Schule beendet – was kommt jetzt?

Die Schule bildet für die meisten von uns den elementarsten Stützpfeiler in der Karriere als Heranwachsender. Egal, ob bis 15,16 oder 18 Jahre – erst einmal steht die Schule an erster Stelle. Naja, soll sie zumindest. Bei den meisten steht sie dann wohl doch eher in den Gedanken der Eltern an erster Stelle. Fakt ist aber, dass sie einen grossen Teil des Lebens einnimmt und die Menschen dort häufig auch zum sozialen Lebensmittelpunkt werden, sogar, wenn die Schule dann irgendwann abgeschlossen wurde.

Doch jetzt nochmal zurück zu der abgeschlossen Schule: Was kann man denn dann so alles machen?

Als erste Möglichkeit steht da natürlich eine Ausbildung. Was die so für Vorteile hat? Zum einen kann sie schon zu einer Zeit begonnen werden, zu der man noch sehr jung ist. Dadurch ist man schon vor oder nur kurz nach der Volljährigkeit fertig mit der Ausbildung und kann ein festes Gehalt beziehen. Man hat dadurch also sehr viel früher Geld verdienen und für das Alter zurücklegen, als die, die erst einmal noch jahrelang studieren müssen. Jahre, in denen das Geld die grösste Rolle spielt, weil immer so ein kleines bisschen zu wenig da ist.

Was einem dabei als Erstes einfällt, sind die handwerklichen Berufe. Dort darf man mit den ganz grossen Maschinen herumhantieren, kann Stahl und Edelstahl schneiden, schleifen und in wunderschöne Formen bringen.

Oder wie toll ist es bitte als KFZ-Mechaniker in einem Unternehmen zu arbeiten, das einem die Chance gibt, sich selbst zumindest ein bisschen zu verwirklichen? Man kann die einzelnen Teile so anordnen, wie es einem gefällt. Man kann all das richtig machen, wobei man davor immer sagte, dass es falsch gelöst wurde. Es ist wie, wenn man in eine Kunstausstellung läuft und ständig behauptet, dass man diese abstrakten Werke doch genauso gut könnte. Nur, dass man es als KFZ-Mechaniker auch tatsächlich besser machen kann, man hat jedenfalls mal die Chance dazu und muss es nicht immer nur behaupten. Auch hilft so eine handwerkliche Ausbildung im späteren Alltag. Oder macht es nicht unglaublich viel Freude, die eigene Terrasse ganz exakt nach den individuellen Vorstellungen umsetzen zu können und sich nicht auf die Expertise anderer verlassen zu müssen. Nie wieder werden die Holzleisten falsch verlegt, nie wieder hat die Kommode die falsche Höhe. Kommode? Ja – denn auch Möbel kann so mancher talentierter Handwerks-Azubi selbst herstellen. Und schon wird die Wohnungseinrichtung sehr viel schöner und zeitgleich noch sehr viel günstiger. Das Sideboard ist jetzt nicht mehr aus schlecht gestrichenem Pressspanholz, sondern aus gut verarbeitetem, famos geschliffenem Massivholz, welches für den Einkaufspreis zu haben war. Der Kleiderschrank verpestet die Kleidungsstücke nicht mehr mit einem latenten Chemie-Geruch und der Esstisch sorgt für echte Idylle in der Wohnung.

Also hört sich so eine Ausbildung ja dann doch irgendwie ganz gut an, oder? Und wo findet man jetzt genau die, die man möchte. Es ist wie so oft – über das Internet. Einfach das passende Stichwort des gewünschten Berufs in die Suchleiste bei Google eingeben und schon erscheinen die Anzeigen von Google Adwords mit den verschiedensten Angeboten und es erscheinen vor allem die besten Websites ganz oben in den Suchergebnissen, mit attraktiven Ausbildungsplätzen für egal welche Interessen.

Als andere sehr bekannte Möglichkeit steht da dann aber natürlich auch noch das Studium zur Verfügung – was im Übrigen irgendwie immer häufiger von den Abschluss-Schülern gewählt wird, insbesondere in Deutschland. Wieso? Das ist schwierig zu erklären, mit Sicherheit aber hat es etwas mit Prestige zu tun. Es hat leider nach wie vor eine andere Wirkung, wenn man von einem Master statt von einem Meister spricht. Schade und nicht gerechtfertigt eigentlich. Denn ein Meister hat unmittelbar nach dem Abschluss sehr viel mehr Können, was er aktiv anwenden kann, als ein Master-Student unmittelbar nach seinem Abschluss. Das eine ist nämlich praktisch, das andere nunmal sehr theoretisch. Vereint findet man diese beiden Komponenten nur im dualen Studium, was allerdings nur sehr wenige absolvieren, da es nicht besonders einfach ist dort hineinzukommen. Denn die anbietenden Firmen bezahlen einen ja dann dafür, dass man ihnen eigentlich nichts bringt, ausser Arbeit. Ein Beruf nach einer Ausbildung bringt unmittelbar nach Abschluss so manchen Vorteil mit sich. Fakt ist aber auch, dass die Aufstiegschancen mit einem abgeschlossenen Studium dann doch irgendwie noch deutlich besser. Man kann viel eher die Höhen der attraktivsten Gehaltsklassen erklimmen, wenn man ein Studium hat – auch das dürfte dann ein Grund für einige sein, das Studium der Ausbildung vorzuziehen. Dass man mit einem abgeschlossenen Studium aber immer sehr gut verdient, ist viel mehr ein Mythos denn die nackte Wahrheit. Viele müssen nämlich erst einmal fünf bis 15 Jahre Erfahrung sammeln, bevor sie sich so wirklich in die Welt des guten Gehalts begeben. Denn am Ende ist nichts so sehr anerkannt wie Berufserfahrung. Berufserfahrung schlägt am Ende dann doch jedes Studium oder jede Ausbildung. Insbesondere, wenn die Berufserfahrung irgendwo klar nachvollzogen werden kann.

 Ausbildung oder Studium nach der Schule – es scheiden sich die Geister. Am Ende aber muss es wohl jeder für sich selbst entscheiden.