Blockchain Technologie: Schweiz soll Vorreiter werden

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Zuerst sollen die Zahlungen in Kryptowährungen in der Schweiz möglich werden, wenig später dann innerhalb Europas eine breite Anwendung finden. Um diesen Plan zu realisieren, haben sich Bitcoin Suisse und Worldline für eine Partnerschaft entschieden. Mit dieser Kooperation sollen die digitalen Währungen nun noch stärker in die Mitte der Gesellschaft rücken.

Zahlungsmittel oder neues Spekulationsobjekt?

Auf dem gesamten Planeten schreiten Bekanntheit wie Nutzung von digitalen Währungen und der Blockchain-Technologie voran. Jedoch gibt es Unterschiede bei der Geschwindigkeit – in einigen Ländern sind Bitcoin und Konsorten, sowie auch die Blockchain-Technologie, tatsächlich angekommen und integriert, in anderen Ländern ist man noch unsicher, wie man mit dieser neuen Entwicklung umgehen soll. Vor allem geht es auch um die Frage, aus welchem Blickwinkel die Kryptowährungen gesehen werden.

Natürlich handelt es sich bei Bitcoin, Ether wie Litecoin um Zahlungsmittel, jedoch ist die Volatilität des Kryptomarkts sehr verlockend, sodass auch immer wieder auf etwaige Kursentwicklungen spekuliert wird. So kann man etwa über Bitcoin Era mit der Mutter aller Kryptowährungen spekulieren oder auch über Kryptobörsen Coins erwerben und diese dann, sofern es zum Preisanstieg gekommen ist, gewinnbringend verkaufen.

Jedoch gibt es auch ein paar nicht zu unterschätzende Risiken: Der Kryptomarkt reagiert auf Kleinigkeiten – hohe Verluste sind genauso möglich wie attraktive Gewinne. Wer also sein Geld in den Kryptomarkt pumpt, der sollte nur jene Summen in die Hand nehmen, die – zumindest in der Theorie – auch verloren werden dürfen. Geld, das man beispielsweise für die nächste Monatsmiete oder Kreditrate benötigt, sollte keinesfalls investiert werden.

Lag der Bitcoin zu Beginn des Jahres 2017 bei 1.000 US Dollar, so folgte zwölf Monate später ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk – noch vor dem 24. Dezember kratzte der Bitcoin an der 20.000 US Dollar-Marke. 2018 folgte dann aber das böse Erwachen: Innerhalb weniger Tage fiel der Bitcoin auf 10.000 US Dollar – Ende 2018 bewegte sich die Kryptowährung bei 3.000 US Dollar. Somit verlor der

Bitcoin 2018 rund 80 Prozent seines Werts. Doch nicht nur der Bitcoin verlor an Boden: Der Absturz hat den gesamten Kryptomarkt mitgerissen – Experten sprachen vom sogenannten Krypto-Winter.

Dieser wurde dann aber Anfang 2019 überwunden. Ein Höhenflug brachte den Bitcoin bis Ende Juni in den Bereich der 14.000 US Dollar – doch es folgte wieder ein Absturz. Ende 2019 lag der Bitcoin bei 7.000 US Dollar.

Am Ende fehlt nur noch eine Schweizer Kryptowährung

Der Kanton Zug kann sehr wohl als „Krypto Valley“ der Schweiz, mitunter sogar der Welt, bezeichnet werden. Hier gibt es einen gelungenen Mix aus einer innovationsfördernder Gesetzgebung sowie der etablierenden Adaption von digitalen Währungen. Um die 100 Startups, die mit der Blockchain-Technologie arbeiten, haben hier ihre Zelte aufgeschlagen.

Aber nicht nur in Zug befasst man sich mit Kryptowährungen. Die gesamte Schweiz spielt hier mit. So wurde bereits eine Blockchain-Taskforce ins Leben gerufen, um weitere Handlungsfelder in den Bereichen Kryptowährungen wie Blockchain auszuloten. Des Weiteren gibt es auch sehr großzügige Richtlinien zur ICO-Regulierung. Am Ende fehlt eigentlich nur die nationale Kryptowährung – aber auch das ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.

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Was die Kooperation zwischen Worldline und Bitcoin Suisse bringen soll

Worldline, einer der führenden Zahlungsdienstleister innerhalb Europas, hat mit Bitcoin Suisse nun eine Kooperation gestartet, um es Schweizer Verbrauchern wie Händlern möglich zu machen, ihre Zahlungen bald überall in Kryptowährungen tätigen zu können. Um diesen Plan umzusetzen, soll in weiterer Folge die Zahlungsinfrastruktur von SIX Payment Service um eine entsprechende Möglichkeit ausgebaut werden. SIX Payment Services gehört seit Ende des Jahres 2018 zu Worldline. 

„Wir wollen die führende Position der Schweiz als starkes Zentrum innerhalb der Krypto-Finanzdienstleistungsbranche stärken“, so Worldline und Bitcoin Suisse im Rahmen einer Medienmitteilung. „Die Zusammenarbeit mit Bitcoin Suisse ermöglicht den Händlern ein komplett neues Angebot, da hier kein Konvertierungsrisiko mehr eingegangen werden muss“, so Marc Schluep, der CEO von Worldline Schweiz.

„Die Partnerschaft mit Worldline ist ein sehr wichtiger Schritt, um Kryptozahlungen in die breite Anwendung zu bringen“, so Dr. Arthur Vayloyan, der CEO von Bitcoin Suisse.