Leserbriefe KW 09/10

Prügelknabe Gastronomie

Es ist für mich und viele andere, je länger je mehr schizophren und unglaubwürdig, was da in den letzten Wochen an Pandemie-Bekämpfung abläuft. Die Gastronomie, immerhin der 4. wichtigste Arbeitgeber in der Schweiz, wird weiterhin zum Prügelknaben degradiert. Dabei weiss man überall, auch aus eigener Erfahrung bestens, dass diese Branche alles «Erdenkliche» unternommen hat, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Nur, das wurde und wird bis heute nicht genügend honoriert. Das neuste Beispiel gefälligst: Terrassenschliessung in den Skigebieten! Es ist eben leichter, eine schwächere Branche abzustrafen, als eine finanziell Gewichtige! Wo sind denn hier die Lobbyisten in Bern, wie sie sonst in allen sog. wichtigen Branchen vertreten sind, z.B. Gross-Industrie, Finanzwelt, Landwirtschaft, Chem. Industrie, Baubranche, Gesundheitswesen etc., etc.. Und genau bei diesen Branchen sind die Bundesräte und Parlamentarier (auch Frauen) mit ihrem Privatvermögen Aktionäre und Interessenvertreter, Verwaltungsräte oder Berater! Wieso konnten diese Branchen, wie wenn nichts wäre, voll durcharbeiten? Wieso muss die Gastrobranche und Weitere die Zeche bezahlen, wo nicht mal bewiesen ist, dass hier dieser «China-Käfer» am meisten wütet? Der BR und seine «Guru’s» haben bei mir mit dieser unverhältnismässigen Politik den Kredit schon lange verspielt, es ist eine unglaubwürdige Elite geworden. Und das Volk applaudiert noch dazu! Man müsste diese Täter abwählen können. Es ist fast zu erwarten, dass der Tanz um’s «goldene Corona-Kalb» noch länger weitergehen wird mit den selbsternannten «Hohenpriestern». Deshalb ein Aufruf an alle Wirte: seid in Zukunft loyal zueinander und konsequent. Weigert euch jemals, diese Gilde von Bern zu bewirten. Ein Boykott wäre die richtige und adäquate Antwort auf diese abscheuliche, irrwitzige und ungerechte Politik! Wirte, seid mutig. Ich gratuliere euch dazu.

Hans Lohri, Treuhänder, Horw/Adligenswil


Demokratie für ALLE

Die Demokratie ermöglicht, dass über alle Entscheide in der Schweiz breit diskutiert werden kann. Demokratie ist eine gelebte Diskussionskultur, die eine Akzeptanz von anderen Meinungen und auch von Mehrheitsmeinungen voraussetzt. Exponenten der SVP bezeichnen einzelne Magistratspersonen als Diktatoren und unser bewährtes demokratisches System als Diktatur. Interessant ist, dass die gleichen Kreise immer die Demokratie anrufen, wenn es ihnen nützlich scheint. Entweder haben diese Kreise eine falsche Wahrnehmung oder sie verstehen Demokratie als Weltherrschaft EINER Partei. In einer Diktatur wären die permanenten Angriffe auf die Institutionen schon längst unterbunden worden. Demokratie gilt in der Schweiz immer, in allen Lagen und für ALLE. Halten wir permanent Sorge dazu.

Rico De Bona, Luzern