Frankenstärke fordert Schweizer Waldwirtschaft heraus

LUZERN – Bundesamt für Umwelt veröffentlicht Forststatistik 2015

Letzte Woche hat das Bundesamt für Umwelt die Forststatistik 2015 publiziert. Entgegen dem Schweiz weiten Trend konnte die Luzerner Waldwirtschaft die Nutzung im Privatwald halten. Ein Resultat – neben weiteren positiven Effekten – der laufenden Organisationsentwicklung im Luzerner Privatwald, schreibt der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband  (LBV)

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pd. In der Schweiz wurden 2015 rund 7% weniger Holz geerntet als im Vorjahr. Bei einer Holzernte von 4,6 Millionen Kubikmetern betrug die Abnahme rund 350’000 m3 Holz. Am stärksten von der Abnahme betroffen ist das mengen- und ertragsmässig wichtigste Sortiment, das Stammholz mit 2‘313‘000 m3 (-264‘000 m3, bzw. -10%). Auch beim Industrieholz mit 488‘000 m3 (-7%) und beim Energieholz mit 1‘734‘000 m3 (-4%) wurde weniger geerntet. Die Sägereien hingegen verarbeiteten 2015 mit rund 1.82 Millionen Kubikmetern lediglich 2.5% weniger Holz. Das Holz aus den Schweizer Wäldern wurde durch eine deutliche Abnahme der Exporte von Rohholz primär im Inland vermarktet. Die höchsten Holzerntemengen verzeichneten die Kantone Bern mit 808‘000 m3 (-
17%), Waadt mit 436‘000 m3, (-9%) und Zürich mit 407’000 m3 (+2%). Die Reaktion auf die neue Situation am Holzmarkt fiel im Privatwald mit einem Rückgang der Holzernte um 14% besonders deutlich aus.

Nach der Aufhebung des Franken-Mindestkurses im Januar 2015 haben die Branche und das BAFU Massnahmen für den Holzmarkt ergriffen wie z.B. die Initiative Schweizer Holz, Vorziehen von Jungwaldpflegemassnahmen oder die Unterstützung des Herkunftszeichens Schweizer Holz durch den Aktionsplan Holz.

Wirtschaftliche Lage der Forstbetriebe hat sich leicht verbessert
Die Holzpreise sanken nach dem Entscheid der Nationalbank schlagartig. Gemäss dem Produzentenpreisindex des Bundesamts für Statistik sind die Preise für Rohholz im letzten Jahr um 6% gefallen, wobei der Abschlag beim Industrieholz mit -9% am grössten war. Der durchschnittliche Holzerlös ist im Vergleich zum Vorjahr von 70 auf
65 Franken pro Kubikmeter gesunken. Gemäss dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz konnten die Forstbetriebe den Verlust trotzdem leicht reduzieren, und zwar auf CHF 55 pro Hektare. Dies gelang dank deutlich besserer Resultate in der Sachgüterproduktion (Bsp. Hackschnitzelproduktion, Pflanzgarten, etc.) und den Dienstleistungen (Bsp. Forstdiensttätigkeiten, Dienstleistungen für Dritte, etc.)