Dringend Leiterinnen und Leiter gesucht

Erfolgreiche Kindersportförderung im Kanton Luzern

Wie eine Studie der Sportförderung Kanton Luzern zeigt, besuchen immer mehr Kinder und Jugendliche ein Sportangebot. Dieser Erfolg des Programms J+S-Kindersport stellt einige Luzerner Vereine aber vor neue Herausforderungen: Immer häufiger fehlt es an qualifizierten Leiterinnen und Leitern. Vereine sind deshalb vermehrt auch auf die Mitwirkung von Eltern oder Grosseltern angewiesen.

Seit der Einführung des Programms J+S-Kindersport haben die Vereine im Kanton Luzern grosse Anstrengungen unternommen, Kinder an den Sport und die Bewegung heranzuführen. Kinder werden in allen Sportarten bereits im Alter von 5 bis 10 Jahren in einem Verein als Einsteiger altersgerecht von ausgebildeten Leiterinnen und Leitern betreut und die Vereine mit Kindersportangebot mit J+S-Geldern unterstützt.

Fussball- und Turnvereine mit starkem Zuwachs

Wie eine Untersuchung der Sportförderung Kanton Luzern bei den Luzerner Sportvereinen zeigt, ist diese Kindersportförderung sehr erfolgreich: Insgesamt haben 2013 über 46’000 Kinder und Jugendliche im Kanton Luzern in einem Verein ein Sportangebot besucht – so viele wie noch nie. Dabei wurden sie von fast 7’000 anerkannten Leiterinnen und Leitern betreut. Die Sportförderung Kanton Luzern hat für die Clubs im vergangenen Jahr gesamthaft 3,77 Mio. Franken an Bundesbeiträgen ausgelöst.

Mangel an qualifizierten Leitern

Der Zuwachs an Kindern ist vor allem bei den Einsteigersportarten gross. An Fussball und Turnen sind die Kleinen besonders interessiert, und so sind die Vereine aus diesen Sparten denn auch speziell gefordert. Markus Kälin, Leiter der Sportförderung Kanton Luzern, stellt fest: «Unsere Studie zeigt, dass besonders die Fussballclubs zusehends mit einem Mangel an qualifizierten Leiterinnen und Leitern konfrontiert sind.» Für die Übernahme von Leiterfunktionen kommen laut Kälin deshalb auch neue Zielgruppen wie Jugendliche und Rentner – beispielsweise auch Grosseltern – in Frage. Zudem wäre eine verstärkte Einbindung der Eltern für die Vereine wünschenswert. «Zeitgemäss und zukunftsträchtig ist auch der Einsatz von Leiterteams anstelle eines einzigen Trainers. Dabei müssen aber auch neue Ausbildungsmodelle ins Auge gefasst werden.» Die Herausforderungen, denen sich die Clubs stellen müssen, haben die Verbände erkannt. So denkt auch Urs Dickerhof, Präsident des Innerschweizerischen Fussballverbandes, über neue Formen und Angebote in der populärsten Sportart nach: «Wir sehen die Anstrengungen unserer Vereine und schätzen diese sehr. Die täglich geleistete Arbeit ist von unschätzbarem Wert. Wir versuchen, im Rahmen unserer Möglichkeiten den Vereinen Unterstützung zu bieten, indem wir ihnen zum Beispiel eine unentgeltliche interne Weiterbildung anbieten.»