Während meiner Lehre als Holzbauer gehe ich einmal in der Woche einen Tag zur Berufsschule nach Luzern. Ein solcher Tag sieht wie folgt aus: Um 6 Uhr stehe ich auf, so dass ich mich für die Schule bereit machen kann. Anschliessend fahre ich mit dem Velo von zu Hause los und treffe nach 15 Minuten am Bahnhof ein, wo sich die Berufsschule befindet. Der Unterricht beginnt um 7.20 Uhr. Als erstes werden wir in Mathematik unterrichtet. In diesem Fach lernten wir im ersten Teil des Lehrjahres die Grundlagen wie Prozentrechnen, Dreisatz, Proportionen u.s., zurzeit sind wir in den Themen Geometrie und Dreiecksberechnungen. Diese Berechnungen werden wir später im direkten Zusammenhang mit unserer Arbeit immer wieder benötigen.
Anschließend folgt der Berufskundeunterricht. Der Hauptschwerpunkt war bis anhin die Materialkunde. Die Materialien mit denen wir arbeiten sind nicht mehr die gleichen wie vor einigen Jahren. Es sind laufend viele Plattenmaterialien, Folien und andere Holzwerkstoffe zu unserem Arbeitsbereich hinzugekommen. Weiter werden wir in der Berufskunde in der Konstruktionsplanung eingeführt. Die Grundlagen für eine Balken,- oder Sparrenlage durften wir auch erlernen. Um 9.45 Uhr haben wir eine halbe Stunde Pause. Meine Schulkollegen und ich gehen immer in den Coop um uns ein «Znüni» zu holen. Nach der Pause geht es mit meinem Lieblingsfach, dem Fachzeichnen weiter. Zu Beginn des Unterrichts erklärt unser Lehrer, was wir in der jeweiligen Lektion zeichnen. Da das Fachzeichnen an die Berufskunde angelehnt ist, werden meist die Konstruktionen daraus auf Papier gebracht. Wir können vielfach selbständig arbeiten.
Um 11.45 Uhr ist die Mittagspause. Beim Hinunterlaufen zum Bahnhof machen wir spontan ab, wo wir zu Mittag essen, meistens gehen wir in ein Restaurant. Von 13 bis 16.45 Uhr besuchen wir den Allgemeinbildungsunterricht, wo uns rechtliche und wirtschaftliche Grundkenntnisse beigebracht werden. Um 14 Uhr haben wir eine Zwischenlektion Sport. In dieser Stunde dürfen wir Teamsport betreiben. Der momentane Favorit ist Baseball.
Meine Klasse zählt 19 Schüler. Den Pultnachbar kenne ich schon seit der Sekundarschule. Wir haben einen guten Klassengeist, es wird viel gelacht und es passiert immer etwas Lustiges. Ich habe drei verschiedene Lehrer, alle sind ganz ok. Sie sind im richtigen Moment kollegial und erzählen ab und zu einen Witz, können aber auch streng sein.