Schwerpunkt Root: Viele wollten mehr über Roots Entwicklung wissen

Rund  140 Personen waren am Montagabend ins D4 gekommen, als die FDP.Die Liberalen Root ihren zweiten ‚Schwerpunkt Root‘ durchführte. Von den drei Referenten erhielt das Publikum interessante Informationen und erfuhr, wie sich die Gemeinde in den nächsten Jahren entwickeln wird. 

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«Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr waren wir gefordert», hielt David Inderkum, Vorstandsmitglied der FDP.Die Liberalen Root und OK-Präsident von ‚Schwerpunkt Root‘, in seiner Begrüssung fest. Der grosse Publikumsaufmarsch zeigte eindrücklich, dass es den Organisatoren mit den drei Referenten und der Idee, in einer Stunde aus neutralem Standpunkt über aktuelle Themen zu informieren, erneut gelungen war, einen Volltreffer zu landen.

Als erster Redner war Regierungsrat Robert Küng an der Reihe. Root sei zwar mit Rang 51 im Kanton eine kleine Gemeinde, verzeichne aber ein starkes Wachstum. Die Auswirkungen des Metropolitanraums Zürich auf die Achse Zug-Luzern und damit aufs Rontal seien beachtlich, sagte er und prognostizierte, dass in Root im Jahr 2030 rund 20 Prozent mehr Menschen leben als heute. Dank den noch vorhandenen Landreserven könne die Gemeinde dieses Wachstum auch verkraften.

Das günstige wirtschaftliche Klima im Kanton freut den Vorsteher des Luzerner Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements zwar, bereitet ihm aber gleichzeitig Sorgen. Denn auch der Verkehr wachse kontinuierlich, weshalb es grosse Würfe wie das Strassenbauprojekt Bypass und den Tiefbahnhof dringend brauche. «Wir sind zwar gut unterwegs, stehen aber vor immensen Herausforderungen in Sachen Infrastruktur», unterstrich er. Als elegante Überleitung zu seinem Nachredner legte er Root ans Herz, sich fürs Energiestadtlabel zu bewerben, und wünschte sich: «Nehmt euch doch der Energie auch noch an.»

Abwärme liefert umweltfreundliche Energie

Viel Interesse weckte im Anschluss Markus Keiser, Leiter Energiedienstleistungen von ewl – Energie Wasser Luzern. Er orientierte über das Fernwärmeprojekt, in das ewl rund 100 Millionen Franken investiert. Genutzt werden sollen die Abwärme von Swiss Steel und der neuen Kehrichtverbrennung Renergia in Perlen. Mit Schindler konnte im Rontal der erste grosse Kunde für das Vorhaben gewonnen werden, wie das Unternehmen kürzlich bekanntgegeben hatte. Fernwärme sei aber auch für Private interessant: bequem und einfach. Wenn ewl ihren Fahrplan einhalten kann, soll 2016 die Fernwärme fliessen und der erste Abnehmer in Root mit dem ökologischen Produkt beliefert werden. Auf die Frage, weshalb man nicht im Zusammenhang mit der Strassensanierung auch gleich die Fernwärmeleitungen legen könne, antwortete er: «Wir müssen zuerst Kunden akquirieren, erst dann können wir Leitungen bauen.»

Root entwickelt sich stark

Gemeinderat und Rooter Bauverwalter Pitsch Ineichen nahm den Faden auf und beschwichtigte zu Beginn seiner Ausführungen: «Die Leitungen in der Kantonsstrasse sind so weit vorbereitet.» In seiner Liste der aktuellen Projekte nannte er mit der Überbauung Brunn-mattweg, wo an attraktiver Lage Mehrfamilien- und Reihenhäuser entstehen, auch bereits einen möglichen Kunden für die Fernwärme. Darüber hinaus konnte er das Publikum über eine ganze Reihe weiterer Bauvorhaben in unterschiedlichen Vorbereitungsstadien informieren. So plant Coop demnächst den Bau einer Tankstelle beim D4, wo auch die Suva ein grosses Gebäude realisieren will.

Als grosse Herausforderung bezeichnete der Bauverwalter den Gestaltungsplan Dorf. Es brauche viel Geduld und Durchhaltewillen, weil viele Absprachen nötig seien und Interessen abgewogen werden müssten. «Wir sind kurz vor der Zielgeraden», gab er bekannt. Wenn alles so weitergehe, könne er nächstes Jahr ein gutes Projekt vorstellen. Nebst verschiedenen Sanierungen war auch die Fredag ein Thema, wo zwar wegen der Emissionen erste Verbesserungsmassnahmen umgesetzt wurden, das Ziel aber noch nicht erreicht sei. Ebenfalls noch keinen definitiven Bescheid konnte er zum Gebäude der Auto Macchi geben, das sich in einem desolaten Zustand befindet. «Sie sehen, es wird gebaut, gemacht, getan», schloss Pitsch Ineichen, und David Inderkum leitete nach diesem Fazit zum Apéro über, wo noch angeregt diskutiert wurde.

 

Sonja Hablützel