Harmonisierung Zahlungsverkehr Schweiz: eine Lösung für alle

Stephan Koch Leiter Geschäftsstelle Mitglied der Bankleitung

Finanzratgeber

In der Schweiz wird der nationale Zahlungsverkehr schrittweise erneuert. Die Standardisierung vereinfacht das Bezahlen. Betroffen sind alle im Zahlungsprozess involvierten Parteien – vom Rechnungssteller bis hin zum Zahlungspflichtigen. Nun drängt langsam die Zeit: Die erste Etappe der Harmonisierung endet am 30. Juni 2018.

In der Schweiz werden heute immer noch zwei Zahlungsverkehrssysteme betrieben, mehr als zehn Formate benutzt, rund zehn unterschiedliche Verfahren unterstützt und sieben Belege eingesetzt – eine komplexe Situation. Die schweizweite Vereinheitlichung erfordert eine umfassende und tiefgreifende Erneuerung des Schweizer Zahlungsverkehrs.

Der Schritt in die digitale Zukunft

Die Harmonisierung ist die Basis für einen langfristigen, wettbewerbsfähigen Schweizer Zahlungsverkehr. Das Programm dazu ermöglicht künftig einfachere Zahlungsverkehrsprozesse mit besserer Verarbeitungsqualität. Die Identifizierung der Kontonummer im IBAN-Format reduziert Fehlerquellen und vermindert den administrativen Aufwand auf Kundenseite. Die Erneuerung des Schweizer Zahlungsverkehrs ist in zwei Etappen aufgeteilt.

Etappe I ist die Umstellung auf den internationalen Standard ISO 20022. Daran führt kein Weg vorbei. Dies bedeutet, dass Rechnungssteller – typischerweise Unternehmen – ihre Software bis spätestens
30. Juni 2018 auf den neuen Standard umstellen müssen. Unternehmen, die diesbezüglich noch nicht tätig geworden sind, sollten umgehend die notwendigen Schritte in die Wege führen.

Etappe II ist die Einführung der QR-Rechnung, welche den altbekannten Einzahlungsschein ablöst. Die standardisierte Validierung von Zahlungen erhöht die Verarbeitungsqualität. Das spart den Kunden Zeit und Geld. Die Einführung der QR-Rechnung erfolgt auf den 1. Januar 2019. Voraussetzung für die Rechnungssteller ist, dass sie vorgängig ihre Software auf ISO 20022 angepasst haben.

Zahlungsprozesse fit für die Zukunft machen

Wichtig für Unternehmerinnen und Unternehmer: Frühzeitig mit der Umstellung beginnen. Am besten etabliert man dazu eine Projektgruppe. Eine Absprache mit allen betroffenen Geschäftsbereichen und externen Partnern vereinfacht die Planung. Die Harmonisierung ist eine gute Gelegenheit, um die Zahlungsabläufe zu optimieren. Dazu gehört auch ein Check des Buchhaltungsprogramms. Handelt es sich um eine Standard-Software oder eine individualisierte Lösung? Ein Gespräch mit dem IT-Partner sorgt für Sicherheit in Bezug auf die Umstellung. Denn je nach Komplexität der IT-Lösung kann auch die Hardware wie Drucker, Scanner oder Lesegeräte betroffen sein.

Raiffeisen begleitet ihre Kunden bei der Erneuerung ihres Zahlungsverkehrs. Informationen rund um die Harmonisierung finden sich unter raiffeisen.ch/zahlungsverkehr.

Stephan Koch
Leiter Geschäftsstelle
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