Dank Wohnungsbau weiter auf Kurs

BVL-Geschäftsführer Kurt A. Zurfluh. Bild apimedia

Der Baumeisterverband Luzern hat ein durchschnittliches Jahr hinter sich. Dem anhaltenden Rückgang im Tiefbau steht ein leichtes Plus im Wohnungsbau gegenüber.

Die Generalversammlung des Baumeisterverbandes Luzern (BVL) im Restaurant Hermitage, die auf letzten Donnerstag angesetzt war, wurde infolge der tiefgreifenden Coronavirus-Massnahmen abgesagt. Auf Anfrage erklärte Geschäftsführer Kurt A. Zurfluh, dass das Jahr 2019 für die Zentralschweizer Bauwirtschaft wie auch für den Luzerner Baumeisterverband «ein durchschnittlich gutes» war. Der Preiskampf habe sich verschärft und der Markt sei noch rauer geworden, die Bautätigkeit bewege sich jedoch ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. «Das verdanken wir in erster Linie dem Wohnungsbau, der einen leichten Anstieg verzeichnete», so Zurfluh. Der Arbeitsvorrat per 31. Dezember 2019, der um 11,5% höher liegt als noch im Vorjahr, sei zudem als positives Signal für das erste und zweite Quartal zu werten.

Weniger neue Lehrverträge

Zu den grossen Herausforderungen gehört weiterhin die Nachwuchsförderung. Die Zahl der neu eintretenden Lernenden sank 2019 bei den Maurerlehrhallen Sursee von 371 auf 342. Im Kanton Luzern starteten 89 Jugendliche eine Lehre im Bauhauptgewerbe, was einem Rückgang von 25 Prozent entspricht. Um den Rückgang beim Nachwuchs zu bremsen, sind die Baumeister und ihre Berufsbildner angehalten, Jugendliche bei jeder Gelegenheit auf die attraktiven Lehrberufe und die guten Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Eine gute Werbeplattform ist die Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi in Luzern, wo der Stand der Zentralschweizer Baumeisterverbände (ZBV) auch im letzten November wieder für Spektakel sorgte. Zum grossen Publikumsaufmarsch trug zweifellos die Regionalausscheidung der Maurer bei, wo fünf junge Männer um die Teilnahme an den SwissSkills 2020 in Bern kämpften.

ISAB erfolgreich gestartet

Mit dem Informationssystem Allianz Bau (ISAB) versucht der Schweizerische Baumeisterverband, zusammen mit dem Ausbaugewerbe und den Sozialpartnern auf der Arbeitnehmerseite, Transparenz im Markt zu schaffen und einen fairen Wettbewerb zu erwirken. Das elektronische Tool wurde im letzten Jahr erfolgreich gestartet. «Die Entwicklung der ISAB-Datenbank dauerte zwar etwas länger als geplant, doch nun können die ISAB-Cards bestellt und die GAV-Bescheinigungen von allen dem Bauhauptgewerbe unterstellten Firmen selbständig heruntergeladen werden», sagt Zurfluh. «Wenn die Vergabebehörden nun noch ihrer Pflicht nachkommen und diese Bescheinigungen bei der Offerteingabe einfordern, sind wir dem Ziel, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichwertig zu schützen, einen grossen Schritt näher gekommen.» Eine weitere Info aus dem nationalen Verband: Im öffentlichen Beschaffungswesen hat das eidgenössische Parlament einen Paradigmenwechsel eingeläutet. Mit diversen Massnahmen soll nun bei den Anbietern von Leistungen das Bewusstsein geweckt werden, dass es nicht mehr nur um den Preis gehen darf. Mit anderen Worten: Nicht das günstigste, sondern das vorteilhafteste Angebot soll künftig den Zuschlag erhalten.

Daniel Schwab

BVL-Geschäftsführer Kurt A. Zurfluh. Bild apimedia