Mobilitätsstrategie der Mall of Switzerland

Die Mall of Switzerland hat ihre Parkgebühren unter anderem für die ersten drei Stunden von vier auf zwei Franken halbiert. Der Rontaler hat mit Centerleiter Peter Triner gesprochen. 

Der Grundtarif für die erste Stunde entspricht dabei nach wie vor den vertraglichen Bestimmungen, die im Vorfeld der Eröffnung mit den Behörden und anderen Akteuren, wie z.B. dem VCS vereinbart wurden. Wir konnten mit Centerleiter Peter Triner sprechen und ihm ein paar Fragen stellen.

Herr Triner, weshalb hat die Mall ihre Parktarife gesenkt?

Peter Triner: Mit der Gebührensenkung reagieren wir auf eines der laut unseren Umfragen wichtigsten Anliegen unserer Kunden und der Bevölkerung im Einzugsgebiet. Da die Mall bei der Tarifgestaltung einer neueren Gesetzgebung unterliegt, besteht zudem gegenüber wichtigen Konkurrenten in der Zentralschweiz ein Wettbewerbsnachteil. Mittels der
eingeführten Vergünstigung für die Folgestunden vermag die Mall diesem Umstand ein Stück weit entgegenzuwirken und dem Bedürfnis der Kundschaft nachzukommen.

Die Mall of Switzerland propagiert immer, dass man auf den öV setzt. Inwiefern passt das nun zusammen?

Triner: Ich denke, die Mall darf sich da nach wie vor als Vorbild bezeichnen: Als grösstes Innerschweizer Shoppingcenters setzte die Mall von Beginn weg auf den öffentlichen Verkehr. Schon damals zeichnete sich eine starke Veränderung des Konsum- und Mobilitätsverhaltens zugunsten des ÖVs ab, welche sich prägend auf die konzeptionelle und bauliche Planung der Mall auswirkte. Für den Bau der Mall of Switzerland war nicht nur der damals bereits geplante Autobahnzubringer ausschlaggebend, sondern vor allem die Möglichkeit einer hervorragenden Anbindung an das bestehende Bus- und Bahnnetz. Vor diesem Hintergrund einigte man sich mit den Vertragspartnern auf ein verhältnismässig kleines Parkkontingent von 1600 Einstellplätzen sowie einem Fahrtenkontingent von jährlich je anderthalb Millionen Ein- und Ausfahrten.

Die Förderungsmassnahmen der Mall umfassen unter anderem Investitionen von insgesamt neun Millionen Franken in den aktuellen Ausbau und späteren Unterhalt der öV-Infrastruktur, die Bereitstellung von über 400 Veloabstellplätzen samt Ladestationen für E-Bikes, sowie den Bau einer Passerelle zum Bahnsteig der SBB Station Buchrain auf Kosten der Mall.

Sie sprechen von einem Fahrtenkontingent. Wird das nach wie vor eingehalten?

Triner: Das mit den Behörden und anderen Beteiligten vereinbarte Fahrtenkontingent, wird bei Weitem nicht ausgeschöpft. Einzig an Spitzentagen führt die hohe Besucherfrequenz kurzfristig zu einem Parkplatzmangel, weshalb die Mall ein Baugesuch einreichte, um die freie Fläche vor dem Einkaufszentrum für zirka 10 Tage pro Jahr als Ausweichparkplatz zu nutzen – notabene immer noch innerhalb des Fahrtenkontingents. Dadurch soll das erhöhte Verkehrsaufkommen an Spitzentagen absorbiert und der Suchverkehr in den umliegenden Quartieren vermieden werden.

Rückblickend sind die im Vorfeld der Eröffnung befürchteten Staus wegen der Mall auf den Strassen weitestgehend ausgeblieben. Wie von den Behörden bestätigt, trägt die Mall nur
geringfügig zum Verkehrsaufkommen im Rontal bei.