Wollen sie eine Kuh oder ein Huhn leasen?

ro. Es gibt nichts, was es nicht gibt! Kürzlich las der Schreibende in der Schweizerischen Gewerbezeitung einen Artikel mit der Überschrift «Milchkühe und Hühner als Mietobjekte». Nun. Das sei keine ausgefallene Idee, werden diese Methoden in der Schweiz doch schon seit Jahren mit Erfolg praktiziert, wird dabei vermerkt. Anhand von aufgeführten Beispielen können «bäuerlich faszinierte» Städter sich die Kuh Bella oder Vroni mittels eines speziellen Vertrages leasen. Der Möglichkeiten – auch aus finanzieller Sicht – gibt es viele, wie ein Blick auf das Internet zeigt. Ein Bauer im Berner Oberland verlangt z. B. für eine Kuh während eines ganzen Alpsommers 200 Franken. Dafür erhält der Leasingnehmer zehn Kilogramm Käse à 20 Franken. Ein anderer verlangt während des Alpsommers 200 Franken pro Monat oder 380 Franken für drei Monate. Dafür wird der Käse zum Vorzugspreis von 17 Franken abgegeben. In einigen Fällen bieten die Bauern Übernachtungen an, damit der «Stadtmensch» seine Kuh sogar selber melken oder mit ihr «reden» kann.
Nicht gerade alltäglich ist das Hühner-Leasing. Für 14 Franken im Monat erhält der Kunde einen (rechtlich verbindlichen) Vertrag mit einem Foto seines «markierten» Huhns z. B. mit dem Namen Mareili. Beim Besuch auf dem Bauernhof können dann die vom geleasten Huhn gelegten Eier abgeholt werden. Dazu eine originelle Bemerkung des betreffenden Bauers: «Übrigens: Den Güggel vermieten wir nicht. Aber zeigen Sie ihn trotzdem Ihren Kindern.»
Es gibt noch weitere pfiffige Ideen. Neben Tieren können auch Pflanzen geleast werden. Unter dem Motto «Rent a Rebstock» wird als Beispiel Kunden ein Vertrag mit mindestens fünfjähriger Laufzeit für sechs Rebstöcke mit Namensschilder angeboten. Kostenpunkt pro Pflanze zwischen 15 und 21 Franken. Der Ertrag eines Stocks ergibt ungefähr zwei 7,5-dl-Flaschen Wein. Weiter existiert das Angebot von einem Apfelbaum für ein Jahr mit einem Ansatz von 60 Franken. Wenn der Kunde nicht selbst erntet erhält er als Entgelt 20 Kilogramm Äpfel.
Zweifellos spielt beim Tier- und Pflanzen-Leasing der finanzielle Bereich keine entscheidende Rolle. Für die städtischen Leasingnehmer stehen der direkte Bezug zum «persönlichen Tier» sowie der so wichtige Kontakt mit den Besitzern und die Naturnähe im Vordergrund.
Also liebe Leserinnen und Leser vom «Rontaler», least Euch eine Kuh, ein Huhn, einen Rebstock oder einen Apfelbaum usw. Ihr werdet es nicht bereuen und mit bereichernden Erlebnissen belohnt. Pfiffige Ideen verdienen Beachtung! Mehr erfahren Sie unter dem Sammelbegriff im Internet «Tiere und Pflanzen leasen».