Walter Sägesser, der zusammen mit seiner Frau Theresa in Root das Bahnhöfli betreibt, erhält eine hohe Auszeichnung. Seit Anfang Jahr ist er Mitglied der Gilde. Am 18. März erhielt das Wirte-Paar die offizielle Auszeichnung, die Urkunde folgt an der GV im Mai.
Shab. Die Gilde etablierter Schweizer Gastronomen ist eine Fachvereinigung von ausgewiesenen Gastronominnen und Gastronomen, die Inhaber eines eigenen Betriebes sind. In diesem Jahr feiert die Organisation ihr 70-jähriges Bestehen. Gegründet wurde sie als spezielle Gruppe für das eine Prozent der Gastronomen, wie der Zentralschweizer Ambassador Daniel Windlin in seiner Laudatio erklärte. Aktuell zählt die Gilde gesamtschweizerisch 255 Mitglieder, was tatsächlich knapp einem Prozent der Gastrobetriebe entspricht. In der Zentralschweiz sind ungefähr 40 mit dieser Auszeichnung versehen. Entscheidend für eine Aufnahme in den erlauchten Kreis sind Qualitätskriterien wie marktfrische Produkte, kreative Küche, aufmerksamer Service und das Ambiente. Wichtig, so der Ambassador, sei auch die Leidenschaft für die Gastronomie. «Der Gast muss spüren, dass er in einem Gilde-Restaurant ist.» Diese hohen Ansprüche erfüllt Walter Sägesser, ein Urgestein der Gastronomie, wie Windlin sich ausdrückte. Er und seine Frau dürfen deshalb seit Anfang Jahr das Label mit dem Toque tragen.
Walter Sägesser, der am Vortag der Preisübergabe seinen 64. Geburtstag feiern konnte, freute sich sehr über seine Gilde-Mitgliedschaft, die schon lange ein Traum von ihm gewesen sei. Als er nach etlichen Stationen in gehobenen Häusern, zuletzt 20 Jahre im nahegelegenen Tell, mit dem Bahnhöfli die Aufnahmekriterien erfüllte, war für ihn der Zeitpunkt für eine Bewerbung gekommen – und die Zusage liess nicht lange auf sich warten. Selbst bezeichnet sich das Neumitglied aus Root als Nummer eins der Vereinigung, ist er doch nachweislich der Älteste, der je aufgenommen worden ist.
An der Feier im rustikalen Western-Saloon, der von Theresa Sägesser stilvoll dekoriert worden war, fehlte nebst zahlreichen Gästen auch Gemeindepräsident Heinz Schumacher nicht, der die Glückwünsche von Root überbrachte. Er betonte, wie wichtig Restaurants für die Gesellschaft sind: «In einer Gemeinde sind Orte wichtig, an denen über Gott und die Welt diskutiert werden kann.» Schumacher lobte die Aufmerksamkeit von Walter Sägesser, den man am Feuer stehend kenne, der aber trotzdem stets das ganze Restaurant im Griff habe. Ein grosses Lob kam auch von Alois Isenegger vom Schwingklub Oberhabsburg, der im Bahnhöfli seinen Stamm hat: «Für uns wart ihr von Anfang an die Nummer eins der Gastronomen.»
Und was ändert sich im Bahnhöfli mit der Auszeichnung? «Überhaupt nichts», sagte Walter Sägesser nach dem offiziellen Teil, «für uns ist es einfach eine sehr schöne Wertschätzung.»