Rücktritt nach 25 Jahren als Präsident

LUZERN – 25 Jahre lang war Professor Rudolf Joss Präsident der Krebsliga Zentralschweiz, an der GV vom 12. Mai ist er zurückgetreten. Roland Sperb, Co-Chefarzt am Spital Sursee, wurde als neuer Präsident gewählt.

kb. Rudolf Joss hat sein Leben in den Dienst der Krebsbetroffenen gestellt. Während Jahrzehnten war er als Onkologe vor allem am Luzerner Kantonsspital tätig, zuletzt als Chefarzt. Ehrenamtlich stellt er sich 1989 als Präsident der Krebsliga Zentralschweiz mit rund 4000 Mitgliedern zur Verfügung – und führte dieses Amt während eines Vierteljahrhundert mit grosser Verantwortung aus.

Vom Einfrau-Betrieb zu einem KMU

Beim Amtsantritt hatte die Krebsliga Zentralschweiz gerade mal eine Teilzeitstelle von 40 Prozent für die Administration. Daraus ist im Laufe der Zeit ein Betrieb mit heute 510 Stellenprozenten geworden. «Unser wichtigster Auftrag war und ist die Beratung und Begleitung von Betroffenen und Angehörigen», sagt der Präsident. «Dabei wollen wir nahe bei den Menschen sein.» Näher bei den Menschen heisst vor allem auch Präsenz in den Regionen. Schritt um Schritt hat die Krebsliga regionale Beratungsstellen in Luzern, Stans, Schwyz, Lachen und Altdorf eröffnet. Hier bieten Fachpersonen einfühlsame und kompetente Beratung.

In der Bevölkerung gut verankert

Das ist aber nicht die einzige Veränderung, die der scheidende Präsident im Rückblick mit Genugtuung erfüllt. «Wir haben die Information und Prävention mit vielen Aktivitäten und Kampagnen ausgebaut.» Deshalb ist die Krebsliga Zentralschweiz bis heute in der Bevölkerung sehr gut verankert. «Qualitätsgesicherte Vorsorge, Betreuung der Betroffenen und Forschungsunterstützung sind die zentralen Anliegen. Dafür setzt sich die Krebsliga öffentlich und politisch ein.» Rudolf Joss ist überzeugt, dass es die Krebsliga auch in Zukunft braucht. «Damit wir unsere Aufgabe erfüllen können, brauchen wir weiterhin Mitglieder, Spenden, Benefizaktionen und Legate», sagt Joss. Denn nach wie vor finanziert sich die Krebsliga Zentralschweiz fast vollständig ohne staatliche Beiträge.

Guido Graf überraschte mit Prunksiegel

Regierungsrat Guido Graf bezeichnete es als aussergewöhnlich, dass jemand während so langer Zeit an der Spitze einer grossen Organisation Freiwilligenarbeit leistet. Professor Joss habe im letzten Vierteljahrhundert die Krebsliga zu einer engagierten Organisation in den Bereichen Beratung, Prävention und Dienstleistungen geprägt. «Obwohl Rudolf Joss nicht Gründungspräsident war, ist er für mich ein Pionier, ein Pionier der vorausgegangen ist und immer wusste, wohin der Weg der Krebsliga führen soll.» Als Dank und Anerkennung überreichte Gesundheitsdirektor Guido Graf dem scheidenden Präsidenten das Prunksiegel des Kantons Luzern – es wird zurückhaltend an Persönlichkeiten für ausserordentliche Leistungen vergeben. Die GV ernannte Rudolf Joss zum Ehrenmitglied.

Roland Sperb ist neuer Präsident

Neuer Präsident der Krebsliga Zentralschweiz ist Dr. med. Rudolf Sperb. Er ist als Co-Chefarzt Innere Medizin am Luzerner Kantonsspital Sursee tätig und hat dort erfolgreich die Onkologie aufgebaut. «Er ist mit allen Belangen von Krebsbetroffenen und deren Angehörigen vertraut», sagte sein Vorgänger Rudolf Joss. Roland Sperb übernimmt die neue Aufgabe mit spürbarer Freude, weil er überzeugt ist, dass die Krebsliga in der Bevölkerung hohes Vertrauen geniesst – dank der guten Arbeit der Beratungsstellen in Luzern, Stans, Schwyz, Lachen und Altdorf. Roland Sperb wohnt mit seiner Familie in Schenkon. Aus dem Vorstand zurückgetreten ist ferner nach 13 Jahren Dr. med. Jules Grüter.

Regierungsrat Guido Graf mit dem bisherigen und neuen Präsidenten der Krebsliga Zentralschweiz: Rudolf Joss (links) und Roland Sperb.
Regierungsrat Guido Graf mit dem bisherigen und neuen Präsidenten der Krebsliga Zentralschweiz: Rudolf Joss (links) und Roland Sperb.
Rudolf Joss: «Die Dankbarkeit war immer wieder berührend.»
Rudolf Joss: «Die Dankbarkeit war immer wieder berührend.»