Entern, kentern und die Kanonen krachen lassen – Martin I. ahoi!

Rotseezunft feiert den Zunftmeister 2014

Unter Piratendekor feierte die Rotseezunft am vergangenen Samstag ihren Zunftmeister Martin I. In einem ersten Teil erfolgte die öffentliche Insignienübergabe im Pflegeheim Ebikon. Anschliessend verschob sich die Zunftgemeinschaft mit den geladenen Gästen ins Kirchenzentrum Höfli zur piratenhaften Inthronisation.

Es war ein langer Tag für den neuen Zunftmeister und sein Gefolge. Bereits um 15.15 Uhr traf der Zunftrat zu Apéro und Abholung bei Zunftmeister Martin I. und seinem Gefolge an der Luzernerstrasse in Ebikon ein. Für den Transport zur Insignienübergabe liess sich der Zunftmeister nicht lumpen und konstruierte mit seinem Gefolge flugs ein eigenes Piratenschiff mit dem Namen «Fortuna». Unter stürmischem Applaus von Zünftlern, Gästen und Bevölkerung folgte der Einzug im Pflegeheim Ebikon. Der scheidende Zunftmeister, Peter I. Mühlebach, mit seiner Partnerin Pia Leipold musste bei seiner Abschieds- und Dankesrede Tränen der Rührung aufgrund des Abschieds aus seinem Amt wegstecken, was zeigt, dass das Amt des Zunftmeisters der Rotseezunft Ebikon mit all seinen fasnächtlichen Facetten tiefe emotionale Momente mit sich bringt. Mit den Worten und Geschenken von Präsident Jörg Bucher wurde der scheidende Zunftmeister würdig verabschiedet.

Begleitet durch die Monster-Guugger Bueri und die zunfteigene Bööggengarde wurde der neuen Zunftmeister mit den Zeichen der fasnächtlichen Macht, dem Zepter, der Zunftkette und dem Zunftmeisterstern auf der Kopfbedeckung, ausgestattet. Mit dem Motto «Entern, kentern und die Kanonen krachen lassen» des neuen Zunftmeisters hält der Piratenjargon in Ebikon Einzug. Damit wollen die neuen Fasnachtsregenten der Fasnacht ihren Stempel aufdrücken. Mit «Entern!» begrüsst der neuen Zunftmeister fortan seine Fasnachtspartner, mit «Kentern!» will Martin I. die Fasnacht in Ebikon übernehmen, und die Kanonen sollen bei den Besuchen und Fasnachtsanlässen krachen. Mit einem feinen Apéro vom Pflegeheim Ebikon und fast nicht enden wollenden Gesprächen zwischen Zünftlern, Gästen und der Bevölkerung dislozierten daraufhin die geladenen Gäste mit dem Zunftmeister in einem Fackelumzug vom Pflegeheim ins nahe gelegene Kirchenzentrum Höfli. Unter imposanten Klängen der Monster-Guugger im Piratensound erfolgte der Einzug des Zunftmeister- und des Weibelpaars in den Festsaal. Die Festgemeinde stand eindrücklich Spalier und liess den neuen Zunftmeister mit Gefolge ganz in Piratenmanier hochleben. Schliesslich erfolgte die lang ersehnte «In-Thron-Setzung». Zum feinen Vier-Gänge-Menü versammelte sich die Festgemeinde im Festsaal, der mit Dukaten, Schatztruhe, Spiegeln und unzähligen Kerzen in eine wahrliche Piratenstube verwandelt worden war. Die anschliessenden Präsentationen erfolgten auf einer Bühne, die einem Piratenschiff nachgebaut war – mit Kanonen, Segeln und Whiskyfässern.

Kaum im Amt, riefen Martin I. bereits erste Pflichten. Nach einem tadellosen Kandidatenjahr durfte er die folgenden Kandidaten zu ehrenvollen Mitgliedern der Rotseezunft Ebikon schlagen: Oliver Bründler, Alois Kaufmann, André Müller und Benno Portmann. Die folgenden interessierten Persönlichkeiten durfte der Zunftpräsident Jörg Bucher als Kandidaten für das Zunftjahr 2014 vorstellen: Paolo Chiodo, Ebikon, Donato Circelli, Ebikon, Michael Mosch, Buchrain, Andreas Seifert, Buchrain, André Wicki, Ebikon, und Toni Wimmer, Ebikon.

Im Unterhaltungsteil des Abends folgten sich die Darbietungen Schlag auf Schlag. Die Neuzünftler trugen gleich mit zwei Nummern zur Huldigung des Zunftmeisters bei. Andy Stübi trug in einer Einzelnummer die Kalendermonate und ihre Beziehung zur Fasnacht vor, im Stil von Emil in seiner Blütezeit. In einer zweiten Nummer zeigten die Neuzünftler ihre gymnastischen Fähigkeiten in einer supponierten Schwimmnummer, die aufgrund der Bewegungskünste einzelner Darsteller die Lacher auf ihre Seite zog. Die zunftinterne Gruppe «Der Stammtisch» zeigte sich dieses Jahr mit ihren Luxusbodys am Strand und mokierte sich mit träfen Bemerkungen und Sprüchen über das zunftinterne Leben und die Aktivitäten des Zunftrats. Auch einen Europameister durfte Conferencier Marco Bühlmann an diesem Abend ankündigen: Eine Boogie-Woogie-Präsentation der Sonderklasse von Stephan Eichhorn und Cornelia Versteegen mit ihren Tanzpartnern war ein Augenschmaus und eine Rhythmuslektion zugleich. Wie jedes Jahr sorgte die zunfteigene Gesangsgruppe «Rotsee-Spatzen» für einen der zahlreichen Höhepunkte des Abends. Sie konnte Anekdoten und Geschichten aus dem Leben des neuen Zunftmeister in ihrer sympathischen Darbietung zusammen mit zwei Piraten aus ihren eigenen Reihen gesanglich und in Sprechform zum Besten bringen. Wie es die «Spatzen» jeweils fertigbringen, Verborgenes, Lustiges und Bemerkenswertes aus dem Leben der Zunftmeister in Erfahrung zu bringen, bleibt weiterhin ihr Geheimnis.

Fulminanter Abschluss des Abends bildete die Guuggenmusig Noggeler aus Luzern, die sich gemäss ihrem Tambourmajor ausserordentlich geehrt fühlte, in der Hochburg Ebikon ein Gastspiel zeigen zu dürfen. Anschliessend feierte die Zunftfamilie mit den Gästen bei Tanzmusik und Barbetrieb bis in die frühen Morgenstunden ihren neuen Zunftmeister Martin I.

SONY DSC 04_rotseezunft_schuetz_03 04_rotseezunft_schuetz_02 04_rotseezunft_schuetz_01 SONY DSC SONY DSC SONY DSC SONY DSC SONY DSC SONY DSC 04_rotseezunft_03 04_rotseezunft_02