Elia seit

Kolumnen gehören im journalistischen Bereich zu den Königsdisziplinen. Wenn man ein fixes Ressort hat, worüber man schreibt, dann gestaltet sich die Themenfindung einigermassen einfach. Ist man jedoch frei in der Themenwahl, so wie beispielsweise ich, dann wird es schon schwieriger, einen passenden Anlass zu finden, worüber man schreiben will. Meistens entwickelt sich die Themenfindung dahingehend, dass man etwas sucht, worüber man sich göttlich aufregen kann. Man lässt den ganzen Frust, den man mit einer bestimmten Thematik verbindet, durch die Finger fliessen und füllt so die leere Seite. Natürlich gibt es viele Dinge auf der Welt, worüber man sich aufregen könnte. Die Europäische Union will mit ihren «Hilfspaketen» das korrupte Bankenwesen retten und lässt dafür zu, dass ganze Bevölkerungsschichten auf der Strasse enden. An der Strasse von Hormus bahnt sich ein neuer multinationaler Grosskrieg an. Die Pensionskassen sind landesweit pleite und drohen bei der jüngeren Generation die Spar-Daumenschrauben anzuziehen. Und die über den Äther gesendete Musik ist sowieso nur noch Schei…benkleister. Angesichts dieser Krisen brodelt in mir häufig der Zorn darüber auf, dass ich nicht unmittelbar etwas daran ändern kann. Doch dann erinnere ich mich wieder an einen Satz, den ein für mich sehr wichtiger Mensch einst zu mir sagte: «Wenn du das Böse in der Welt ständig in deinem Kopf hast, dann bestärkst du es damit nur noch.» Bisher gehören diese Worte zu den Weisesten, die je zu mir gesagt wurden. Denn schlussendlich ist alles, auch die Gedanken, Energie. Wir können bestimmen wohin diese Energie fliesst. Darum möchte ich meine Kolumne, obwohl sie mittlerweile viele Wörter zählt, auf einen Satz beschränken: Verschwenden Sie Ihre Kraft nicht auf das Negative, denn das Positive hat viel mehr zu bieten.