HEV ist besorgt über tiefe Leerwohnungsziffer

Eine Leerwohnungsziffer von nur noch 0.91 Prozent bezeichnet der
Hauseigentümerverband HEV Kanton Luzern als «gefährlich tief».
Das macht nicht nur Mietenden, sondern auch Eigentumssuchenden zu schaffen. Der HEV wehrt sich gegen einseitige Schuldzuweisungen und zeigt mögliche Lösungswege auf.

«Wir sind besorgt über die aktuelle Leerwohnungsziffer, die laut LUSTAT seit sieben Jahren nie mehr so tief war», erklärt Armin Hartmann als Präsident des Hauseigentümerverbandes. Eine tiefe Leerwohnungsquote liege weder im Interesse der Mietenden noch der Vermietenden.

Wohneigentum: «dramatisch»

Laut HEV Luzern muss die Situation differenziert betrachtet werden. So gebe es beträchtliche regionale Unterschiede und die Zahl der leeren Wohnungen dürfte faktisch etwas höher liegen. Besonders dramatisch präsentiert sich die Situation beim Wohneigentum. «Der Markt ist praktisch ausgetrocknet», so Hartmann. Für die aktuelle Situation gebe es weder klar identifizierbare Ursachen noch Schuldige. Mitspielen dürften die Unsicherheiten auf der Angebotsseite (Inflation, Zinsen, Lieferketten), der weiterhin steigende Flächenbedarf pro Person und die höhere Netto-Zuwanderung.

Genug bebaubare Flächen

«Wir müssen die weitere Entwicklung kritisch beobachten und dürfen jetzt keine Hüftschüsse abfeuern», warnt Hartmann. Die Leerwohnungsziffer lasse sich nicht über Nacht beeinflussen. Nötig ist viel mehr, dass sich alle am Immobilienmarkt beteiligten Kräfte, auch die Mieterseite, für gute Rahmenbedingungen einsetzen. Der HEV Luzern kann das Ei des Kolumbus auch nicht präsentieren, wohl aber einige Elemente für gute Rahmenbedingungen: genügend bebaubare Flächen, rasche Verfahren, weniger Bürokratie, planbare Regulierung und: «Bei der Mietpreisgestaltung sind Angebotsfaktoren und Sozialpartnerschaft zwischen Mietenden und Vermietenden unter einen Hut zu bringen.» pd