Natürlich leben. Von der Bausubstanz bis hin zur Einrichtung

Viele Menschen klagen regelmässig über Kopfschmerzen. Dass dies auf die Materialien und Textilien in ihrer Wohnumgebung zurückzuführen ist, daran glauben nur die wenigsten. Auch Hautausschläge und Atemwegserkrankungen – eine Folge der falschen Einrichtung!? Mit reiner Theorie oder den bekannten Engelszungen lassen sie sich nur selten umstimmen, wohl aber mit dem Praxisversuch. Wer von der Bausubstanz bis hin zur Einrichtung auf natürliche Materialien setzt, der baut das beste Grundgerüst für ein gesundes Leben. Worauf es zu achten gilt, verrät dieser Beitrag.

Wortwegweiser: Baubiologie vs. Bauökologie

Auch wenn die beiden Begriffe häufig synonym verwendet werden, verbirgt sich dahinter doch zweierlei. Die Baubiologie hat die menschliche Gesundheit im Fokus. Das heisst, dass im Vorfeld baubiologische Untersuchungen angestellt werden, um so zu bauen, dass es der Gesundheit des Menschen nicht schadet. Die Bauökologie hat hingegen einen anderen Fokus. Dieser liegt auf dem Bauvorgang, der möglichst schonend und im Einklang mit der Natur erfolgen soll. Denn jeder Bauvorgang ist ein Eingriff in die Natur.

Beim Hausbau auf natürliche Baustoffe setzen

Holz soweit das Auge reicht. Dieses Haus greift den Naturstoff bestens auf. pixabay.com © jarmoluk (Creative Commons CC0)
Holz soweit das Auge reicht. Dieses Haus greift den Naturstoff bestens auf. pixabay.com © jarmoluk (Creative Commons CC0)

Wer mit wachen Augen nach Baustoffen sucht, der bekommt in der Natur ein ganzes Potpourri an Möglichkeiten geboten. Natursteine und Holz, sogar Pflanzen und tierische Produkte können dazu dienen, einen möglichst natürlichen Wohnraum zu schaffen. Einst war der Einsatz von natürlichen Baustoffen noch vergleichsweise teuer. Doch auch die Technik entwickelt sich weiter und trägt dem Wunsch nach natürlichen Baustoffen Rechnung. Die Folge: Mittlerweile gibt es sogar technisches Equipment, das das Auftragen von Lehm als Hausputz deutlich einfacher werden lässt als noch vor einiger Zeit. Was im Einzelnen zum Einsatz kommt, zeigt die folgende Auflistung:

  • Holz ist der Baustoff erster Wahl, wenn es um eine natürliche Unterkonstruktion geht. Dabei ist der Baustoff leicht und tragfähig zugleich. Mögliche Konstruktionen sind die Tragwerkskonstruktion aus Holz, die Blockhauswand sowie der Holzrahmen- und Holzskelettbau. In all diesen Formen punktet Holz mit perfekter Standsicherung, Feuchte- und Wärmeschutz sowie Schall- und Brandschutz.
  • Dämmung. Aussen Holz und dazwischen Holz. Diese Rechnung kann durchaus aufgehen, denn auch als Dämmmaterial erfreut sich Holz wachsender Beliebtheit. Der Naturstoff kann als klassische Holzwolle, als Holzspäne oder als Holzfaser dämmend wirken. Wer nun stutzt, weil der Baustoff Holz auch durch seine poröse Zellstruktur bekannt ist, dem sei gesagt: Genau das trägt einem guten Klima im Raum Rechnung. Holz kann dadurch Wärme speichern, leitet sie aber nicht weiter.
  • Fassade. So ansehnlich die Holzfassade auch ist, die ein warmes Ambiente zaubert, so sehr schreckt sie die Bauherren auch ab. Grund dafür ist die Verwitterung, die sich nach nur wenigen Jahren zeigen könnte. Um dies zu verhindern, kann ein konstruktiver Holzschutz angebracht werden, der das Holz vor direkten Witterungseinflüssen schützt oder gar ein chemischer Holzschutz. Einem Ergrauen können Häuslebauer auch so nicht entgegnen. Wohl aber können sie dann einen farbigen Anstrich oder eine Lasur in Betracht ziehen.

Neben Holz und auch Kork gelten auch Natursteine wie Lehm, Buntsandstein und Granit als natürliche Baustoffe. Allerdings bröckelt der schöne Schein vom Naturstoff Granit

Ein erklärter Nachteil des Holzes ist die Tatsache, dass der Naturstoff mit den Jahren ergrauen wird.pixabay.com © alsen (Creative Commons CC0)
Ein erklärter Nachteil des Holzes ist die Tatsache, dass der Naturstoff mit den Jahren ergrauen wird.pixabay.com © alsen (Creative Commons CC0)

zusehends, weil das Gestein eine natürliche Radioaktivität besitzt, die auch zu einer Überdosierung führen könnte. Auch Lehm wird zunehmend seltener eingesetzt, denn er verliert in punkto Witterungsbeständigkeit. Feuchtigkeit dringt leicht ein, Regen kann ihn sogar auswaschen und beim Austrocknen zieht er sich zusammen. Diese Entwicklungen haben jüngst dem Ziegel, der nicht in die Riege der 100-Prozent-natürlichen-Baustoffe gehört, ein Comeback beschert.

Auch in Wohnräumen sorgt Holz für Behaglichkeit und Wärme. pixabay.com © pixel1 (Creative Commons CC0)
Auch in Wohnräumen sorgt Holz für Behaglichkeit und Wärme. pixabay.com © pixel1 (Creative Commons CC0)

Nur, wer als Häuslebauer sein Eigenheim selbst errichtet, kann auf die Wahl der Baustoffe Einfluss nehmen. Für diejenigen, die zur Miete wohnen oder in ein bereits gebautes Haus einziehen, gilt: Wohn- und Schlafräume sollten mit Bedacht und unter Berücksichtigung möglichst natürlicher Einrichtungsgegenstände ausgestattet werden. Inspiration für die einzelnen Wohnräume gibt es hier:

 Massivholzmöbel sind nicht nur robust, sondern sorgen auch für Gemütlichkeit und Wärme im Wohnzimer. Verbraucher sollten auf die Verwendung schadstoffgeprüfter Hölzer achten und können sich so eine Wohnwelt aus Tisch, Boards, Regalen und Vitrinen erschaffen.

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