Werbeumsätze in der Schweiz: Online- und Aussenwerbung entwickeln sich positiv

Die Werbung ist ständig im Wandel. Zu den klassischen Werbemassnahmen gesellen sich immer häufiger und immer neue digitale Formen. Zahlen der Stiftung Werbestatistik Schweiz geben einen Einblick, wie sich die Werbeumsätze entwickeln und welche Werbeformen derzeit besonders gefragt sind. Klare Gewinner sind derzeit die Online- und die Aussenwerbung. Einen Umsatzrückgang verzeichnete demgegenüber zuletzt die TV- und Radiowerbung.

Online- und Aussenwerbung im Aufwind

Wenig verwunderlich ist die Tatsache, dass sich auch in den jüngsten Zahlen der Stiftung Werbestatistik Schweiz, die sich auf das Jahr 2015 beziehen, ein klarer Positivtrend bei der Onlinewerbung abzeichnet. So konnte in diesem Bereich, der erstmals im Rahmen dieser Statistik miterfasst wurde, ein Zuwachs von sieben Prozent im Vergleich zum Jahr 2014 verzeichnet werden. Damit lag der Netto-Werbeumsatz im Online-Segment bei 572 Millionen Schweizer Franken.

Ein Blick in die Strassen von Luzern und der umliegenden Gemeinden lässt bereits vermuten, dass auch Aussenwerbung nach wie vor gefragt ist. Die Plakate, Poster und Banner sind kaum zu übersehen. Die Zahlen bestätigen diesen Eindruck: Der Netto-Werbeumsatz mit Aussenwerbung entwickelte sich mit einem Plus von rund 4 Prozent ebenfalls sehr positiv. Zu dieser Kategorie gehören beispielsweise Poster, Hohlkammer- oder auch Neonplakate wie sie allesamt bei Anbietern wie Saxoprint gedruckt werden können. Solche Plakatwerbung für sich genommen verzeichnet dabei einen Zugewinn von 2,8 Prozent. Darüber hinaus konnte auch die Verkehrsmittelwerbung deutlich zulegen: Bei dieser ist es sogar ein Plus von 6,2 Prozent. Das Teilsegment Digital Out-of-Home, das etwa Adscreens umfasst, verzeichnet einen deutlichen Zuwachs von 8,9 Prozent.

Rückgang bei TV- und Radiowerbung

Weniger erfreuliche Zahlen präsentiert die Stiftung Werbestatistik Schweiz für die Gattungen TV- und Radiowerbung. Während Letztere im Jahr 2015 sogar ein Minus von 5 Prozent verzeichnen musste, waren es bei der TV-Werbung immerhin nur 3 Prozent weniger. Dieser Negativtrend könnte sich bis zur Bekanntgabe der Zahlen für das vergangene Jahr 2016 noch einmal verschärfen. Einer der Gründe könnte sicherlich sein, dass sich das Medium Fernsehen im Wandel befindet. Klassisches lineares Schauen zu den Zeiten, die die Programmchefs vorgeben, gehört immer mehr der Vergangenheit an. Die Fernsehbranche hat sich hierzulande schon jetzt vehement der Möglichkeiten des zeitversetzten Fernsehens durch Catch-up-TV zu erwehren. Dadurch nutzen auch immer mehr Zuschauer die Option, Werbeblöcke schlicht zu überspulen. Wie in der Aargauer Zeitung zu lesen ist, soll bereits 15 Prozent der Fernsehnutzung zeitversetzt stattfinden und jeder zweite Werbeblock überspult werden. Die Sender sehen dadurch ihre Existenz bedroht und setzen sich daher für ein Spulverbot ein – ein langjähriger Rechtsstreit droht. Wie sich dieser Trend auf den kommenden Netto-Werbeumsatz auswirkt, bleibt aber noch abzuwarten.

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