Soziale Institution – leistungsfähiger Industriebetrieb

50 Jahre Stiftung Brändi

Die Geschichte der Stiftung Brändi begann 1968 in einem kleinen Pavillon in Horw. Seither ist die soziale Institution zu einem leistungsfähigen Industriebetrieb und Ausbildungscenter mit Wohnangeboten, Gärtnereien und Shops im ganzen Kanton Luzern gewachsen.

In einem Pavillon in Horw begann 1968 die Entwicklung der Stiftung Brändi. Darin betreuten zwei Gruppenleiter 12 Menschen mit Behinderung. Die Gründerstiftung hiess «Arbeitszentrum für Behinderte Luzern» und wurde auf Initiative des Elternvereins Insieme, der Stiftung Rast und des Kantons Luzern gegründet. Bis Ende der 1990er-Jahre eröffnete die Stiftung Brändi an neun Standorten im Kanton Luzern Arbeitswerkstätten und baute das Wohnangebot laufend aus.

Erweiterung des Angebots

2003 übernahm die Stiftung Brändi die Dorfgärtnerei in Kriens und pachtete die Klostergärtnerei in Baldegg. Bereits seit 2005 verfügt die Stiftung Brändi über einen Webshop, über den sie die Brändi-Spiele und -Produkte verkauft. Die letzten 10 Jahre waren unter anderem geprägt von grösseren Umbauten in Sursee und Horw. Durch die Lancierung des Projekts «Integra» arbeiteten ab 2012 erstmals Mitarbeitende der Stiftung Brändi direkt in der Produktion eines Wirtschaftspartners mit. «Als Shop-in-Shop Produktion arbeiten seither permanent 15 Mitarbeitende der Stiftung Brändi bei der Firma Schindler in Ebikon», erklärt Direktor Pirmin Willi. 2014 wurde das Fachgeschäft Brändi Shop in Luzern eröffnet und das Kartenatelier Willisau, das seit 2001 bestand, zum Brändi Shop Willisau umbenannt. So konnten die Fachgeschäfte mit dem bereits bestehenden Onlinekanal Brändi-shop.ch gestärkt werden.

Zur zentralen Institution gewachsen

Heute ist die Stiftung Brändi mit 15 Unternehmen an den neun Standorten Horw, Kriens, Luzern, Littau, Willisau, Sursee, Hochdorf und Baldegg vertreten. Im Auftrag des Kantons und der Invalidenversicherung IV bietet sie Arbeits-, Ausbildungs- und Wohnplätze für Menschen mit Behinderung an. «Arbeit, Bildung und Wohnmöglichkeiten sind die Grundlagen für ein individuelles und selbstbestimmtes Leben», sagt Pirmin Willi. «Wir fördern die berufliche, gesellschaftliche und kulturelle Inklusion und setzen uns für die Lebensqualität von Menschen mit Behinderung ein.»

Zehntgrösste Arbeitgeberin im Kanton

Mit rund 1800 Beschäftigten ist die Stiftung Brändi zur zehntgrössten Arbeitgeberin im Kanton Luzern gewachsen. Insgesamt wirken über 600 Fachpersonen in der Begleitung, Anleitung und Betreuung mit. Insgesamt stehen 1100 Arbeitsplätze zur Verfügung. In den produzierenden AWB-Unternehmen sind rund 220 Lernende in Ausbildung und Abklärung. Berufslehren bietet die Stiftung Brändi in 14 Branchen an. Mit Produkten und professionellen Dienstleistungen für die Industrie und das Gwerbe erzielt die Stiftung Brändi jährlich einen Ertrag von über 30 Millionen Franken. Der Eigenfinanzierungsgrad beträgt über 52 Prozent, was die öffentliche Hand erheblich entlastet. Das Wohnangebot umfasst 340 Wohnplätze in 7 unterschiedlichen Wohnformen, vom Wohnhaus bis zur betreuten WG im Quartier.

Woher kommt der Name «Brändi»?

Es gibt verschiedene Interpretationen. Klar ist aber, dass der Name mit den Anfängen der Stiftung in Horw zu tun hat. Das Grundstück, auf dem die Gebäude der Stiftung Brändi in Horw stehen, hatte den Flurnamen Brändi. Für diesen Flurnamen gibt es folgende mögliche Erklärungen:

  • Auf dem Grundstück stand einst ein Bauernhof, der aus unerklärlichen Gründen mehrmals abbrannte. Der Hof wurde zum Brändihof und daraus der Flurname Brändi.
  • Auf dem Grundstück stand ein Bauernhof. Der Bauer war spielsüchtig und war mehrmals hoch verschuldet. Er war immer der Geprellte, «de Brännti». Daraus wurde der Flurname Brändi abgeleitet.

Bilder Bruno Rubatscher