Alterszentrum bezieht grössten Modulbau der Schweiz

Grösstes, je in der Schweiz realisiertes Alterszentrum in Modulbauweise: Bernadette Schaller (links), Geschäftsleiterin St. Anna Stiftung, und Generaloberin Schwester Heidi Kälin vor dem Domizil Oberschache.

EBIKON/LUZERN – Luzern erlebt in diesen Tagen einen spektakulären Umzug: Die 60 Bewohnerinnen und Bewohner des Schwesternwohnheims «Marienhaus» und des Pflegeheims «St. Raphael» der St. Anna Stiftung sind nach Ebikon gezogen.

Sie haben dort für drei Jahre das grösste, je in der Schweiz in Modulbauweise realisierte Alterszentrum bezogen. Während dieser drei Jahre entsteht am heutigen Standort im Bereich Tivolistrasse / Rigistrasse das neue Alterszentrum St. Anna. Die Zivilschutzorganisation ZSOpilatus hat beim Umzug geholfen.

Eine logistische Herausforderung

«Das Zügeln war für die St. Anna Stiftung, die Bewohnerinnen und Bewohner und die Gemeinschaft der St. Anna-Schwestern eine grosse logistische Herausforderung», sagt Bernadette Schaller-Kurmann, Geschäftsleiterin der St. Anna Stiftung. «Betrieb und Pflege mussten an beiden Standorten in bester Qualität weiterlaufen – auch während des Umzugs.» Die Verantwortlich haben den Umzug minutiös geplant. Innerhalb von drei Wochen sind die Bewohnerinnen und Bewohner umgezogen und es wurden rund 6’000 Objekte gezügelt. Insgesamt waren weit über 100 Personen beteiligt – neben den Mitarbeitenden der St. Anna Stiftung auch 20 Betreuer der Zivilschutzorganisation ZSOpilatus. «Für uns war dieser Einsatz ein wertvolles Training für die Betreuung in besonderen Situationen», erklärt Werner Fischer, Kommandant der ZSOpilatus.

Grösstes Alterszentrum in Modulbauweise in der Schweiz

Das Domizil in Oberschache in der Gemeinde Ebikon besteht aus 250 Modulen. Es ist von den Spezialisten der DM Bau AG in nur fünf Monaten aufgebaut worden. Verkaufsleiter Bernhard Wyss: «Es ist das grösste, je in der Schweiz realisierte Alterszentrum in Modulbauweise.» Es umfasst die ganze Infrastruktur und bietet Platz für sechs Pflegewohngruppen und eine Alterswohngruppe mit gesamthaft 60 Betten. Nach Abschluss der Bauarbeiten am neuen Alterszentrum in Luzern baut man das Domizil Oberschache in Ebikon wieder ab. Die Module kommen an einem anderen Ort zum Einsatz.

St. Anna-Schwestern: Umzug nach 100 Jahren

Mit den Bewohnerinnen und Bewohner sind auch zahlreiche Angehörige der Gemeinschaft der St. Anna-Schwestern umgezogen. Die Gemeinschaft hatte vor genau 100 Jahren die damals neu erbaute Klinik St. Anna in Luzern eröffnet. «Der Umzug war für uns eine grosse Belastung», gesteht Generaloberin Schwester Heidi Kälin. «Wir sind sehr dankbar für die gute Planung und Organisation durch die Stiftung und für die Unterstützung durch den Zivilschutz.» Für die Schwestern war es wichtig, dass das Domizil nahe beim bisherigen Standort liegt. Das ermöglicht den Besuch der Kapelle und der Mitschwestern, die in den bereits sanierten Häusern bleiben.

Leben. Spiritualität. Herzlichkeit.

An der Tivolistrasse in Luzern realisiert die St. Anna Stiftung bis 2021 ein neues und modernes Alterszentrum. Es ersetzt die bisherigen veralteten Bauten «Marienhaus» und «St. Raphael», welche den Ansprüchen, u.a. an die Pflege und Betreuung, nicht mehr gerecht werden. Realisiert werden 50 Pflegebetten in sechs Pflegewohnungen sowie 18 kleinere Wohnungen für Begleitetes Wohnen. Das neue Alterszentrum bietet damit – zusammen mit den bereits bestehenden Häusern «Tivoli» und «Rosenhalde» – insgesamt rund 130 zeitgemässe Wohn- und Pflegeplätze. Geplant hat es die Masswerk Architekten AG Luzern. Das Zentrum wird freundlich, hell und lebenswert für Bewohner und Mitarbeitende. Es soll geprägt sein vom Gedanken der Spiritualität, Offenheit und Herzlichkeit. Von Juli 2018 bis Mai 2019 erfolgt der Rückbau der alten Häuser sowie der Aushub. Im April 2019 starten die eigentlichen Bauarbeiten. Die Inbetriebnahme ist für den Frühsommer 2021 geplant. Die Investitionskosten liegen bei rund 60 Millionen Franken.

Trägerin des Bauprojektes ist die St. Anna Stiftung. Sie führt damit eines der sozialen Werke der St. Anna-Schwestern konsequent in die Zukunft. Ihr ist der Dialog und die gute Zusammenarbeit mit der Nachbarschaft wichtig. So hat sie gemeinsam mit zwei anderen Bauherrschaften im Quartier einen Nachbarschaftsbeirat gegründet. Die Nachbarschaft war auch in der Jury des Architekturwettbewerbs vertreten. Zudem soll das Quartier von neuen Angeboten wie einem öffentlichen Bistro, Räumen für Anlässe oder Dienstleistungen profitieren können.

Spektakulärer Umzug des Alterszentrums: Zivilschützer Leutnant Ilija Suvalj (33) und Schwester Anna Scherer (88) beim Zügeln.
Grösstes, je in der Schweiz realisiertes Alterszentrum in Modulbauweise: Bernadette Schaller (links), Geschäftsleiterin St. Anna Stiftung, und Generaloberin Schwester Heidi Kälin vor dem Domizil Oberschache.