Ertragsüberschuss führt zu Steuerrabatt

Praktisch alle Anträge der Rooter Regierung wurden durch die Gemeindeversammlung mit grosser Mehrheit angenommen. | Bilder Elia Saeed

Vergangenen Dienstag fand in der Arena Root die Gemeindeversammlung statt. Dank einem ausserordentlich hohen Ertragsüberschuss dürfen sich die Rooter Bürger dieses Jahr über eine Steuerreduktion freuen.

esa. Am Dienstag, 15. Mai, fand in der Mehrzweckhalle Arena in Root die Gemeindeversammlung statt. Insgesamt fanden sich 118 Stimmberechtigte im Saal ein. Es war die letzte GV des abtretenden Gemeindepräsidenten Klaus Peter Schmid. Die Rooter Bürger erhielten die Gelegenheit, über die Rechnung der Einwohnergemeinde, die Bewilligung eines Sonderkredites, die Änderung des Bebauungsplans D4 und Einbürgerungsgesuche zu befinden. Ausserdem wurden die Mitglieder des Urnenbüros, der Controlling- und der Bildungskommission gewählt.

Ertragsüberschuss führt zu Steuersenkung
Der Jahresbericht 2011, welcher keine Verzögerungen von laufenden Projekten vorsieht, wurde von der Versammlung akzeptierend zur Kenntnis genommen. Die Laufende Rechnung 2011 der Einwohnergemeinde Root weist einen Einnahmeüberschuss von über 2,3 Millionen Franken aus. Dies ist vor allem dadurch bedingt, dass die Steuereinnahmen mit 16,5 Mio. Franken um über 3,5 Mio. Franken höher ausgefallen sind als budgetiert. Auch Minderausgaben bei den Liegenschaften und im Bereich «Soziale Wohlfahrt» trugen ihren Teil zur positiven Rechnungsbilanz bei. Dazu kamen Einsparungen bei der gesetzlichen Fürsorge. Aufgrund der Mehreinnahmen will der Gemeinderat Fr. 526 400.-, das sind etwa 23% des Ertragsüberschusses, dazu verwenden, einen Steuerrabatt von 1/10 Einheiten für die Gemeindesteuern 2012 zu gewähren. Unüberraschend klar nahmen die Stimmberechtigen diesen Antrag an. Ebenso wie die Jahresrechnung 2011 und das Vorhaben des Gemeinderates, Fr. 1,2 Mio, und somit den Grossteil des Ertragsüberschusses, zur Abschreibung von Anlagen des Verwaltungsvermögens einzusetzen. Dies mit der Begründung, dass ansonsten die Schuldenbelastung mit zunehmender Dauer zu gross würde. Die übrigen Fr. 595 905.18 finden ihren Weg als Einlage in das Eigenkapital. Das Nettovermögen der Einwohnergemeinde Root beträgt rund Fr. 2 Mio., oder 440 Franken pro Einwohner.

Steffen erneut nicht gewählt
Für Erneuerung der Siedlungsentwässerung in der Kantonsstrasse bewilligte das Rooter Stimmvolk einen Sonderkredit von 555 000 Franken. Viel Kredit bei den Stimmberechtigten genossen auch die Kandidaten für das Urnenbüro. Neben dem derzeitigen Gemeindepräsidenten Klaus Peter Schmid wurden Gabriela Meier-Küng, Nicole Mauron, Luzia Christen-Portmann, Marlies Krummenacher, Roger Bründler, Thomas Bircher, Marcel Jossi, Mary Brun und Jeanine Allenspach-Huber in das Urnenbüro gewählt. Einzig in der Controlling-Kommission kam es zur Kampfwahl, da mehr Kandidaten vorhanden waren als Sitze zu vergeben sind. Die Controlling-Kommission wird für die Amtsperiode 2012 bis 2016 von Simon Amrein, Othmar Rust, Heinz Huber, Jérôme Rüfenacht und Beat Schwegler verwaltet. Als Präsident amtet Heinz Huber. Renato Steffen, welcher ebenfalls für die Controlling-Kommission kandidierte, wurde, wie bereits bei den Gemeinderatswahlen, nicht gewählt. Für die Bildungskommission wählte die Versammlung Stefan Hoffmann, Sibylle Bühler-Erhart, Priska Fischer-Waser und, mit dem Doppelmandat, Jeanine Allenspach-Huber.

Bebauungsplan D4 wird geändert
Für die Bewirtschaftung der Parkplätze beim D4 ist gesorgt. Durch die Erweiterung der Sonderbauschriften und des Situationsplanes wird der Bebauungsplan des D4 geändert. Das Business Center in Root Längenbold soll in den nächsten Jahren weiter wachsen und mit neuen Gebäuden ergänzt werden. Deshalb sollen auch die Parkplatzanlagen ausgebaut werden. Die Versammlung genehmigte die Anträge des Gemeinderates, womit der Bebauungsplan D4 geändert wird.

Bürgergemeinde Root wächst
Insgesamt bewarben sich elf Personen, darunter zwei Haushalte mit Kindern, für eine Einbürgerung in Root. Die Anträge von Meliha und Midhat Besic wurden von der Versammlung ebenso gutgeheissen wie die Anträge von Zarko, Sladna und Katja Jozic. Dazu wurden die Gesuche der sechsköpfigen Familie Murtezaj ebenfalls angenommen. Somit werden Vater Shpejtim, Mutter Fadile, sowie Arbnor, Arlinda, Arberit und Artiola nun offiziell Rooter und somit Schweizer Bürger. Am Ende der Versammlung wurden die abtretenden Gemeinderäte Klaus Peter Schmid und Ursula Eckert verabschiedet.