5000 Katzen und über 2000 Hunden zu einem neuen Zuhause verholfen

25 Jahre Verein «Hilfe für Tiere in Not»

Im November 1988 traf sich eine Gruppe von Tierfreunden, die es als ihre ethische und moralische Pflicht ansahen, ausgesetzten und misshandelten Tieren mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu helfen. Der Verein «Hilfe für Tiere in Not» war geboren. Bald erschien der erste der fortan jährlich versandten Jahresberichte mit Rechnungslegung, Vereinsinformationen sowie interessanten Beiträgen von Fachleuten rund um das Tier und Unterhaltung. Bereits im dritten Jahr zählte der Verein mehr als 500 Mitglieder und Gönner.

In Edith Reuteler, der Besitzerin der idyllisch im Grünen gelegenen Tierpension Staffelweid in Udligenswil fand man die ideale Partnerin für die Umsetzung der vorrangigen Aufgabe, Verzicht- und Findeltiere aufzunehmen, rund um die Uhr maximal zu versorgen und schliesslich an einen geeigneten Platz zu vermitteln. Diese Symbiose funktioniert bis zum heutigen Tag reibungslos. Die medizinische Betreuung ist einem erfahrenen Tierarzt anvertraut. In den vergangenen 25 Jahren wurden Tiere aller Art, die in Not gerieten, aufgenommen. Hauptsächlich Katzen, Hunde und sonstige Kleintiere wie Meerschweinchen, Kaninchen, Goldhamster, Vögel und dergleichen, erhalten auf der Staffelweid eine vorübergehende Bleibe. Aber auch Reptilien, Fische, Schildkröten, Ziegen, Minipigs, ja sogar verletzte Wildtiere fanden sich schon ein und erfuhren – je nach Bedürfnis – eine spezielle Pflege oder wurden an kompetentere Stellen weitergeleitet. Kein  Tier in Not wird abgewiesen.

Katzen und Hunde, die häufigsten Gäste im Tierheim Staffelweid, werden liebevoll und fachmännisch gepflegt, vom Tierarzt untersucht, geimpft und kastriert und in der Regel nach einem möglichst kurzen Aufenthalt an geeignete Dauerplätze vermittelt. So hat der Verein im Laufe seines 25-jährigen Bestehens – neben zahlreichen anderen Kleintieren – der beeindruckenden Anzahl von nahezu 5000 Katzen und über 2000 Hunden zu einem neuen Zuhause verholfen. Nicht platzierbare Katzen – meist sind es verwilderte oder verhaltensgestörte Tiere – werden auf dem Tierheimareal freigelassen und geniessen so als sogenannte Patenkatzen den Rest ihres Lebens ohne Futtersorgen und in Freiheit. Eingeschläfert wird ein Tier nur, wenn es unheilbar krank ist und trotz medizinischer Behandlung leiden müsste.

Neben der Arbeit unmittelbar für die Tiere werden viele Nebenleistungen erbracht, die enorme Zeit beanspruchen und manchmal auch starke Nerven brauchen: zahllose Beratungsgespräche am Telefon und persönlich bezüglich Haustierhaltung, Platzierung und Tierschutz, Tiertransporte, Tierarztbesuche, Tierrettungen, wenn Polizei und Feuerwehr nicht zuständig sind, Unterstützung bei der Haustierhaltung Bedürftiger,  Administration und Organisation von besonderen Anlässen, um nur einige zu nennen.

So eine allumfassende Tierschutztätigkeit hat natürlich ihren Preis – einen hohen Preis, auch wenn viele dieser Arbeiten von der Meldestelle, von freiwilligen Helfern und selbstverständlich auch von  den Vorstandsmitgliedern ehrenamtlich ausgeführt werden. Der Verein hatte auf Grund seiner äusserst tierfreundlichen Politik belastende und lang anhaltende finanzielle Durststrecken zu überwinden. Ohne den starken Durchhaltewillen aller Beteiligten, ohne Unterstützung der treuen Mitglieder und grosszügigen  Gönner, ohne die grosse Geduld der Gläubiger, ohne die bedeutende Finanzhilfe einer namhaften Stiftung über Jahre hinweg und ohne Übernahme der Kosten für die Pflege der Katzen während einiger Zeit durch eine andere Stiftung hätte der Verein trotz intensivster Anstrengungen nicht überleben können. Heute sind die Finanzen erfreulicherweise ausgeglichen.

Nach 25 Jahren harter Arbeit können alle Mitarbeiter des Vereins stolz sein auf das Ergebnis ihres  Einsatzes. Man hatte oft Existenzsorgen, erlebte manchmal Schreckliches und Trauriges, war oft sehr gefordert, die Belastbarkeit stiess gelegentlich an Grenzen. Aber es gab auch Schönes und Erfreuliches. Der  Verein hatte viel Zuspruch von Gleichgesinnten, genoss grosses Vertrauen von den Mitgliedern und Gönnern, erfuhr viel Hilfsbereitschaft von Freunden, erhielt  Unterstützung von Institutionen und Firmen. Das Tierheim Staffelweid wurde dreimal von heftigen Stürmen heimgesucht, Gebäude und Aussengehege wurden teilweise zerstört, glücklicherweise ohne dass ein Tier zu Schaden kam. Trotz gelegentlich hoher Belegung blieb das Tierheim von Seuchen verschont. Alle Beteiligten hoffen, dass auch in Zukunft der Betrieb rund läuft und noch lange Zeit ganz vielen Tieren geholfen werden kann. Denn das Bedürfnis ist nach wie vor sehr gross.