Wenn der Astronaut mal muss

UDLIGENSWIL – Vortrag des Kulturvereins am 28. April

Der Biologe Andreas Schönborn referiert in seinem Vortrag über ökologische Kreisläufe auf Marsflügen und die möglichen Auswirkungen auf das Leben auf der Erde.

Künftige Raumfahrer werden auf ein möglichst komplettes Recycling von Wasser und auch den Nährstoffen aus dem «Menschenmist» angewiesen sein, um die lange Reise überhaupt zu überleben. Das ist auf dem kleinen Raum einer Weltraumkapsel eine riesige Herausforderung. Forscherinnen  und Forscher versuchen heute, ein kleines, robustes, geschlossenes Ökosystem zu entwickeln, das als Lebenserhaltungssystem dienen kann.

Unsere Erde ist sehr viel grösser, als eine Raumkapsel, aber nach Massstäben des Weltraums immer noch klein. Auch sie ist eine Art bewohnte «Kapsel» in der unendlichen Wüste des Weltraums. Auch auf der Erde stossen wir Menschen mit unserer Technik an die ökologischen Grenzen des Planeten. Eines der grössten Probleme sind dabei weltweit gesehen menschliche Ausscheidungen, die Krankheiten verbreiten, das Trinkwasser vergiften etc.

In ein paar wenigen Ländern (so auch bei uns) ist es seit 200 Jahren üblich, den Menschenmist in das nächste Gewässer zu spülen, seit 40 bis 50 Jahren wird das Wasser vorher auch noch gereinigt. Das hat sich so etabliert, funktioniert akzeptabel, aber die beste Lösung ist es in verschiedener Hinsicht nicht. Die Forschung für den Flug zum Mars kann uns hier ganz neue Wege aufzeigen. Auch für uns, die unten bleiben.

Andreas Schönborn, Referent und Mitglied des Kulturvereins Udligenswil, ist Biologe und  Dozent an verschiedenen Unis, er forscht seit Jahren zum Thema Recycling.

Freitag, 28. April, 20 Uhr, Atelier Porter & Wenk, Kellermattstrasse 1, Udligenswil. Anmeldung an info@kulturverein-udligenswil.ch oder 078 821 23 55 (Anruf oder SMS). Die Teilnahme ist kostenlos.