Mehr Gewinn für Raiffeisen Luzern, Ob- und Nidwalden

Kurt Sidler hat das Präsidium des Raiffeisen-Regionalverbandes Luzern, Ob- und Nidwalden nach 16-jähriger Präsidialzeit an Bruno Poli übergeben. Bild: zVg Raiffeisen

Die 18 selbstständigen Raiffeisenbanken in den Kantonen Luzern, Ob- und Nidwalden erzielten 2021 einen um 1,7 % gegenüber dem Vorjahr erhöhten Gewinn von 17,2 Millionen Franken. Der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte um 24% zulegen. Die Kundeneinlagen sind auf 14,4 Milliarden Franken gestiegen. Das Hypothekarvolumen erhöhte sich um 4 Prozent. «Ein gutes und ganz erfreuliches Jahresergebnis», bilanzierte der neue Verbandspräsident Bruno Poli den Jahresabschluss anlässlich der Videokonferenz.

Die 18 Raiffeisenbanken des Regionalverbandes blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. Dank des hohen Vertrauens ihrer Kundinnen und Kunden konnten die Banken ihre starke Position im Kundengeschäft weiter ausbauen. Das hohe Vertrauen der Kundschaft widerspiegelt sich im starken Zufluss der Kundeneinlagen um 6,4 % auf 14,4 Milliarden Franken. Mit rund 2 250 neuen Genossenschaftsmitgliedern ist die Gesamtzahl auf über 172 500 angestiegen. Ebenfalls deutlich angestiegen sind die Depotvermögen: Per 31. Dezember 2021 beträgt der Depotbestand rund drei Milliarden Franken, was einer Zunahme von 23,5% gegenüber 2020 entspricht.

Hypothekarvolumen weiter ausgebaut

Die Raiffeisenbanken in den drei Kantonen konnten ihren Marktanteil im Hypothekargeschäft gut halten und das Hypothekarvolumen um 4 % auf 13,5 Milliarden Franken erhöhen. Die übrigen Forderungen gegenüber Kunden sind leicht um 17,8 Millionen Franken auf 4,8 Milliarden Franken, gesunken. Darin enthalten sind auch die Covid-19-Kredite an lokale Unternehmen, die im Vorjahr im Rahmen des Garantieprogramms des Bundes ausbezahlt wurden. Einige dieser Kredite sind inzwischen zurückbezahlt worden. «Dank der umsichtigen Kreditpolitik sowie des sich relativ rasch erholenden wirtschaftlichen Umfeldes bestand per Ende 2021 kein erhöhter Wertberichtigungsbedarf», hielt Poli weiter fest.

Positive Ertragsentwicklung

Die Ertragspositionen haben sich letztes Jahr positiv entwickelt. Der Geschäftsertrag ist dank des hohen Geschäftsvolumens um 5,7 Prozent auf 190,7 Millionen Franken gestiegen. Der Optimismus mit Blick auf die wirtschaftliche Erholung sowie das Vertrauen in die Anlagekompetenz von Raiffeisen führte zu höheren Transaktionsvolumen der Anlegerinnen und Anleger. Auf dieser Stärke möchte die Bank aufbauen und das Geschäftsfeld Vorsorgen und Anlegen entlang der Strategie «Raiffeisen 2025» weiterentwickeln. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft hat sich gegenüber dem Vorjahr stark verbessert und hat um 23,9 % auf 30,3 Millionen Franken zugenommen.

Der Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft konnte mit 144,3 Millionen Franken (i.V. 145,6 Millionen Franken) knapp gehalten werden. Der Handelserfolg fiel mit 9 Millionen Franken um 18,1 % höher aus als im Vorjahr. Aufgrund des erhöhten Sach- wie auch Personalaufwandes hat der Geschäftsaufwand um 3,0 % auf 108,2 Millionen Franken zugenommen.

Insgesamt weisen die Raiffeisenbanken des Regionalverbandes für das Geschäftsjahr 2021 einen Jahresgewinn von 17,2 Millionen Franken aus. Dies entspricht einer Zunahme von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit dem erwirtschafteten Gewinn stärkt die Raiffeisenbank ihre stabile Eigenkapitalbasis erneut. Das ist für die Herausforderungen in den kommenden Jahren sehr wichtig. Mit 646 (638 im Vorjahr) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die 18
Raiffeisenbanken wichtige Arbeitgeber in der Region. Nebst attraktiven Arbeitsplätzen bieten sie auch 60 Lernenden einen lokalen Ausbildungsplatz im Bankensektor. Mit 7,8 Millionen Steuerfranken fliesst zudem Geld aus den eigenständigen Genossenschaften an die öffentliche Hand.

Rolf Willimann


Kurt Sidler übergibt an Bruno Poli

Kurt Sidler ist anlässlich der Delegiertenversammlung vom letzten Herbst als Regionalverbandspräsident zurückgetreten. Er war 20 Jahre im Regionalverband tätig, davon 16 Jahre als Präsident. Sidler hat die letzten Jahre insbesondere die Reform der Raiffeisengruppe stark mitgeprägt. Als Nachfolger hat Bruno Poli das Präsidium des Regionalverbandes übernommen. Poli ist seit 2001 bei Raiffeisen, derzeit Präsident der Raiffeisenbank Nidwalden. Er ist seit 2014 als Vorstandsmitglied im Regionalverband Luzern, Ob- und Nidwalden tätig und seit 2020 Präsident des neuen Rates aller Raiffeisenbanken. rowi