Elia seit

Elia Saeed, redaktioneller Leiter. Bild Lars de Groot

Am vergangenen Sonntag war ich Zeuge eines wunderbaren Ereignisses. Im Speisesaal der Pfarrei Barfüesser in Luzern feierte die Aktion «Luzern blüht auf – eine Stadt wird essbar» ihren offiziellen Start. Zugegen waren etwa 40 interessierte Besucher, welche sich mehr oder weniger aktiv für das urbane Gartenprojekt engagieren wollen. Die von der englischen Stadt Todmorden inspirierte Aktion soll die Leuchtenstadt in einem neuen Spektrum erstrahlen lassen. Es sollen nämlich überall in der Stadt sichtbare und frei zu nutzende Früchte-, Gemüse- und Blumenbeete entstehen. Diese Idee ist daher abhängig von Menschen, welche sich hingebungsvoll und ohne eine direkte Rückvergütung für ein bewussteres Zusammenleben engagieren und Freude an Pflanzen haben. Zu sehen, dass es viele und nicht nur wenige solcher Leute überhaupt gibt, war schon ein ganz besonderer Moment. Noch spezieller wurde es dann, als es ans Eingemachte ging. Nach einer kurzen Ideenpräsentation folgte der Aufruf zur Selbstorganisation. Die anwesenden «Aktivisten» sollten, nachdem sie über das Projekt und seine Grundzüge informiert wurden, sich selbst arrangieren. Es fanden sich beeindruckend schnell Freiwillige, welche die verschiedenen zu erledigenden Aufgaben auf sich nahmen. So formierten sich Web-Design-Spazialisten, welche sich an die Planung der Homepage machten, Garten-Affine, welche mit Infrastruktur zur Gartenarbeit aushelfen können oder auch schlicht Bereitwillige, welche ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellten. In kürzester Zeit wurde aus dem unorganisierten Haufen Idealisten schon fast eine zweite Stadtgärtnerei. Obwohl der Weg zur blühenden Stadt noch in entfernter Zukunft liegt, bewies der Enthusiasmus der Anwesenden, dass durchaus noch Hoffnung für eine solidarische Zukunft besteht. Es ist dem Projekt zu wünschen, dass es noch lange fortbestehen wird und eine wirkliche Veränderung in der hiesigen Gesellschaft hervorbringt.