«Viele Firmen haben massiv weniger Umsatz»

Patrick Riedweg, Geschäftsführer von Swissmechanic Zentralschweiz. (Bild apimedia)

Zahlreiche Firmen aus der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie klagen über rückläufige Bestellungseingänge und grosse Umsatzeinbussen. Das zeigt eine Umfrage des Zentralschweizer Branchenverbandes Swissmechanic.

Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Branche, kurz MEM-Industrie, arg zugesetzt. Das beweist eine Umfrage, die der Branchenverband Swissmechanic Zentralschweiz kürzlich bei seinen 66 Mitgliedern
durchgeführt hat. Demnach verzeichneten 60 Prozent der Firmen seit Anfang April einen Umsatzeinbruch von bis zu 40 Prozent.

Und die meisten gehen davon aus, dass die Umsätze im Mai und Juni noch weiter sinken werden. Für Swissmechanic-Geschäftsführer Patrick Riedweg liegt der Grund auf der Hand: «Die Käufer von Investitionsgütern sind sehr zurückhaltend und bestellen zurzeit nur auf tiefem Niveau.»

Weit verbreitete Kurzarbeit

Der Umfrage ist weiter zu entnehmen, dass die Hälfte der befragten Firmen kurzfristig einen grossen, ein Drittel einen kleinen finanzielle Schaden erlitten haben. Mittelfristig ist man etwas zuversichtlicher: 31 Prozent der Firmen erwarten einen grossen, 52 Prozent einen kleinen Schaden. Bis zum heutigen Zeitpunkt haben 57 Prozent der Firmen Kurzarbeit beantragt. Und von den übrigen 43 Prozent planen zwei Drittel, Kurzarbeit demnächst einzuführen. Doch wie hat sich die Krise auf den Personalbestand ausgewirkt? Vier von fünf Unternehmen geben an, dass sie keine Mitarbeitenden entlassen haben und dies in naher Zukunft auch nicht zu tun gedenken. Auf die Rekrutierung von Lernenden hatten die negativen Entwicklungen innerhalb der Branche ebenfalls wenig Einfluss. 80 Prozent der Mitgliedfirmen konnten ihre Lehrstellen mit Lehrbeginn in diesem Sommer wie gewohnt mit geeigneten Kandidaten besetzen.

Schnellere Grenzöffnung gefordert

Patrick Riedweg weiss, wie der Motor wieder zum Laufen gebracht werden kann: «Die Grenzen zu unseren Nachbarländern müssen zumindest für die Wirtschaft wieder geöffnet werden – und zwar so schnell wie möglich.» Also nicht erst am 15. Juni, wie es der Bundesrat in Aussicht gestellt hat. «Unsere Kunden brauchen Servicetechniker, welche die Maschinen vor Ort in Betrieb nehmen, Jahreschecks und geplante Reparaturen ausführen», begründet er. «Und auch unsere Kunden können nur unter erschwerten Bedingungen zur Maschinenabnahme in die Schweiz einreisen.» Weiter wünscht sich Riedweg, dass die
Kurzarbeit auf 12 bis 18 Monate ausgedehnt wird, zumal der Einbruch im zweiten und dritten Quartal noch zunehmen dürfte.

Daniel Schwab