Die CPH-Gruppe mit Sitz in Perlen vermeldet Rekordzahlen: Der Umsatz stieg auf 725 Millionen Franken, das Nettoergebnis betrug 101 Millionen Franken. Die Generalversammlung stimmt über eine Dividende von 4.50 Franken pro Aktie ab, was gegenüber 2021 mehr als dem Dreifachen entspricht.
«Alle Bereiche wachsen beim Umsatz in zweistelligen Raten», berichtete Peter Schildknecht, CEO der CPH-Gruppe, am Dienstag dieser Woche an der Medienkonferenz. Das Unternehmen, das viele in der Region mit der Papierfabrik Perlen identifizieren, ist längst nicht mehr nur im Papiergeschäft tätig. Zwar ist es mittlerweile die einzige Papierproduzentin in der Schweiz für Zeitungsdruck- und Magazinpapier und ebenfalls die Nummer eins im Altpapierrecycling. Europaweit beträgt der Marktanteil rund zehn Prozent. «Wir sind global in verschiedenen Nischen tätig», so der Schildknecht und weist auf die weltweit 13 Standorte hin. Zur Gruppe, die in Perlen rund 600 Mitarbeitende hat, gehören nebst dem Papier auch die Bereiche Chemie und Verpackung. In diesen drei Geschäftsfeldern erwirtschaftete das Unternehmen einen Nettoumsatz von 725 Millionen Franken, was einem Plus von 46 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Verantwortlich für diese markante Steigerung seien vor allem die höheren Preise. Die stärkste Zunahme verzeichnete der Bereich Papier mit einem Wachstum von gar 66.5 Prozent. Dies obwohl das Absatzvolumen mit 473 500 Tonnen tiefer war als im Vorjahr und die Nachfrage nach Pressepapieren rückläufig ist. Die steigenden Energiepreise und die Verknappung von Ausgangsmaterialien wie Altpapier werden die Kosten auch weiterhin beeinflussen.
Verpackungen aus Perlen und Chemieerzeugnisse sind gefragt
Höchststände an Auftragseingängen und gut ausgelastete Verpackungsanlagen, deren Kapazitätsgrenzen nahezu erreicht waren, sorgten in diesem Businessfeld für eine Umsatzsteigerung von 35.1 Prozent auf 231 Millionen Franken. Das gute Ergebnis der weltweiten Nummer drei bei beschichten Barrierefolien für pharmazeutische Anwendungen war weniger dem Absatzvolumen, sondern vielmehr dem gestiegenen Anteil höherwertiger Produkte und höheren Preisen zu verdanken. Zudem nahm auch die neue Beschichtungsanlage in Brasilien im vierten Quartal 2022 ihren Betrieb auf. Mit diesem neuen Standort ist die CPH-Gruppe für das erwartete Wachstum der Pharmamärkte in Lateinamerika von fünf bis acht Prozent in den nächsten Jahren gerüstet.
Die umsatzmässig kleinste der drei Sparten ist die Chemie. Die Weltnummer drei bei Molekularsieben für industrielle Anwendungen verzeichnete jedoch einen hohen Auftragseingang, so dass die Kapazitäten an allen vier Standorten – Schweiz, USA, Bosnien-Herzegowina und China – gesteigert wurden. Um diesem wachsenden Markt und den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden, investierte die CHP-Gruppe in den Bereichen Chemie und Verpackung 34 Millionen Franken. Hinzu kommen stetige Produktinnovationen, mit denen sich das Unternehmen Wettbewerbsvorteile sichert.
Gute Nachhaltigkeitsbilanz und gutes Betriebsklima
Auch in Sachen Nachhaltigkeit ist die CPH-Gruppe trotz energieintensiver Produktion sehr gut unterwegs. Der Anteil fossiler Brennstoffe am Energieumsatz lag Ende 2022 gerade noch bei tiefen acht Prozent. Der CO2-Ausstoss konnte in den vergangenen Jahren um eindrückliche 80 Prozent gesenkt werden – trotz grösserem Volumen und stärkerer internationaler Ausrichtung. Nicht zuletzt bezeichnet Verwaltungsratspräsident Peter Schaub das Konzept für die Nutzung der Abwärme der benachbarten Kehrichtverbrennung Renergia als weisen Entscheid zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele: «Dies trägt jetzt Früchte.»
Gut ist bei der CPH-Gruppe nicht nur der Klimaschutz. Die regelmässigen Befragungen der Mitarbeitenden, von denen 20 Prozent länger als 20 Jahre dort beschäftigt sind, attestieren ihr eine gute Arbeitgeberqualität. Erfreuliche Werte für das Unternehmen, das in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiern kann.
Die Verantwortlichen der CPH-Gruppe sind zuversichtlich, dass sie trotz der unsicheren Weltlage gut gewappnet sind für die Zeit nach dem Jubiläumsjahr: «Wir sind langfristig gut unterwegs.»
Sonja Hablützel