Handel: So findet die Ware den Weg zum Kunden

Detail- und der Internethandel sind Bereiche, die komplexer sind, als man auf den ersten Blick annehmen könnte. Beide Geschäftszweige müssen schliesslich sicherstellen, dass immer genügend Ware für den Endkunden verfügbar ist – egal, ob im Ladengeschäft oder im Versandlager. Und das bei einem teils gigantischen Angebotsumfang.

Das Angebotswunder

Was das für eine Herkulesaufgabe ist, wird greifbar, wenn man sich Geschäfte wie die grösste Migros im Rontal ansieht: Auf einer riesigen Ladenfläche von über 4.000 m² haben Kunden dort die Auswahl zwischen tausenden verschiedenen Produkten, darunter auch erntefrische Lebensmittel und maritime Erzeugnisse. Und die müssen erst einmal im Laden ankommen. Laut Filialleiter Thomas Franzen umfasst die erste Lieferung vor der Eröffnung der Filiale mehr als 600 Paletten.

Zahlenmässig noch beeindruckender ist das, was sich bei den Riesen des Internethandels wie Amazon abspielt: Im Sortiment des auch für Lieferungen in die Schweiz zuständigen deutschen Ablegers befinden sich mittlerweile weit über 200 Millionen verschiedene Produkte. Diese Vielfalt trägt dazu bei, dass der Onlinehandel bei den Kunden immer beliebter wird: Die Branche verzeichnet nach wie vor hohe Wachstumsraten, 7,8 Milliarden Franken wurden 2016 schweizweit online umgesetzt. Das ist schon fast ein Zehntel des Umsatzes im Detailhandel, Tendenz steigend.

Infografik: Amazon verdoppelt Produktpalette | Statista Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Technik bringt Geschwindigkeit

Egal, ob Online- oder Detailhandel: Die logistische Herausforderung für die Anbieter ist riesig. Dabei gilt: Es müssen nicht nur viele verschiedene Waren ständig verfügbar sein, sondern das Ganze muss auch noch so schnell wie möglich ablaufen, und zwar aus verschiedenen Gründen.

Gerade wenn es um frische Ware im Detailhandel geht, kommt es auf Geschwindigkeit an – schliesslich will kein Kunde welkes Gemüse oder mehrere Tage alten Fisch kaufen. Und auch im Onlinehandel lautet die Maxime „je schneller, desto besser“. Denn niemand wartet gern lang auf seine Ware.

Das macht den Einsatz von entsprechenden technischen Lösungen im Versand- und Lagerprozess nötig. Dazu zählen zum Beispiel hochentwickelte Stapler, die je nach Ausführung direkt Aufgaben wie das Wiegen oder Scannen der bewegten Ware übernehmen – das bedeutet weniger zusätzliche Arbeitsschritte und damit eine schnellere Abwicklung. Noch futuristischer geht es in den Logistikzentren von Amazon zu: Dort übernehmen vollautomatische Roboter eine Vielzahl von Aufgaben, die normalerweise menschliches Zutun erfordern.

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