Zeitzeugen erhalten

Die im Entstehen begriffene Feuerwehr-Ausstellung hat einen attraktiven Eingang erhalten.

Was der Nachwelt erhalten bleiben soll, wird immer wieder kontrovers diskutiert. Der Feuerwehrverein Meggen fragt nicht – sondern handelt.

jp. Wer sich beim Schulzentrum Hofmatt über die Rampe zur unterirdischen Zivilschutzanlage auf den Weg macht, steht unvermittelt vor einem älteren, hölzernen Eingangstor mit der Überschrift «1925 – Feuerwehr Depot». Was sich dahinter verbirgt, verriet mir eine Gruppe ehemaliger Feuerwehrmänner am letzten Samstagmorgen. In einem mittelgrossen Raum der ehemaligen Zivilschutzanlage steht eine Motorspritze, Baujahr 1938, flankiert von vier lebensgrossen Figuren in Feuerwehruniformen. An den Wänden entlang werden in Gestellen fein säuberlich beschriftet Feuerlöscher, Strahlrohre, Atemschutzgeräte, Schläuche, Beleuchtungsmittel, Handspritzen, Helme, Grad- und Spezialistenabzeichen und vieles mehr aus unterschiedlichen Zeitepochen präsentiert. Ein interessanter Ausschnitt aus der Geschichte der Feuerwehr Meggen.

Das Glanzstück der Ausstellung: Handdruckspritze, Baujahr 1837.

In einem weiteren Raum der Bereitstellungsanlage des Zivilschutzes steht das Prunkstück der geretteten Zeitzeugen, eine Handdruckspritze mit Baujahr 1837. Sie ist aus Holz gefertigt, hat einen doppelwirkenden Druckkolben und wurde von Pferden an die Brandstellen gezogen. Sie sollte eigentlich einer Restauration unterzogen werden, doch die finanziellen Mittel fehlen. Ein Gesuch an den Gemeinderat und ein Antrag an die Gemeindeversammlung um Übernahme der Kosten im Betrag von rund 30‘000 Franken blieben erfolglos. So wartet die altersschwache Handdruckspritze immer noch auf einen Sponsor, dem der Erhalt von Zeitzeugen etwas wert ist.

Im Weiteren finden sich in diesem Raum auch Schlauchwagen aus verschiedenen Zeitabschnitten, Rettungsleitern, Brechstangen, Äxte, Löscheimer aus Leder und ein leuchtendroter Land Rover, Baujahr 1956, der immer noch fahrtüchtig ist. So ist in einem Teil der Zivilschutzanlage ein kleines Museum zur Geschichte der Megger Feuerwehr im Entstehen begriffen.

Mitglieder des Feuerwehrvereins Meggen gestalten die Ausstellungsräume: (v.l.) Hardy Zwyssig, Stefan Meier, Daniel Genhart, Richi Hofer, Beat Gähwiler, Präsident Erich Lischer und Franz Gehrig.

Vereinszweck

Kernziele des Feuerwehrvereins, der 2011 gegründet wurde, sind die Pflege und der Unterhalt der Gerätschaften und Fahrzeuge, welche nicht mehr im aktiven Feuerwehrdienst gebraucht werden. Getreu dem Kulturleitbild der Gemeinde Meggen sammeln, unterhalten und dokumentieren die ehemaligen Feuerwehrkameraden freiwillig und ehrenamtlich Zeugen der Ortsgeschichte. Dass dabei auch die Kameradschaft und Geselligkeit gepflegt werden, durfte ich bei meinem Besuch mit einer feinen Fleischplatte miterleben.

Die gesammelten und dokumentierten Ausstellungsobjekte werden in Lagergestellen präsentiert.
Die im Entstehen begriffene Feuerwehr-Ausstellung hat einen attraktiven Eingang erhalten.