ABC der Berichterstattung 02: Die 11 wichtigsten Regeln

Gleich zu Beginn die wichtigsten 11 Grundregeln, wie eine Medienbericht abgefasst werden sollte. Später wird es dann schon noch etwas ausführlicher.

1. Kurzer, prägnanter, attraktiver Titel. Um Aufmerksamkeit zu gewinnen, darf er auch etwas zugespitzt sein. Aber: Der zuständige Redaktor wird sich immer vorbehalten, Titel zu kürzen, zu ändern oder gleich neu zu setzen.
2. Fasse Dich kurz! Leser haben in der Regel wenig Zeit und interessieren sich nicht für Details und blumige Umschreibungen. Also die wichtigsten Kernaussagen kurz und prägnant auf den Punkt bringen.
3. Im Gegensatz zum Schulaufsatz gehört in der Zeitung das Wichtigste an den Anfang. Steigt der Leser nach dem ersten Drittel aus, hat er immerhin das Wichtigste mitbekommen.
4. Bilder sagen mehr als Worte. Also immer eines mitschicken. Es können auch zwei oder drei sein – aber bitte nicht zehn oder mehr. Und immer mit einer Bildlegende versehen. Bilder nicht in Word-Dokument einbinden, sondern als separate Bilddatei mailen.
5.  In der Zeitung gibts kein «Wir»: Die Wir-Form ist richtig für Briefe oder die eigene Website. Nicht aber für die Zeitung. Diese beschreibt die Vorgänge in der 3. Person, Einzahl oder Mehrzahl. Also nicht «Wir laden zur ultimativen Mitternachtsgespenster-Party ein», sondern «Der Turnverein Oberdietwil lädt zur ultimativen Mitternachtsgespenster-Party ein».
6. Namen gibt es in der Zeitung nur mit vollem Vor- und Geschlechtsnamen. Also nicht S. Blum oder Seppi Blum, sondern Josef Blum.
7. «Herr», «Frau» und Titel haben in der Zeitung nichts zu suchen. Falsch ist deshalb: Herr Blum oder Herr Dr. Blum. Richtig ist – ganz einfach –  Josef  Blum.
8. In der Zeitung gibts keine Abkürzungen. Falsch sind deshalb «bzw.», »kant.» oder «Tel.». Richtig dagegen: «beziehungsweise», «kantonale» oder «Telefon». Und Franken heissen «Franken» und nicht «CHF»…
9. Zahlen zwischen 1 bis 12 werden ausgeschrieben (eins, zwei, drei, …), ab 13 in Ziffern.
10. Der Dank für die Durchführung oder Unterstützung einer Veranstaltung  gehört mündlich oder in Briefform ausgesprochen – nicht aber in die Zeitung.
11. Zeitungen machen mit der Gleichberechtigung ernst. Also immer beide Formen – Lehrerinnen und Lehrer – oder die neutrale Form – die Lehrpersonen, Jugendlichen, Teilnehmenden – verwenden.

Viel Spass und good luck!
Guido Gallati, Chefredaktor