Raiffeisen mit einem Gewinnplus von 9,4 Prozent

Bruno Poli präsidiert den Raiffeisen-Regionalverband Verband Luzern, Ob- und Nidwalden. Er kann ein gutes Jahresergebnis 2022 präsentieren. Bild: zVg / RVRB

Die Genossenschafter dürfen sich freuen: Die 17 eigenständigen Raiffeisenbanken im Regionalverband Luzern, Ob- und Nidwalden konnten das Geschäftsjahr 2022 mit durchgehend positiven Zahlen abschliessen. Der Gesamtgewinn ist um 9,4 Prozent auf 18,7 Millionen Franken gestiegen.

Auch dieses Jahr kann der Verband mit guten Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 aufwarten. Die wichtigsten Zahlen: Die Banken in den drei Kantonen weisen einen Gewinn von 18,7 Millionen Franken aus, das sind 9,4 % mehr als im Vorjahr. Die Kundeneinlagen sind um 2,8 % auf 14,9 Milliarden Franken gestiegen, das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm um 3,4 Millionen Franken zu und das Hypothekarvolumen erhöhte sich um 4,4 Prozent.

Gute Gründe für den Erfolg

Für Bruno Poli, Präsident des Regionalverbands Luzern, Ob- und Nidwalden und gleichzeitig Präsident des Rates der Raiffeisenbanken der Raiffeisen Gruppe, hat das erfolgreiche Geschäftsjahr mehrere Gründe. «Einerseits ist das Anlagegeschäft gut gelaufen, und anderseits ist uns die Zinspolitik der Nationalbank entgegengekommen, weil wir mehr Kundeneinlagen als Kundenausleihungen haben», gab er anlässlich der per Skype abgehaltenen Bilanzkonferenz bekannt. «Jede Raiffeisenbank ist nicht nur maximal eigenständig, als Genossenschaft ist sie sogar im Besitz der Kunden. So arbeiten wir sehr kundennah und geniessen das Vertrauen unserer Besitzer und Besitzerinnen.»

Jeder dritte Einwohner und jede dritte Einwohnerin im Verbandsgebiet ist Raiffeisen-Genossenschafter beziehungsweise Genossenschafterin, insgesamt sind das 173 000 Personen. Dieses Vertrauen zeigt sich auch in der zukunftsgerichteten Stabilität der Banken: Letztes Jahr schlossen sich die Raiffeisenbanken Buttisholz und Sempachersee-Süd zur Raiffeisenbank Sempachersee-Rottal Süd zusammen. Bei der Raiffeisenbank Hitzkirchertal ging der bisherige Vorsitzende Hanspeter Fuchs nach 40-jähriger Raiffeisen-Tätigkeit in Pension, seine Nachfolge hat Bobby Moser angetreten.

Kundengeschäft mit neuen Angeboten

Die Banken konnten ihre starke Position im Kundengeschäft weiter ausbauen. Die Kundeneinlagen haben um 2,8 Prozent auf 14,9 Milliarden Franken zugenommen. Auch die Hypothekarforderungen sind um 591,4 Millionen Franken auf 14,1 Milliarden Franken gestiegen. Trotz der volatilen Marktlage haben viele Kundinnen und Kunden ein neues Wertschriftendepot eröffnet. Der Depotbestand betrug Ende 2022 rund 3 Milliarden Franken.

Die Ertragssituation hat sich positiv entwickelt. Der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft erhöhte sich um 9,9 Millionen Franken (+6,8 % gegenüber 2021) auf 156,1 Millionen Franken. Besonders erfreulich ist die Entwicklung im indifferenten Geschäft. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ist um 3,4 Millionen Franken (+11,3 %) auf 33,7 Millionen Franken gestiegen. Trotz des volatilen Marktumfelds konnte der Erfolg aus dem Handelsgeschäft mit 10,4 Millionen Franken (+15,6 %) stark ausgebaut werden. Der Geschäftsertrag hat dank des erfolgreichen operativen Geschäfts insgesamt um 14,8 Millionen Franken (+7,7 %) auf 205,5 Millionen Franken zugenommen.

Um die erfolgreichen Vermögensverwaltungsmandate einem breiten Publikum anbieten zu können, wurde die Mindestinvestitionssumme auf 50 000 Franken reduziert, was den Verbandsbanken viele neue Kundendepots bescherte. Gleichzeitig wird mit dem neuen Angebot Raiffeisen Rio eine digitale Vermögensverwaltung bereits ab 5 000 Franken ermöglicht, was wiederum von vielen vor allem jüngeren Anlegern und Anlegerinnen rege genutzt wird.

Für die Zukunft gut gerüstet

Die Kapitalsituation der Luzerner, Ob- und Nidwaldner Raiffeisenbanken ist stabil und erfreulich. Mit einem Jahresgewinn von 18,7 Millionen Franken (Vorjahr: 17,1 Millionen Franken, +9,4 Prozent) für das Geschäftsjahr 2022 stärkt sie ihre Eigenkapitalbasis erneut. Die hiesigen Raiffeisenbanken sind somit gut aufgestellt und für die kommenden Jahre gerüstet. Aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten, der anhaltend hohen Inflation und der steigenden Rezessionsgefahr bleibt das Marktumfeld herausfordernd. Für das Geschäftsjahr 2023 erwarteten die Raiffeisenbanken trotzdem einen soliden Geschäftsgang.

Rolf Willimann

 


Zusammenschluss bewährt sich

Vor neun Jahren haben sich die heute 17 Raiffeisenbanken der Kantone Luzern, Ob- und Nidwalden mit ihren derzeit insgesamt 60 Geschäftsstellen und 657 Mitarbeitenden zum Regionalverband Luzern, Ob- und Nidwalden zusammengeschlossen. Seither präsentieren sie ihre Bilanzzahlen gemeinsam. Der Regionalverband erhält somit eine engere regionale Vernetzung und einen gemeinsamen Auftritt, was sich gut bewährt. rowi