Nächstes Ziel: Halb-Ironman Las Vegas

Am Wolfgangsee herrschten beste Bedingungen für die Triathleten.

Kürzlich konnte Desirée Schriber aus Ebikon ihre erste Triathlon-Saison mit einem dritten Platz krönen. Bevor sie sich eine Trainingspause gönnt, nimmt sie am 13. Oktober am Hallwilersee-Lauf teil.

shab. Sport spielte im Leben von Desirée Schriber schon immer eine grosse Rolle. Früher hatte sie als talentierte Skirennfahrerin und Leichtathletin immer wieder auf sich aufmerksam gemacht; jetzt hat die bald 26-Jährige eine neue Leidenschaft gefunden: den Triathlonsport. Auf diesen Mehrkampf, bestehend aus den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen, sei sie über die Leichtathletik gekommen, erzählt sie. Bald liegt ihre erste Saison mit rund zehn Wettkämpfen über die olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Rad, 10 km Laufen) hinter ihr. Bereits hat sie auch hier ihr Talent bewiesen und konnte ihre ersten Erfolge verbuchen, zum Beispiel den dritten Rang im Wolfgangsee-Challenge in Österreich.

Problemkind Laufen
Ihre Stärke sei das Velofahren, verrät Desirée Schriber: «Als ehemalige Skirennfahrerin habe ich viel Power in den Beinen.» Beim Schwimmen sei sie dabei, Laufen jedoch sei ihr Problemkind. Insgesamt trainiert sie 15 bis 18 Stunden pro Woche nach den Plänen ihres Freundes, der bis zu einem Unfall ebenfalls viel Sport getrieben und es bis zum Schweizer Meister im Hürdenlauf und Weitsprung geschafft hatte. So lag es nahe, dass er nun die Aufgabe als Coach und Betreuer übernahm. «Wir sind ein eingespieltes Team», schmunzelt Desirée Schriber, «und schon seit zehn Jahren ein Paar.»

Flexibilität dank sportbegeistertem Chef
Dass sich die junge Athletin so viel Zeit für ihren Sport einräumen kann, sei nicht zuletzt dank einem sportbegeisterten Chef möglich, sagt sie. Nachdem sie zwei Jahre lang als Flight Attendant in der ganzen Welt unterwegs gewesen war und während dieser Zeit kaum Sport machen konnte, fehlte ihr etwas. «Reisen verträgt sich nicht mit geregelten Training», stellte sie fest. Nach kurzer Suche fand sie eine ideale Stelle bei einem Büro für Baurecht in Zürich. Dort arbeitet sie nun 80 Prozent und geniesst dank einem sportbegeisterten Chef höchste Flexibilität in der Wochengestaltung. So kann sie sich ihren Lebensunterhalt finanzieren. Weil Triathlon eine nicht ganz günstige Angelegenheit ist, sucht die ambitionierte Sportlerin nun Sponsoren, die sie unterstützen.

Neue Pläne
Am 13. Oktober geht die erste Triathlon-Saison für Desirée Schriber zu Ende. Sie gönnt sich dann zwei, drei Wochen Pause. Danach, im November, beginnt schon der Aufbau fürs kommende Jahr, für das sie sich wieder einiges vorgenommen hat. Sie will sich in ihrer Altersklasse für die Mitteldistanz im Las-Vegas-Triathlon 2014 qualifizieren. Im sogenannten Halb-Ironman warten 1,9 km Schwimmen, 90 km auf dem Rad und 21,1 Laufkilometer auf sie. Weil sie unter der Woche in Zürich wohnt, solange ihr Freund noch studiert, absolviert sie die Schwimmtrainings in der Regel dort. Für die Lauf- und Veloeinheiten nutzt sie gerne die Wochenenden in Ebikon, wo die Umgebung ideal ist für beides. Hier leben auch ihre Eltern, die 120 Prozent hinter ihren Plänen stehen.

Am Wolfgangsee herrschten beste Bedingungen für die Triathleten.

Auf Medaillenkurs: Desirée Schriber legt die letzten Meter zurück und erreicht den 3. Platz.