Ohne Hitze keine Venenprobleme, aber …

So sehr wir uns im Moment etwas mehr Sonne wünschen, mit dem schönen Juniwetter kommt auch die Wärme oder dann gar die Hitze. In der Folge beginnen die Fussgelenke oder Beine gegen Abend mehr anzuschwellen. Der heutige Gesundheitstipp zeigt Ihnen auf, was Sie unternehmen können.

Wer abends beim Sockenausziehen Abdrücke auf der Haut feststellt, hat erste Hinweise auf eine Schwäche in den Venen, dem Lymphsystem oder beidem. Kleine Schwellungen sowie Kissen über dem Rist oder den Fussknöcheln stellen stärkere Hinweise dar und fordern, sich vermehrt um seine Beine zu kümmern.

Flüssigkeitsansammlungen unter der Haut werden als Ödeme bezeichnet und können die Folge von Problemen mit Organen wie Herz, Nieren oder Leber sein. Meist liegt jedoch die Ursache jedoch beim ableitenden Gefässsystem − also dem Leitungssystem, das die Flüssigkeit wieder zurück zum Herzen bringt.

Die Venen wie auch die Lymphbahnen entwickelten sich über Jahrtausende hinweg in einem Körper, der sich viel bewegt. Dementsprechend sind diese Gefässe angewiesen auf die Tätigkeit der Muskulatur. Tatsächlich wirkt ein Muskel, der angespannt wird und sich zusammenzieht, wie eine Pumpe auf die Venen und hilft so, das Blut herzwärts zu bewegen. Somit hilft unseren Venen alles, was entlastet, wie Laufen und Liegen. Alles, was den Rückfluss erschwert, fördert Ödeme, wie Stehen und Sitzen.

Wer viel sitzt, sollte regelmässig aufstehen und umherlaufen. Wenn möglich eine Runde Treppen steigen. Oder im Sitzen die Waden und die Schienbeinmuskeln im Wechsel anziehen, also den Fuss einmal auf die Fersenspitze und dann auf den Fussballen stellen.

Wer viel steht, kann durch das Wippen von der Ferse auf den Fussballen und zurück die Muskulatur einsetzen. Oder Schuhe tragen, die eine weiche, gepolsterte Sohle besitzen, sodass der Fuss ständig die Stabilität suchen muss und die Haltemuskulatur angeregt wird – wie beispielsweise beim Kyboot.

Flüssigkeit, die im Gewebe gelagert ist, fehlt eventuell dem Stoffwechsel. Es wurde quasi intern entzogen. Deshalb ist es wichtig, die Nieren zu stärken und gleichzeitig Flüssigkeit zuzuführen. Dazu eignet sich besonders ein Tee (z. B. mit Schachtelhalm, Brennnesseln, Birkenblättern, Glechoma etc.), mit dem auch noch das Bindegewebe entlastet wird. Im Bindegewebe befindet sich die Flüssigkeit des Ödems. Auch die Venenwände sind sehr bindegewebshaltig. So kann eine Bindegewebs-Entschlackung durchaus auch bei Problemen mit angeschwollenen Fussgelenken eingesetzt werden.

Natürlich bieten sich auch weitere Heilpflanzen an, um die Venenwände zu stärken. Gerade bei Wasseransammlungen haben wir gute Rückmeldungen auf Behandlungen mit Extrakten aus der Strandkiefer. Bekannter sind jedoch Präparate aus Rosskastanien (Vorsicht bei empfindlichem Magen wegen des Aescins) oder Weinrebenblättern. Grundsätzlich ist zu beachten, dass Präparate von aussen, wie Salben, Gels oder Crèmes, durchaus etwas Linderung bringen können. Eine grössere Wirkung erzielen innerliche Anwendungen wie Tabletten, Kapseln oder Dragees. Salben sollten immer Richtung Herz eingerieben werden, und auf Krampfadern gehören keine Massagen.

Wer lange fliegt und schon erste Anzeichen von Rückfluss-Schwächen erkannt hat, sollte vor langen Flügen etwas für seine Venen tun, sei es mit entsprechenden leichten Stützstrümpfen bis zu den Knien und oder innerlichen Heilmitteln. Lassen Sie sich die Möglichkeiten zeigen und sich beraten.

Wie auch immer, ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Sommer mit viel Freude und wenig Beschwerden!

Sonnige Grüsse

Patrick Seiz