Raiffeisen entwickelt sich in der Zentralschweiz weiterhin erfreulich

Raiffeisen-Schweiz Chefökonom Martin Neff beleuchtete den Immobilienmarkt und Verbandspräsident Kurt Sidler konnte ein erfreuliches Jahresergebnis präsentieren. Bild rowi

Die Luzerner, Ob- und Nidwaldner Raiffeisenbanken bleiben vom schlechten Image ihres ehemaligen Schweiz-Chefs Pierin Vincenz verschont. Sie setzten im Geschäftsjahr 2018 das Wachstum im Hypothekar- und Kundeneinlagengeschäft fort. Der Jahresgewinn stieg um 6,1 Prozent auf 16,4 Millionen Franken.

Die 18 Raiffeisenbanken mit den 63 Geschäftsstellen in den Kantonen Luzern, Ob-
und Nidwalden können ein Top-Jahresergebnis präsentieren. «Trotz grossen Herausforderungen und der nach wie vor anspruchsvollen Marktsituation stiegen im Berichtsjahr 2018 die Kundenausleihungen um über 500 Millionen oder 4,2 Prozent auf 12,5 Milliarden Franken und die Kundeneinlagen um knapp 450 Millionen (+3,9 Prozent) auf 11,8 Milliarden Franken», gab Verbandspräsident Kurt Sidler anlässlich der Medienorientierung in Luzern bekannt. Aus diesen guten Ergebnissen resultiert die Bilanzsumme von 14,825 Milliarden Franken.

Wachstum im Hypothekargeschäft

Die Raiffeisenbanken setzen das Wachstum bei den Hypothekarforderungen weiter fort. Diese stiegen um 4,4 Prozent auf 12,1 Milliarden Franken. Sie behaupten somit erfolgreich ihre starke Position im Hypothekargeschäft. Die Neubildung von Wertberichtigungen für Ausfallrisiken von 0,1 Prozent im Verhältnis zu den Kundenausleihungen war sehr tief.

«Trotz Turbulenzen bei Raiffeisen Schweiz sowie tiefen Guthabenzinsen verzeichnen die Kundeneinlagen einen Zufluss von 3,9 Prozent auf 11,8 Milliarden Franken. Der nach wie vor starke Zuwachs widerspiegelt das Vertrauen der Kunden in ihre lokale Bank», sagte Sidler weiter. Zudem halten knapp 167 000 Genossenschaftsmitglieder (+1000) den 18 selbständigen Genossenschaftsbanken die Treue und profitieren von exklusiven Mitglieder-Vorteilen.

Gut entwickelte sich auch die Ertragsseite. Der Geschäftsertrag ist um 2,5 Prozent gestiegen. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft beträgt 18,8 Millionen Franken, was einem Plus von 8 Prozent entspricht. Nach Berücksichtigung von Wertberichtigungen und Verlusten erreichten die im regionalen Verband zusammengeschlossenen Banken einen Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft von 147,4 Millionen Franken (+2,1 Prozent). Stagnierende Erträge sind hingegen beim Handelserfolg zu verzeichnen.

Erfreuliches Jahresergebnis

Dank steigenden Erträgen und der moderaten Kostenentwicklung resultiert ein erfreulicher Anstieg des Geschäftserfolgs um 1,6 Prozent auf 66 Millionen Franken. «Dies ist der höchste je erzielte Wert in der Geschichte des Raiffeisen Regionalverbandes. Der Jahresgewinn beträgt 16,3 Millionen Franken. Dies entspricht einem Wachstum von 6,1 Prozent», klärte Sidler weiter auf.

Um 14 Einheiten zugenommen hat auch die Zahl der Mitarbeitenden: Mit 601 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Banken wichtige Arbeitgeberinnen in der Region. Nebst attraktiven Arbeitsplätzen bieten sie auch 62 Lernenden einen lokalen Ausbildungsplatz im Bankensektor.

Raiffeisen unterstützt Populärkultur

Seit 2006 geniesst das rein privat betriebene Kulturhaus Le Théâtre die Unterstützung von Raiffeisen. Bis 2017 gingen die Musicalproduktionen in Kriens über die Bühne, seither im Le Théâtre Emmen, im Gersag Kongresszentrum. Das Haus erlangte überregionale Bekanntheit mit Schweizer- und auch Weltpremieren. Die Kapazität des Hauses konnte auf 670 Besucher verdoppelt werden Internationale Resonanz generierte diesen Winter die Schweizer Premiere des Broadway-Musicalhits «Sister Act», eine der erfolgreichsten je in der Zentralschweiz gezeigten Theaterproduktionen. 2018 wurde das Hauptsponsoring um weitere drei Jahre verlängert.

Rolf Willimann

Der Rontaler Immobilienmarkt

Die Raiffeisen Chefökonomen Martin Neff und Francis Schwartz nahmen für den RONTALER gezielt den Wohnungsmarkt der Region Rontal unter die Lupe. «Der Wohnungsmarkt in diesem Gebiet folgt dem gesamtschweizerischen Trend steigender Leerstände. Treibend sind dabei vor allem die leerstehenden Mietwohnungen. Vor allem in Ebikon sind die Leerstände im letzten Jahr auf 2,44% deutlich angestiegen (+0,8 Prozentpunkte). Damit liegt das Niveau derzeit deutlich über demjenigen der Schweiz (1,6%). Da in den nächsten Jahren in Ebikon nur wenige neue Wohnungen auf den Markt kommen und das Nachfragepotential durch das intakte Bevölkerungswachstum überdurchschnittlich ist, rechnen wir trotz relativ hoher Leerstandsquote mit keinen Verwerfungen im lokalen Markt. Deutlich stärker als in Ebikon ist die Bauprojektionstätigkeit in Dierikon und Root. Aufgrund der tieferen Leerstandniveaus und der intakten Nachfrage in diesen Gemeinden dürften diese Neubauprojekte jedoch mittelfristig gut vom Markt absorbiert werden. Die in den letzten Jahren deutlich gestiegene Vermarktungsdauer von Mietwohnungen im Rontal hat sich 2018 bereits stabilisiert. Sie kündigt eine sanfte Landung im lokalen Mietwohnungsmarkt an. Die Preise im Eigentumssegment werden auch im Rontal durch das anhaltende Tiefzinsumfeld weiter gestützt. Zusätzlich preistreibend wirkt das aufgrund der geringen Neubautätigkeit knappe Eigenheimangebot in der Region.»

Raiffeisen-Schweiz Chefökonom Martin Neff beleuchtete den Immobilienmarkt und Verbandspräsident Kurt Sidler konnte ein erfreuliches Jahresergebnis präsentieren. Bild rowi