Daniel Gasser soll Josef Burri «beerben»

Die CVP Ebikon will den Sitz des Gemeindepräsidenten mit Daniel Gasser verteidigen. Er wurde am Mittwoch, 1. März, überraschend deutlich mit 70 Stimmen nominiert. Seine Gegenkandidatin Christiane Scherwey Lauber erhielt 14 Stimmen. Diskussionslos wurde Finanzvorsteher Herbert Lustenberger für eine weitere Amtsperiode aufgestellt.

red. Nominationsversammlungen mobilisieren immer besonders viele Leute. Das zeigte sich auch am 1. März, wo sich gegen 90 Personen in der Aula des Schulhauses Wydenhof einfanden. Einleitend referierte Gesamtprojektleiter Ruedi Kummer über das Projekt der neuen Kehrichtverbrennungsanlage Renergia in Perlen. Schwerpunkt aber bildete die Nomination des CVP-Kandidaten für die Nachfolge von Gemeindepräsident Josef Burri. Parteipräsidentin Bernadette Bründler skizzierte einleitend kurz die Ausgangslage. Im fünfköpfigen Gemeinderat treten vier Bisherige zur Wiederwahl an. Der CVP-Vorstand hat schon früher beschlossen, den Sitz des Gemeindepräsidenten zu verteidigen.

Lustenberger unbestritten nominiert
Unbestritten war an der Parteiversammlung die Nomination von Finanzvorsteher Herbert Lustenberger. Dieser stellte sich zuerst kurz vor und zeigte in seinen Ausführungen auf, wie sich die finanzielle Situation von Ebikon in den letzten Jahren entscheidend verbessert hat. Die nächste Legislaturperiode werde allerdings herausforderungsreich, sagte Herbert Lustenberger. Es gelte eine gesunde Balance zu finden zwischen den zahlreichen Begehrlichkeiten und dem finanziell Möglichen. Die Versammlung sprach dem Finanzvorsteher das Vertrauen aus und nominierte den CVP-Kandidaten anschliessend praktisch einstimmig.

Kulureller Brückenbauer
Spannender verlief die Nomination des Kandidaten fürs Gemeindepräsidium. Zuerst stellte sich Daniel Gasser (44) vor. Er ist verheiratet, seit sieben Jahren Leiter der Musikschule Ebikon und hat letztes Jahr die Wahl in den Kantonsrat nur knapp verpasst. Daniel Gasser ist in Ebikon aufgewachsen und war beruflich auch fast immer hier tätig. Er bringe die nötige Führungserfahrung für das Amt des Gemeindepräsidenten mit, betonte Daniel Gasser. Ihm sei sehr wichtig, dass die Gemeinde auch weiterhin Budgetdisziplin zeige. Er verstehe sich zudem als Brückenbauer zu den Jugendlichen und zur Kultur.

Auswärtige Gegenkandidatin
Anschliessend stellte sich auch Christiane Scherwey Lauber (44) vor. Sie stammt aus einer politisch engagierten Fribourger Familie und ist mit ihrem Mann und den beiden Kindern erst vor kurzem von Gisikon nach Ebikon gezogen. In Gisikon ist sie im Moment noch Sozialvorsteherin. Sie habe sich gut überlegt, als Neuzugezogene zu kandidieren, betonte Christiane Scherwey Lauber. Aber sie denke, sie verfüge über eine gute Exekutiverfahrung, sei im Rontal breit vernetzt, habe ein gutes Verhandlungs- und Politgespür und – last but not least – sie sei eine Frau.

Klarer Entscheid
Im Anschluss an diese beiden Vorstellungen setzte sich Robert Häller für Daniel Gasser und der Gisikoner Gemeinderat Josef Lötscher für Christiane Scherwey Lauber ein. Bevor die Versammlung frei und offen über die beiden Kandidaten diskutierte, verliessen diese den Saal. In dieser Diskussion zeigte sich, dass die Führungserfahrung von Daniel Gasser, seine breite Vernetzung und sein langjährige Engagement in Dorfvereinen und Gruppierungen mehr wiegen als der «Frauenbonus» von Christiane Scherwey Lauber. Es war darum nicht erstaunlich, dass in der geheimen Abstimmung von 86 Anwesenden 70 für Daniel Gasser und nur 14 für Christiane Scherwey Lauber votierten (bei 2 ungültigen Stimmen). Schliesslich gab die Versammlung dem CVP-Präsidium auch die Kompetenz, für die Gestaltung der Wahllisten – falls erforderlich – mit anderen Parteien zusammenzuarbeiten. Die Gemeinderatswahl findet in Ebikon am 6. Mai statt.  Beat Baumgartner

Kandidatenvorstellung
Anlässlich der bevorstehenden Gemeinderatswahlen stellt der «Rontaler» die verschiedenen Kandidaten der Rontaler Gemeinden in Kurzporträts vor. Daniel Gasser stellte sich unseren Fragen.

 

 

Daniel Gasser | Bild pd

Daniel Gasser

Geburtstag: 14.07.1967
Wohnort: Ebikon
Interessen: Politik, Kultur, Sport
Partei: Christliche Volkspartei
Politisch aktiv seit: 2008

Welche politischen Ziele werden Sie forcieren, sofern Sie gewählt werden?
Für mich sind Werte wie offene Kommunikation und respektvoller Umgang sehr wichtig. Diese Haltung will ich auch in den Gemeinderat und in den Begegnungen mit den Ebikonerinnen und Ebikonern einbringen.

Was sind die grössten Baustellen, welche Sie als Gemeindepräsident in Ebikon erwarten?
Bauen bedeutet, dass auf einem guten Fundament Raum für Neues entsteht. Ich stehe ein für eine weiterhin finanziell gesunde Ausrichtung, für ein moderates Wachstum und für einen attraktiven Ortskern als Treffpunkt für die Bevölkerung.

Wo sehen Sie die grössten Zukunftsperspektiven für Ebikon?
Ich lebe gern in Ebikon und möchte, dass die Lebensqualität in unserem Dorf weiter verbessert wird. Um dies zu erreichen, müssen wir in den drei Bereichen Wohnen, Arbeit und Freizeit attraktiv sein. Speziell auch der Förderung des altersgerechten Wohnens muss in Zukunft Rechnung getragen werden.

Wie wollen Sie die zukünftigen finanziellen Herausforderungen Ebikons meistern? (Stichwort Budget)
Der Steuerfuss soll im jetzigen Bereich bleiben, innovative und ertragreiche Wirtschaftsbereiche unterstützt und gefördert, Ausgaben kritisch hinterfragt werden. Mit Herbert Lustenberger, als sehr erfahrenem Leiter Finanzen, wird dies dem Gemeinderat bestimmt weiterhin gelingen.

Wieso denken Sie, dass Sie die richtige Wahl sind für das Amt im Gemeindepräsidium?
Ich habe Herzblut und viel Energie, welche ich für Ebikon einsetzen will. Durch meine berufliche und politische Tätigkeit sowie meine verschiedenen Vereins-Engagements kenne ich sehr viele Einwohnerinnen und Einwohner aller Alterskategorien sehr gut. Auch nehme ich seit mehr als 20 Jahren Führungsaufgaben wahr.

Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit den anderen Parteien vor?
Die Parteien sind Spiegel unserer Gesellschaft und in der politischen Diskussion sehr bedeutend. Ein regelmässiger Austausch zum gegenseitigen Verständnis und konstruktiver Zusammenarbeit ist mir deshalb wichtig. So finden sich bei Uneinigkeiten am runden Tisch gute Kompromisse und Lösungen.

Die Fragen stellte Elia Saeed