Veränderungen als Chance betrachten

Der neue Direktor Adrian Derungs. Bild apimedia

Der Neujahrsapéro der IHZ stand ganz im Zeichen der Veränderung. Adrian Derungs löste Felix Howald als Direktor ab. Auch wirtschaftspolitisch ist derzeit einiges in Bewegung.

The show must go on. Der weltbekannte Songtitel von Queen widerspiegelt die aktuelle Stimmungslage innerhalb der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ ganz gut, wie der traditionelle Neujahrsapéro im Hotel Schweizerhof in Luzern verdeutlichte. Die wichtigste Veränderung trat mit dem Jahreswechsel in Kraft.

Felix Howald, der sich während zehn Jahren als Direktor für das Wohl des grössten Wirtschaftsverbandes der Zentralschweiz engagierte, übergab das Zepter an Adrian Derungs. Der 40-jährige Krienser, der die IHZ aus seiner früheren Anstellung als wirtschaftspolitischer Mitarbeiter bestens kennt, dankte dem Vorstand für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und freute sich, «nach Hause zurückzukehren und das wirtschaftliche Wohlergehen künftig aktiv mitzugestalten». Die grossen Fussstapfen, die sein Vorgänger hinterlasse, hätten ihn keineswegs abgeschreckt. Im Gegenteil: «Sie motivieren mich, weitere bedeutende Schritte zu unternehmen und dabei Veränderungen als Chance zu betrachten.» Howald wurde von den über 500 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft mit grossem Applaus verabschiedet.

Mehr Ikonen gesucht

In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr nahm IHZ-Präsident Andreas Ruch Bezug auf den Klimawandel, der im Herbst die Wahlen stark beeinflusst und in der Wirtschaft ein Umdenken auf breiter Ebene eingeleitet habe. Mit einigen Sorgenfalten betrachtet er den Handelsstreit zwischen den USA und China, der zu einer Abkühlung der Weltwirtschaft führte und mittlerweile sogar Schweizer und Zentralschweizer KMU zu schaffen macht.

Zukunft ungewiss. Schwer abzuschätzen seien auch die Auswirkungen des Brexit auf unsere Wirtschaft. Für die kommenden zwei Quartale erwartet Ruch ein moderates Wachstum bei den Umsätzen, Investitionen und auch bei der Beschäftigung. Es wäre jedoch falsch, sich auf die positiven Prognosen zu verlassen. «Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung ist gross und die Gefahr, dass sich auf internationalem Parkett etwas
zusammenbraut, real.» Statt des grassierenden Managertums wünscht sich Ruch deshalb mehr Unternehmer-Ikonen wie Alfred Escher, Gottlieb Duttweiler oder Nicolas Hayek. Um die wachsenden Herausforderungen im neuen Jahr bestmöglich zu meistern, werde sich die IHZ weiterhin für verantwortungsvolles Unternehmertum, für mehrheitsfähige Lösungen in der Politik und zudem für eine positive Wahrnehmung der Zentralschweizer Wirtschaft einsetzen.

Alex Piazza

 

Der neue Direktor Adrian Derungs. Bild apimedia