Am Samstag, 27. April fand im Gemeindezentrum Möösli die Premiere des Stücks «Ein Schluck zuviel» statt.
Auf der Bühne im Loft-Stil steht ein Klappsofa. Darauf schält sich ein ziemlich zerknitterter David (Andreas Seiler) aus den Federn. Neben ihm, unter einer rotem Samtdecke, erahnt man einen Frauenkörper. Als David langsam davonschleichen will, kommt darunter Janine (Corinne Fuchs) zum Vorschein. Wie peinlich für den Direktor des Bundesamts für Gesundheit – seinen Vollrausch von letzter Nacht soll ja nicht der erste gewesen sein!
Als sie ihm einige Anekdoten von der letzten Nacht schildert, wird klar: David hat einen totalen Filmriss. Er erinnert sich, zu seinem Verdruss, weder an die hübsche junge Janine, noch an die Pokerspiele im Waschsalon. Auch woher die Geldscheine in seinem Jackett stammen, ist ihm ein totales Rätsel. Und vorallem – wo in Gottes Namen sind seine Hosen gelandet?
Der arme David irrt also völlig verkatert und ohne Erinnerung in der Loftwohnung umher.
Das Ausmass seiner Eskapade wir aber erst Stück für Stück erkennbar. Als Gianni (Andreas Troxler), der eifersüchtige Ehemann von Janine auftaucht, wird ihm natürlich kurzerhand eine Lüge aufgetischt, die auch gleich für Janines Eltern (Susanne Baumgartner & Roman
Fabits) herhalten muss. Immer mehr skurrile Figuren, wie zum Beispiel die libanesische Drogenbaronin (Michèle Helfenstein) oder die schiesswütige Komissarin (Anita Heim) decken die schockierenden Ereignisse der vergangenen Nacht auf. Nur Davids unerschütterlich treuer Freund Phipps (René Huber), der so einige blaue Flecken in Kauf nimmt, hält zum Direktor des BAG. Oder ist dieser vielleicht auch schon leid, David immer wieder aus der Patsche zu helfen? Seiner temperamentvollen Ehefrau (Sybille Meyerhans) jedenfalls, wirds langsam aber sicher zu bunt mit den Ausreden ihres Mannes.
Obwohl dieser mittlerweile sogar wieder Hosen trägt. Während des Stücks passieren immer wieder unerwartete Wendungen und Davids Situation verschlimmert sich ins scheinbar Unendliche. Man fragt sich zunehmend: Kann es noch übler kommen? Ist die Leiche wirklich tot? Und vorallem – wird das Klappsofa nochmals heruntergeklappt? Der Regisseur Herbert Weber hat seinen Spielern einiges abverlangt und der EVB durfte eine sehr erfolgreiche Premiere mit enthusiastischem Publikum erleben.