WINTERTHUR/LUZERN – Der heute 15-jährige Claude kam mit einer schweren Cerebralen Parese zur Welt. Alle medikamentösen Bemühungen, seinen Zustand zu verbessern, scheiterten leider. Claude ist rund um die Uhr auf die Hilfe Dritter angewiesen. Sein innigster Herzenswunsch, auf einer Töffausfahrt den Wind und die Natur zu spüren, stellte die Stiftung Wunderlampe und alle Beteiligten jedoch vor eine grosse Herausforderung. Denn Claudes schwere Behinderung verunmöglicht es ihm, alleine in einem Seitenwagen zu sitzen. Eine Lösung konnte schliesslich der Töff-Fründ Club Bonstetten mit einem Seitenwagen für zwei Personen bieten.
Um den Herzenswunsch eines schwer kranken oder behinderten Kindes zu erfüllen, scheut die Stiftung Wunderlampe keinen Aufwand und lässt sich auch vor scheinbar unüberwindbaren Hürden nicht abschrecken. Der Wunschtraum des 15-jährigen Claude schien auf den ersten Blick nicht so ungewöhnlich, in seiner Umsetzung aber umso mehr: Es brauchte nicht einfach ein Motorrad mit Seitenwagen für den Ausflug von Claude, sondern einen Töff mit einem Doppelplätzer-Seitenwagen, so dass auch seine Mutter mitfahren und ihn während der Fahrt entsprechend betreuen konnte. Nach sehr langer Suche wurde die Wunderlampe beim Club «Töff-Fründ Bonstetten» schliesslich fündig. Deren Präsident Coschy Farrér konnte nicht nur den Zweiplätzer-Seitenwagen organisieren, sondern auch zahlreiche Mitglieder für diese Wunscherfüllung begeistern.
Als Claude an seinem Wunscherfüllungstag auf «seinen» Töff mit Seitenwagen wartete, staunte er nicht schlecht, als gleich ein ganzer Corso von Motorrädern vor seinem Wohnhaus in Luzern vorfuhr. Obwohl er sich nur nonverbal verständigen kann, liessen seine Mimik und Gestik keinen Zweifel zu: Seine Freude war grenzenlos! Mit viel Einfühlungsvermögen schufen die Töff-Fründ gleich ein Klima des Vertrauens und machten es Claude auf seinem Sitz so bequem wie möglich. Durch Luzern führte die Fahrt über Hergiswil und Alpnach hoch hinauf auf den Glaubenspass, der dem 15-Jährigen auch trotz bewölktem Himmel ein wunderbares Naturerlebnis bot. Sogar das Rauschen eines Baches, das er so sehr liebt, war zu vernehmen. Beim Fototermin strahlte er übers ganze Gesicht und war ganz begierig darauf, noch mehr Fahrtwind zu spüren, was ihm mit der Rückfahrt übers Entlebuch und entlang des Rotsees ausgiebig ermöglicht wurde. Dieses einmalige Erlebnis wird den Jungen, der wochentags in einer Institution für Menschen mit körperlicher Behinderung betreut wird und nur die Wochenenden und Ferien zu Hause verbringt, noch lange begleiten und er wird bei jeder Gelegenheit davon zehren können.



























