Pflanzliche Mittel statt Antibiotika

Patrick Seiz, Drogist und Naturheilpraktiker, Drogerie Seiz, Buchrain. Bild zVg.

Gesundheitsratgeber

Diese Woche las ich einmal mehr über den weltweiten Antibiotikaverbrauch in Human- und Tiermedizin. Die Folge davon sind auch stetig steigende Zahlen an Bakterien, die mit Antibiotika nicht mehr bekämpft werden können. Diese Bakterien sind antibiotikaresistent. Was wiederum, gemäss BAG, in rund 30-ig Jahren zu 10 Millionen Todesfällen führen kann.

Soweit das Horrorszenario. Nun wird Mitte- Ende November geplant die Bevölkerung über den sinnhaften Umgang mit Antibiotika aufzuklären. Als ich das las, fragte ich mich schon, ob die Aufklärungsarbeit da die richtige Zielgruppe trifft. Nach dem ich mir die Abschrift eines Interviews mit Dr. med. Christina Orasch auf www.medinside.ch/schleichende-pandemie-antibiotikaresistenz-20221020 zu Gemüte führte, verstand ich den Nutzen, sich an die Bevölkerung zu wenden.

Dabei geht es um die Erwartungshaltung, wenn wir als PatientIn zur Ärztin/zum Arzt gehen. Die ganze Corona-Zeit hätte uns unter anderem lehren können, bei Krankheit achtsamer mit uns und unserem Umfeld umzugehen. Will heissen, wenn ich krank bin, egal wie der Virus (bei denen wirken Antibiotika gar nicht) oder der Keim heisst, sollte ich meinem Körper die nötige Ruhe zur Bekämpfung und Erholung geben. Nicht kurz in die Arztpraxis gehen und erwarten, dass ich nach 1-2 Tagen wieder fit in den Alltag eintauchen kann. Mit Vorteil akzeptiere ich, dass mein Körper die Krankheit und deren Folgen überwindet und dafür etwas Zeit benötigt. Und in diesen Situationen stehen uns in den verschiedensten Bereichen wirklich gute, natürliche Heilmittel zur Verfügung, die tolle Ergebnisse liefern. Die Antibiotika sollten nur bei klarer Indikation und möglichst auf den Erreger abgestimmt sein. Es ist schon erstaunlich, dass das auch in Fachmedien wie Medinside noch erwähnt werden muss.

Zum Glück verfügt die Medizin über das Werkzeug Antibiotikum. Leider wird es viel zu schnell und breit eingesetzt. Gerade auch bei Erkältungskrankheiten, die schon seit gut einen Monat bereits sehr aktuell sind, bietet uns die Natur schon seit Jahrhunderten sehr potente Helfer an. Richtig eingesetzt und dosiert kommt man meist sehr gut damit durch den Winter.

Pflanzliche Mittel sind auch immer häufiger im Grossverteiler zu finden. Einerseits gelangen so mehr Menschen an pflanzliche Mittel. Anderseits besteht die Gefahr, dass diese Menschen im Nachhinein enttäuscht sind, weil das Mittel zu tief dosiert oder falsch eingesetzt wurde und in der Folge zum ebenfalls falschen Schluss kommen: pflanzliche Mittel wirken nicht oder nur sehr langsam. Es reicht nicht, dass von einer Pflanze gerade genug Auszug oder Pulver in einem Mittel enthalten ist, dass das Bild dieser Pflanze verkaufsfördernd auf die Packung darf. Es wird zweifelsohne auch gute Produkte geben, was nicht automatisch den richtigen Einsatz sicherstellt.

Das zeigt sich auch bei den Heiltees. So muss ein Kamillentee aus der Drogerie oder Apotheke Mindestanforderungen entsprechen was Wirkstoffe angeht, damit von einer Wirkung ausgegangen werden kann. Diesen Anforderungen zu entsprechen benötigt Laboranalysen, was auch ein Kostenfaktor darstellt. Im Grossverteiler oder auch im Foodbereich fallen diese Mindestanforderungen weg. Deshalb kann es sein, dass ein Tee aus diesen Verkaufs-Kanälen dem Medizinaltee einmal entspricht ein anderes Mal nicht, er wird auf alle Fälle nicht darauf getestet.

Es stehen Ihnen sehr viele natürliche, wirksame Möglichkeiten für die verschiedensten gesundheitlichen Themen zur Verfügugn,  um Ihren Körper beim Kurieren zu unterstützen oder ihn erst in die «Gänge» zu bringen. Gerne beraten wir Sie und stellen Ihnen diese Möglichkeiten vor um im Anschluss die für Sie passendste Lösung auszuarbeiten.

Jeder von uns kann also über seinem Umgang mit Krankheit, seinen Erwartungen und den entsprechenden Heilmitteln das seinige zu tieferen Antibiotikaverbräuchen beitragen. Was für die Zukunft zu weniger oder weniger stark steigenden Antibiotikaresistenzen führen wird.