LUZERN – Aufruf des Verbands Luzerner Waldeigentümer an die Waldbesitzer
Auch wenn die Preise am Rundholzmarkt nicht befriedigen, bleibt es wichtig, dass die Wälder regelmässig gepflegt und durchforstet werden, um deren Stabilität und Vitalität zu erhöhen und der Naturverjüngung Licht zu geben. Der Verband Luzerner Waldeigentümer ruft dazu auf, Wälder jetzt zu durchforsten statt zuzuwarten.
Die Situation am Holzmarkt ist für die Waldwirtschaft alles andere als zufriedenstellend. Immerhin, die Preise bleiben stabil und die Nachfrage nach Nadelrundholz ist gut. Während sich währungsbedingt die Preise in den nächsten Jahren nur wenig bewegen dürften, benötigen neben den grossen Werken insbesondere die kleineren, dezentralen Sägereien jetzt Rohstoff. Sie sind ein bedeutender Absatzkanal für die Luzerner Waldeigentümer und sorgen genau wie die Waldwirtschaft für Arbeitsplätze in den Randregionen. Dies soll auch so bleiben. Wichtig deshalb, dass die kleineren Sägereien mit genügend Rohstoff versorgt sind.
Wald wächst und braucht Licht
Jedes Jahr wächst im Kanton Luzern Holz rund 360’000 m3 Holz, das nachhaltig genutzt werden kann. Dieses Potential wurde in den letzten Jahren nicht ausgeschöpft. Steigende Erntekosten und sinkende Holzpreise sind Gründe. Wird nicht genutzt, überaltern die Bestände und der gewünschten Naturverjüngung wird das Licht genommen. Diese Naturverjüngung hat nicht nur den grossen Vorteil, dass die jungen Bäume standortgerecht wachsen, dem Waldbesitzer fallen auch keine Investitionskosten für die Pflanzung an. Eine nachhaltige Nutzung und kontinuierliche Verjüngung des Wirtschaftswaldes fördert zudem dessen Stabilität und Vitalität, auch hinsichtlich der Klimaveränderung.
Andere Sortimente sind verlangt
Es gibt einen weiteren gewichtigen Grund, die Wälder regelmässig zu durchforsten: Es sind die Veränderungen in der Verarbeitung, die inzwischen andere Sortimente verlangen. Sie sind längst nicht mehr so gesucht, die mächtigen, voluminösen Fichten und Tannen. Nur noch wenige Betriebe verarbeiten dieses sogenannte Starkholz. Und wenn, dann soll es von guter Qualität sein. Doch gerade dieses leidet mit zunehmendem Alter und bei fehlenden Durchforstungen. Mehr gesucht sind heute Massensortimente guter Qualität mit Stammdurchmesser von 20 bis 50 cm. Es lohnt sich deshalb, auch beim aktuellen Preisniveau die Wälder zu durchforsten und zu verjüngen, statt zuzuwarten. Ältere Bäume heisst also nicht, dass dem Waldbesitzer unter dem Strich mehr bleibt.
Waldbesitzer sollten aktiver nutzen
Der Verband Luzerner Waldeigentümer empfiehlt Holzschläge jetzt aktiv anzugehen. Die Betriebsförster der regionalen Waldorganisationen unterstützen Waldbesitzer in der Entscheidung, wo und wann sich eine Nutzung lohnt. Sie holen die Nutzungsbewilligung ein, kennen die optimalen Absatzkanäle und können mit der Angebotsbündelung Vorteile für den Waldbesitzers aushandeln. Wo dieser die Holzerei nicht selber übernimmt, kann der Betriebsförster dies zusätzlich organisieren. Auch hier gibt es Optimierungspotential, indem Holzschläge zusammengefasst und gemeinsam an Forstunternehmer vergeben werden. Alle Försterkontakte finden Waldbesitzer unter www.luzernerwald.ch.