Coronavirus und seine drastischen Folgen für den Luzerner Sport

Der populäre Luzerner Stadtlauf und die traditionsreichen Ruder-Events auf dem Rotsee mussten bereits abgesagt werden. Auch die nationalen und regionalen Meisterschaften der populären Ballsportarten sowie der gesamte Trainingsbetrieb ruhen im ganzen Kantonsgebiet. Die finanziellen Folgen für die Veranstalter, Sportanlagenbetreiber, Verbände und Vereine gehen in die Millionen und gefährden deren Existenz.

Die IG Sport Luzern als Dachverband der Luzerner Sport-Organisationen will der Öffentlichkeit die Folgen und Konsequenzen aller Massnahmen im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus aufzeigen. Wir werden uns vehement dafür einsetzen, dass ein Teil der Unterstützungsgelder, die der Bundesrat dem Sport als Soforthilfe zugesprochen hat, auch den Luzerner Veranstaltern, Sportanlagenbetreibern und Organisationen zukommt. Unser Präsident und Kantonsrat Urs Dickerhof wird im direkten Kontakt mit dem Luzerner Regierungsrat und Sportdirektor Guido Graf sowie später mit einem allfälligen politischen Vorstoss auf die riesigen Schwierigkeiten des Sports im Kanton Luzern aufmerksam machen.

Es geht uns nicht in erster Linie darum, die Spitzen-Vereine und -Ligen zu vertreten. Diese haben durch ihre grossen Verbände bereits Support erhalten. Es ist nun extrem wichtig, auf die Probleme des gesamten Sportsystems aufmerksam zu machen. Die Schwierigkeiten der kleinen Veranstalter und Breitensport-Vereine dürfen nicht übersehen werden. Bei kleineren Veranstaltungen wie zum Beispiel dem abgesagten Rotseelauf Ebikon mit rund 900 Teilnehmenden stehen meistens ehrenamtliche Organisationskomitees dahinter, die sich mit der Laufveranstaltung eine Einnahmequelle für das jährliche Vereinsleben sichern. Der Ausfall dieser Einnahmen gefährdet in der Folge das gesamte Vereinsleben.

Mit dem eingestellten Meisterschafts- und Trainingsbetrieb wird nicht nur das soziale Leben
innerhalb eines Vereins lahmgelegt, sondern es entfallen auch markante und existenzielle
Einnahmen. Die Landhockey-Abteilung des Luzerner SC beispielsweise rechnet angesichts des gestoppten Sportbetriebs mit ungedeckten Kosten von 9000 Franken pro Monat. Der Spitzenverein auf Schweizer Ebene in einer olympischen Sportart leistet sich qualitativ ausgewiesene Fachkräfte als Trainer oder Coaches, um seinem erfolgreichen Nachwuchs die bestmögliche Ausbildung zu bieten.

Mehrmonatliche Fehlbeträge von 9000 Franken wegen dem Coronavirus führen im schlimmsten Fall dazu, die Lohnkosten zu senken und Trainerverträge aufzulösen. Mit drastischen Folgen für die Zukunft.

Bereits vier Mitarbeiter auf Kurzarbeit setzen müssen hat der Verein Luzerner Stadtlauf. Und mit rund 150‘000 Franken Verlust muss er wegen der letzte Woche erfolgten Absage seiner diesjährigen Grossveranstaltung mit rund 14‘000 Läuferinnen und Läufern rechnen. Dank Reserven aus den Vorjahren dürfte das Schlimmste verhindert werden, auch weil die Absage gerade noch rechtzeitig erfolgt ist.