
Damit auch dies wieder einmal erwähnt sei – hier bietet sich optimal Gelegenheit dazu: Luzerner werden im Volksmund gerne auch «Katzenstrecker» genannt. Dies nicht etwa deshalb, weil Katz und Has in der Pfanne nur schlecht voneinander zu unterscheiden sind… Der Ausdruck hat seinen Ursprung eben in genau dieser Pilgerfahrt nach Einsiedeln, bei der die Luzerner schon seit Menschengedenken den Weg nach Einsiedeln bevorzugt über den «Katzenstrick» unter die Füsse nehmen, was ihnen die träfe Bezeichnung eingebracht hat. Also richtigerweise hiessen die dann «Katzenstricker» und nicht «Katzenstrecker». Aber «Stricker» oder «Strecker», beides lässt Raum für Interpretation und Missverständnisse. (red.)