Eine smarte Idee lernt fliegen

Komax Berufsbildung

Zwei Komax-Mitarbeitende und ihre beiden Klassenkameraden hatten die Idee, einen smarten Skistock für die Abschlussarbeit der Berufsmatura zu entwickeln. Doch dabei blieb es nicht. Dank der Teilnahme am Wettbewerb «Schweizer Jugend forscht», kam das Projekt erst richtig in Fahrt. Nathanael Birrer und Jan Bucheli berichten über ihre Erfahrungen. Sie sind, nach einer 4-jährigen Lehre bei Komax, als Elektroniker im Unternehmen tätig.

Wie entstand die Idee, einen intelligenten Skistock zu entwickeln?

Als aktive Wintersportler lieben wir das Skifahren und wir interessieren uns in allen Lebenslagen für Technik. Es gibt viele «Tracking»-Apps, mit denen man Geschwindigkeit, Höhenmeter, Zeit und Strecken messen und aufzeichnen kann. Doch ein Smartphone oder eine Smart-Watch sind auf der Skipiste nicht wirklich praktisch. Das brachte uns auf die Idee, einen smarten Skistock zu entwickeln, der mehrere Messwerte und Funktionen auf einem Display anzeigt.

Und wie geht man ein solches Projekt an?

Wir hatten keine Erfahrung in der Umsetzung eines solchen Projekts. Deshalb hat jeder von uns all seine theoretischen und praktischen Kenntnisse aus Schule und Beruf eingebracht. Mit dem ersten Prototypen «Skistock 2.0» hatten wir jedoch mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen und auch mit den mechanischen Einheiten waren wir nicht zufrieden. Die Fertigung war fehleranfällig und aufwändig und der Skistock konnte nur als Ganzes aufgeladen werden. Trotzdem konnten wir mit dieser ersten Version des smarten Skistocks die Hypothese unserer Matura-Arbeit bestätigt, dass ein solches Produkt realisierbar ist.

Warum habt ihr euch beim Wettbewerb
«Schweizer Jugend forscht» angemeldet?

Unser Lehrer ermutigte uns dazu. Die Teilnahme am Wettbewerb hat uns bewogen, einen weiteren Prototyp zu entwickeln. Wir warfen alles über den Haufen und konzipierten den Skistock von Grund auf neu. Innert zwei Monaten entwickelten wir eine eigene Hauptplatine mit leistungsstarker Hardware, darunter einen Dual-Core Microprozessor mit Bluetooth, ein doppelt so grosses OLED-Farbdisplay und einen kompakten Lithium-Polymer-Akku. Wir setzten auf bewährte und weit verbreitete Sensoren und komprimierten die mechanische Form auf ein Minimum, um damit ein klippbares Modul zu erhalten: Der «C-POLE» war geboren. 

Hattet ihr dabei Unterstützung?

Dank des gut ausgestatteten Komax-Labors, in dem wir unsere eigenentwickelten Hauptplatinen bestücken und löten durften, konnten wir die ersten «C-POLE» in Kleinserie fertigen. Die ersten Prototypen der Gehäuse druckten wir mit einem 3D-Drucker und durften schliesslich einige Aluminium-Gehäuse in der Komax-Polymechaniker-Lehrwerkstatt in Auftrag geben.

Was war für die Vorbereitung auf den Wettbewerb nötig?

Erst einmal wurden wir für einen Workshop nach Bern eingeladen, obwohl wir als Vierer-Gruppe eigentlich eine Person zu viel waren. Dort stellten wir unser Projekt vor und konnten uns unter rund 200 Gymnasiasten, Lernenden und Maturanden mit Projekten aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen wie Chemie, Astronomie oder auch Mathematik qualifizieren. Danach bereiteten wir uns auf den eigentlichen Wettbewerb vor. An der Université de Neuchâtel stellten wir an einem repräsentativen Stand unseren «C-POLE» den Experten der Jury, den Medien und viel interessiertem Publikum vor.

Ihr habt für eure Arbeit das Prädikat «Hervorragend» erhalten. Herzliche Gratulation. Wie geht es nun weiter?

Wir haben uns sehr über die Auszeichnung gefreut sowie auch über die Nominierung für den Business & Innovation Alfred Escher-Preis der ETH Zürich und den Sonderpreis für eine Teilnahme an der Metrohm Expo Sciences Europe (ESE 2018), eine einwöchige internationale Wissenschaftsausstellung in Gdynia, Polen. Mit diesem Motivationsschub wollen wir nun unser Projekt vorwärts bringen. Es gibt bei der Software noch viel zu tun und auch die Hardware wollen wir weiter optimieren. Unser Ziel, Serientauglichkeit und vollständige Marktreife zu erreichen, rückt immer näher. Und wer weiss, vielleicht findet man in absehbarer Zeit einen smarten Skistock im nächstgelegenen Sportgeschäft. 

Daten «C-POLE» – Der smarte Skistock

  • Microcontroller ESP32 mit integriertem WIFI- und Bluetooth-Modul
  • Display OLED, 128 Pixel x 128 Pixel, 16 Bit Farbtiefe
  • Akku (Ladung) 150mAh LiPo über Micro-USB aufladbar
  • Bedienung 2 grosse Taster optimiert für Handschuhe
  • Funktionen Uhrzeit, Datum, Stoppuhr, Timer, Alarm, Umgebungstemperatur, 
  • Hangneigungsmessung, Höhenmetermessung (Differenz), Kompass, 
  • Bluetooth, Vibrations-Feedback, Summer-Feedback
  • Spezielles Modul vom Griff abnehmbar

Komax an der tunZentralschweiz

Komax unterstützt ihre Mitarbeitenden bei Weiterbildungen und aussergewöhnlichen Projekten. Sie engagiert sich aber auch für den Berufsnachwuchs. Deshalb war Komax Förderin der Sonderschau tunZentralschweiz an der LUGA 2018. Während der Sonderschau erklärten Lernende und Berufsbildner Kindern zwischen 6 und 13 Jahren die Tätigkeit von Komax. In Handarbeit konnten die Kinder Arm- und Halsschmuck aus Kabeln basteln oder anhand von Modellen einen Komax-Halbautomaten zusammensetzen. So lernten sie auf spielerische Weise, was die Kabelverarbeitung im Wesentlichen ist. Komax leistet mit ihrem Engagement einen Beitrag, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und den Wirtschaftsstandort Zentralschweiz zu stärken.


Komax AG 
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