Welche Rolle leben Sie gerade aus?

Patrick Seiz, Drogist und Naturheilpraktiker, Drogerie Seiz, Buchrain. Bild zVg.

Gesundheitsratgeber

Unser Leben bietet uns immer wieder die verschiedensten Rollen an, um sie auszufüllen und auszuleben.  Idealerweise nehme man neben Rollen wie Kind, Mutter-Vater, FreundIn, PartnerIn, BerufskollegeIn, ChefIn, KonsumentIn, Stimmberechtigter, NaturheilpraktikerIn auch die Rolle des Ichs an – sonst lebte ich am Ende gar nicht mein Leben.

Authentizität erreicht wohl, wer die Ich-Rolle in allen anderen  Rollen in grossem Grade einbringt. Das geschieht jedoch oft nicht. Nach meinen Erfahrungen aus Beratungen in der Drogerie und noch viel mehr in der Naturheilpraxis werden viele Menschen von den Rollen gelebt und nicht umgekehrt. Das bedeutet, wir versuchen die Rollen so aus zu gestalten wie es von anderen Menschen geprägt oder erwartet wird. Oft führt das dann zu gesundheitlichen Problemen.

Solche Probleme entstehen, wenn wir nur noch funktionieren. Also nicht auf unsere Ressourcen oder Bedürfnisse achten oder achten können. Das geschieht oft in der Berufswelt und/oder der Familie. So entstehen belastende Situationen. Uns stehen vier Wege offen mit solchen Situationen umzugehen.

1. Die Situation verändern. Also den Rahmen, die Bedingungen, den Umgang mit Gesprächen und Tatkraft verändern.

2. Die Situation verlassen. Hier kommen oft Sachzwänge in die Quere und lassen uns verharren. Wobei vermeintliche Sachzwänge von uns auch gerne als «Ausreden» vorangeschoben werden um nichts zu verändern, nichts verändern zu können. Was uns in die Opferhaltung bringt – was auch ungesund sein kann.

3. Die Situation akzeptieren. Annehmen was ist und sich nicht mehr aufreiben am Unstimmigen. Aus dem was ist das Beste machen, nichts herbei sehnen.

4. Die Situation aushalten. Also sich fortlaufend (innerlich) aufregen, aufreiben an dem was so nicht stimmt oder nicht sein darf und dennoch ist, aber nichts verändern. Während die ersten drei Wege uns gesund bleibenlassen, führt uns dieser Weg ziemlich sicher in gesundheitliche Probleme. Dieser Umgang führt oft auch in das so verbreitete Burn-out.

Diese Wege sind oft Teil der Gespräche mit Patienten und es ist erstaunlich, was aus dem Anschauen, Ansprechen alles entstehen kann an Lösungsansätzen und Möglichkeiten sein Leben zu betrachten und zu verändern.

Wie immer im Gesundheitsratgeber, stelle ich auch Hilfsmittel vor, die im behandelten Thema nützlich sein können. Wenn es um die verschiedenen Rollen geht, hilft oft eine Aussenbetrachtung und da wiederum sind echte Freunde, die einem auch unangenehmen Dinge anständig vermitteln sehr wertvoll. Eine weitere Möglichkeit ist eine AuraSoma-Beratung (von Martina Seiz), wobei hier die Farben einem «erzählen» können was gerade oder grundsätzlich ansteht. Auch darüber wurde hier schon früher geschrieben.

Auf eine riesige Werkzeugkiste  können wir dank der Pflanzenwelt zurückgreifen. Wobei für Prozessarbeiten Pflanzenheilmittel verwendet werden sollten, in denen das Wesenhafte der Pflanzen noch aktiv ist. Diese Eigenschaften treffen wir z.B. bei spagyrischen Essenzen, homöopathischen oder anthroposophischen Mitteln, Ceres-Tinkturen oder auch Bachblüten-Essenzen. Natürlich werden in bestimmten Methoden nicht ausschliesslich pflanzliche Mittel sondern auch mineralische, metallische oder auch tierische Ausgangssubstanzen verwendet.

In der Spagyrik bieten sich zum Beispiel die Essenzen des Fliegenpilzes an, wenn man nicht genau weiss in welche Richtung «losgelaufen» werden sollte. Oder der Wassernabel um eine andere Eben des Verständnisses zu erreichen, die Stephanskörner um alte, unterdrückte Emotionen zu lösen oder die Perle um schichtweise zum Kern vor-stossen zu können. Es gibt noch viele Mittel mit gezielten Ausprägungen die wir nutzen können. Aber das sind Helfer. Was bedeutet: der Weg, der Prozess muss von einem selber vorangetrieben werden.

Es lohnt sich auf alle Fälle, sich mehr Zeit für die Auseinandersetzung mit sich heraus zu nehmen, sei es mit Freunden oder All-ein. Gerade jetzt im Frühling können wir die Kraft des Erwachens nutzen, wenn wir mehr nach Draussen gehen. Und wenn Sie weitere Inputs brauchen können, wissen Sie, wo wir zu finden sind. 

Ich wünsche Ihnen wunderbare Frühlingsgefühle und tolle Erkenntnisse.

Patrick Seiz

Patrik Seiz, Drogist und Naturheilpraktiker, Drogerie Seiz, Buchrain. Bild zVg.