Grossartige Renngeschichte fortgesetzt

ROOT – Bei teilweise dichtem Schneegestöber fand am 1. Februar das Fassdugelirennen auf Michaelskreuz statt – zum 15. Mal seit 1987. Die zahlreich erschienen Zuschauer bekamen grossartigen Sport zu sehen und auch herzhaftes Lachen kam nicht zu kurz.

34 wagemutige Athletinnen und Athleten nahmen ihr Herz in die Hand und stürzten sich, gegen Ende des Rennens teilweise in dichtem Schneetreiben, auf den Fassdugelis den steilen Ochsenhang hinunter. Dazu muss man wissen, dass diese Fassdugelis, die vom Organisator zur Verfügung gestellt werden, weder über einen Belag noch über Kanten verfügen. Darüber hinaus besteht die Bindung lediglich aus einem Stück Feuerwehrschlauch sowie einem Lederriemen. Die Schnur, die die Fassdugelis zusammenhält, dient beim Fahren nur zur Balance. Es braucht also schon eine gehörige Portion Mut, um dieses Abenteuer anzugehen. Entsprechend wackelig gestaltete sich bei manchen die Fahrt auf der weichen Piste, die von den Mitgliedern des Fassdugeliclubs noch mit Skiern am Fuss präpariert worden war – halt genauso wie früher. Manch einer der Rennläufer schlug unfreiwillige Kapriolen zwischen den Tannengrotzlis, die als Tore herhalten durften. Die zahlreich erschienenen, gutgelaunten Zuschauer amüsierten sich köstlich über die verschiedenartigen Fahrstile: die einen überzeugten durch eine verwegene, kompromisslose Fahrt. Publikumslieblinge waren aber unangefochten jene, die eher ungelenk und wild rudernd die Kurven zu erwischen versuchten. Bei Letzteren endete da und dort die Fahrt dann auch, unter lautem Gelächter des Publikums, in einem der ausgedienten Weihnachtsbäume. Besonders aktiv zeigte sich Walter Bühler aus Körbligen: Der Senior kurvte nicht nur gekonnt auf den Fassdugelis zwei Läufe den Ochsenhang hinunter, sondern unterhielt darüber hinaus auch das Publikum spontan mit Alphornblasen.

Mit den Verhältnissen am besten zurecht kamen bei den Damen Sheila Kuske, bei den Jugendlichen Marc Villiger und bei den Männern einmal mehr Martin Belmont. Sie alle durften einen verdienten Pokal mit nach Hause nehmen. Sieger dürfen sich auch all jene nennen, die am Sonntag den Ochsenhang auf den Fassdugelis bezwungen haben. Der Fassdugeliclub Udligenswil freut sich bereits heute auf die Fortsetzung der grossartigen Renngeschichte auf Michaelskreuz im Jahr 2016!

Bildlegenden:

Sie kam als Schnellste bei den Damen ins Ziel: Sheila Kuske aus Root.
Absolvierte nicht nur für zwei perfekte Läufe, er unterhielt auch glänzend das Publikum: Walter Bühler sen. aus Körbligen.
Rasante Abfahrt am Ochsenhang, gekonnt gemeistert von Walter Bühler jun. Bilder zVg.

Podestplätze

Damen
Sheila Kuske, Root                            1.05.74
Karin Buiholzer, Beromünster       1.31.46
Heidi Gmür, Udligenswil                 1.40.12

Jugendliche/Kinder   
Marc Villiger, Root                            28.79
Lena Gisler, Dierikon                       35.20
Marc Gisler, Udligenswil                 39.85

Herren   
Martin Belmont, Küssnacht            59.14
Peter Steiner, Rotkreuz                    1.02.08
Patrick Studer, Udligenswil            1.15.46