Stoischweizer erobern den Jura

Inwil/Jura – Vergangene Woche haben sich Mitglieder und Freunde der Musikgesellschaft Inwil ins Jura aufgemacht. Die Wanderung startete in Delémont und endete in Le Locle.

Schon 2012 wanderte die Musikgesellschaft auf den Spuren jener Inwilerinnen und Inwiler, die vor rund 350 Jahren ins vom 30-jährigen Krieg verwüstete und entvölkerte Süddeutschland auswanderten. Die Reisezielgemeinde Betzenweiler bescherte den Wanderern einen grossen Empfang. Dieser Marsch (180 Kilometer) bildete den Startschuss für das 100-Jahr-Jubiläum der Musikgesellschaft Inwil. Während den Feierlichkeiten wurden neue Pläne für den Stoischweizermarsch II geschmiedet. Das dreiköpfige OK (Walter Troxler, Ruedi Schläpfer und Markus Wicki) haben während des letzten Jahres die Wanderrouten im Jura geplant und rekognosziert, sowie  den Menuplan zusammengestellt.

Gestartet wurde die Wanderreise am Samstag auf dem Dorfplatz beim Stoischweizerstein mit Kafi und Gipfeli. Mit Bus und Zug fuhr die Gruppe nach Delémont. Von da aus ging es los mit einer kleinen Wanderung (6 km und 500 Höhenmeter) ins Naturfreundehaus von Delémont. Die beiden Mitglieder des Begleittross – ein 2DM-Militärlastwagen und ein Pinzgauer, beladen mit Esswaren, Gepäckskisten und einer Feldküche – empfingen die Wanderer mit einem Apéro und anschliessend mit einem sensationellen Nachtessen. Ruedi und Markus zauberten zur Vorspeise Lachs auf Spinatbett mit Salzkartoffeln und zum Hauptgang verschiedene Salate mit grilliertem Lammspiessen und Halsbraten auf den Tisch. Die ganze Woche wurden wir von diesem Team hervorragend verköstigt.

Nach dem Ruhetag am Sonntag ging es am Montag richtig los. Bei Nieselregen liefen die Wanderer zum 20 km entfernten Camping La Tariche, der in der Nähe von St. Ursanne liegt. Am Dienstag stand die Königsetappe auf dem Programm. Diese Route führte 24 km am Fluss Doubs entlang bis nach Goumois. Nach einem kurzen Abstecher ins Restaurant, um sich mit einem «moi aussi» zu stärken, waren noch 4 km und 500 Höhenmeter bis zum Etappenziel Saignelégier zu meistern. Am Mittwoch, dem zweiten Ruhetag, waren alle froh, dass man gemütlich «Skip-bo» im Trocknen spielen konnte. Ein Teil der Gruppe hatte ihre Batterien im Sprudelbad, oder der Sauna aufgeladen. Bei windigem, aber trockenem Wetter ging die Wanderreise über Felder und an abgelegenen Pferdepensionen nach La Chaux de Fonds weiter. In einem sehr schön restaurierten Bauernhaus bereiteten sich alle mit mehr oder weniger Schlaf auf die Schlussetappe nach Le Locle vor. Bei leichtem Regen wurden auch die letzten 18 km gemeistert. Als Wanderabschluss besichtigte die Wandergruppe die einzige unterirdische Mühle les Moulins souterrains du Col-des-Roches. Von der mehrstöckigen Kalksteinhöhle und dem dazugehörigen Museum waren alle fasziniert.  Mit dem Zug und Bus ging es am Samstag von Le Locle wieder zurück nach Inwil. Der Abschied nach einer tollen Wanderwoche mit vielen Höhepunkten fiel allen schwer.

Tobias Scherer

Die Wandergruppe nach einem Mittagsrast. Bild zVg.
Die Wandergruppe nach einem Mittagsrast. Bild zVg.