Mit klarer Meinung

MEGGEN – «Ich bilde mir eine Meinung! Aber wie?» 20 Vorstandsmitglieder von regionalen Frauengemeinschaften suchten am Donnerstagabend der Vorwoche Antworten auf diese Frage.

boa. Manche Themen polarisieren. Das Asylwesen beispielsweise. Bewusst hatte das Vorbereitungsteam dieses anspruchsvolle Thema für das Regionale Vorständetreffen in Meggen gewählt, bei dem unter anderem Vorstandsfrauen aus Adligenswil oder Ebikon dabei waren. Im Zentrum stand jedoch nicht die Haltung der teilnehmenden Frauen zur Asylpolitik, sondern der Prozess der Meinungsbildung.

Schritt für Schritt zur Meinung

Unter Leitung von Cornelia Lenherr (Vizepräsidentin Luzerner Kantonalverband des Schweizerischen katholischen Frauenbunds) wagten die 20 teilnehmenden Frauen ein Rollenspiel und analysierten danach den Prozess. Eine Checkliste zeigte die einzelnen Schritte von der Frage bis zum Entscheid auf. Die Checkliste kann helfen, in einer Gruppe – beispielsweise einem Frauenvereinsvorstand – zu einer gemeinsamen Meinung zu kommen.

Die eigene Meinung überdenken

Spannend war das anschliessende, konkrete Beispiel zum Thema Meinungsbildung. Gemeinsam mit der Pfarrei hatte sich die Frauengemeinschaft Nottwil engagiert, als letztes Jahr in der Gemeinde ein vorübergehendes Asylzentrum eröffnet wurde. Sie organisierte jeweils am Freitagnachmittag einen Kaffee-Treff für Asylsuchende und die Bevölkerung. Monika Federspiel von der Frauengemeinschaft erzählte, wie sie die Meinungsbildung im Dorf erlebt hat. Im Vorfeld seien sehr viele Ängste geschürt worden. «Ich hatte mir das Ziel gesetzt, dass fünf Frauen ihre Meinung gegenüber Asylsuchenden nochmals überdenken.» Dieses Ziel habe sie weit übertroffen. Nach dem offiziellen Teil wurden die Gäste vom Frauennetz Meggen grosszügig bewirtet.

Spannend war das konkrete Beispiel zum Thema Meinungsbildung. Monika Federspiel von der Frauengemeinschaft Nottwil erzählte von ihren Erfahrungen mit dem vorübergehenden Asylzentrum in ihrer Gemeinde. Foto Astrid Bossert Meier
Spannend war das konkrete Beispiel zum Thema Meinungsbildung. Monika Federspiel von der Frauengemeinschaft Nottwil erzählte von ihren Erfahrungen mit dem vorübergehenden Asylzentrum in ihrer Gemeinde. Foto Astrid Bossert Meier