Für eine Stunde Arbeit

er. Unserer exportorientierten Wirtschaft machen nicht nur der starke Franken, sondern auch die hohen Arbeitskosten zu schaffen – so berichtet Lustat Statistik Luzern zur aktuellen Lage. 2010 wurden sie laut Bundesamt für Statistik im 2. und im 3. Sektor gesamthaft auf durchschnittlich 56 Franken pro Arbeitsstunde geschätzt. Die Arbeitskosten setzen sich aus Löhnen und Gehältern (83,7%), Sozialbeiträgen der Arbeitgeber (15%) und weiteren, vor allem mit der beruflichen Bildung und Personalrekrutierung verbundenen Kosten (1,3%) zusammen. Sie stellen einen grossen Anteil der Produktionskosten fur Güter und Dienstleistungen dar, aber nicht alle, wie etwa diejenigen für Higtech-Infrastruktur, Forschung und Produkteentwicklung. Die Arbeitskosten variieren je nach Wirtschaftszweig stark. Im Dienstleistungssektor sind die Unterschiede zwischen den Wirtschaftszweigen am deutlichsten: Die höchsten Kosten (84.50 Fr.) sind in der Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen zu verzeichnen, die tiefsten im Bereich Gastgewerbe/ Beherbergung und Gastronomie (34.40 Fr.). Eine Betrachtung der Unternehmen mit zehn oder mehr Angestellten in den neuen Mitgliedsländern der Europäischen Union (EU) zeigt, dass 2010 die durchschnittlichen Arbeitskosten pro Stunde nur in Slowenien (14 Euro) über 10 Euro lagen. In den EU-15- Ländern sind die Unterschiede deutlicher: Die stündlichen Arbeitskosten betragen zwischen 12.15 Euro in Portugal und 37.70 Euro in Belgien. Die Schweiz liegt mit Kosten von 41.05 Euro pro Arbeitsstunde, teilweise durch die Frankenstärke bedingt (Euro-Kurs 2010: 1.38 Fr.), an der Spitze der Rangliste der Arbeitskosten. Die Lohntüte gibt zu bedenken: Wer teurer ist, muss besser sein.