Ein Unternehmer mit Mut, eine Gemeinde mit Weitblick

In der neuen Überbauung Halte in Ebikon leben vier Generationen Tür an Tür. Im Gespräch: Hans Schmid, Bauherr und VR-Präsident der Schmid Gruppe sowie Daniel Gasser, Gemeindepräsident von Ebikon.

Daniel Gasser: Welche Bedeutung hat die Überbauung Halte für die städtebauliche Entwicklung von Ebikon?

Daniel Gasser: Die Halte ist aufgrund ihrer sonnigen Lage und der guten Verkehrsanbindung ein Filetstück der Gemeinde. Umso wichtiger war es, hier mit massvoller Verdichtung etwas Gutes zu schaffen. Wir sind glücklich über dieses gelungene Projekt, welches nicht zuletzt durch das gute Einvernehmen mit den Planern zustande kam.

Die Schmid Gruppe ist ein gutes Beispiel dafür, wie man mit Anstand, Respekt und Verantwortung zukunftsorientierte Bauprojekte umsetzen kann. Für Ebikon ist es wichtig, nicht stehen zu bleiben. Wir wollen uns mit den richtigen Projekten am richtigen Ort massvoll weiterentwickeln. Die Überbauung Halte schafft das mit ihrer Durchmischung. Mit der Kita, den beiden Kindergärten und der Senevita hat es zeitgemässe Angebote für alle Generationen. Aber auch Personen mit unterschiedlichen Einkommen und Mobilitätsansprüchen finden hier passenden und bezahlbaren Wohnraum.

Hans Schmid: Ihre Vision bei der Planung der Überbauung?

Hans Schmid: Die Schmid Gruppe wollte einen Beitrag an die städtebauliche Entwicklung von Ebikon leisten und generationengerechten Wohnraum mit einem guten Preis-
Leistungs-Verhältnis schaffen. Von Anfang an haben wir eine Mischnutzung mit 80% Wohnen und 20% Dienstleistung angestrebt. Das Quartierrestaurant ergab sich durch den Neubau der Senevita. Ein Glücksfall für die Bewohnerinnen und Bewohner der Halte, aber auch für die Öffentlichkeit. Es war uns sehr wichtig, am Puls des Marktes zu sein und die Bedürfnisse der Menschen abzuholen.

Die Halte war eine Investition mit Risiken. Woher nahmen Sie den Mut?

Hans Schmid: Zum Zeitpunkt des Landkaufs war die Umzonung des Grundstücks von der reinen Gewerbenutzung hin zur Mischnutzung noch offen. Natürlich war es mutig, das
Grundstück so früh zu erwerben. Doch wir haben die Chancen gesehen und eine Risikoabwägung gemacht. Die Landverkäuferinnen waren sehr kooperativ. Der Kaufrechtsvertrag wurde preislich differenziert ausgestaltet. Ein weiteres Risiko war der schlechte Baugrund mit hohem Grundwasserspiegel und der notwendigen Pfählung. Und es gab ein erhebliches Bewilligungsrisiko. Umso erfreulicher, dass wir in der Phase des Bebauungsplanes, bei der Projektentwicklung und beim Bewilligungsverfahren im Bereich der Umzonung stets auf die Unterstützung des Gemeinderates zählen konnten.

Daniel Gasser, Warum ist durchmischtes Wohnen wichtig?

Daniel Gasser: Unsere Gesellschaft wird immer älter. Es ist enorm wichtig, dass Generationen untereinander verbunden bleiben. Ebikon will keine Schlafgemeinde sein. Mit einer aktiven Durchmischung kann man der Anonymisierung entgegenwirken. Jüngere Personen kaufen für Ältere ein, diese wiederum schauen vielleicht einmal zu den Kindern der Arbeitstätigen und so weiter.

Ihre grösste Freude?

Daniel Gasser: Dass die Ideen, die vor vielen Jahren entstanden, jetzt verwirklicht sind. Wir haben uns auch jahrelang für das Kantonsgericht an diesem Platz eingesetzt. Aber in dieser
Frage wird bis heute über den Standort diskutiert. Auch ohne das Kantonsgericht wurde das Halte-Quartier aufgewertet, und das schafft Anreiz für die Entwicklung der umliegenden Grundstücke.

Hans Schmid: Wir haben fast drei Jahre in die Projektentwicklung des Kantonsgerichts investiert. Das Kantonsgericht hätte in der dritten Bauetappe realisiert werden sollen. Dass sich der Kanton in der Standortfrage nicht entscheiden konnte, war für uns eine riesen Enttäuschung. Wir haben sogar anerboten, das Kantonsgericht auf eigene Kosten zu bauen und dem Kanton für zehn Jahre zu vermieten, verbunden mit einem Kaufrecht zu Selbstkosten. Dadurch hätte der Kanton vom ersten Tag an jedes Jahr sehr viel Geld eingespart. Wir haben es wirklich probiert.

Ihr Fazit zur Halte?

Hans Schmid: Wir haben die Überbauung mit unserem eigenen Team realisiert. Ich denke, sie ist uns gut gelungen. Dem Projektteam gebührt mein besonderer Dank. Die grosse
Nachfrage hat gezeigt, dass wir den Zeitgeist getroffen haben. Ganz besonders freut mich der Neubau der Senevita. Mit der Mobiliar AG haben wir einen guten Investor gefunden. Für die konstruktive, sehr gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und dem Bauamt bin ich heute noch sehr dankbar. In der Halte leben vier Generationen Tür an Tür. Altersdurchmischtes Wohnen wird hier wirklich gelebt. Wir erhalten viele Komplimente. Was gibt es Schöneres, als zufriedene Bewohnerinnen und Bewohner?

Interview: pd