Wird aus dem Geisterhaus nun doch wieder ein Wirtshaus?

ROOT – Mehr als 20 Jahre ist das Restaurant «Rössli» bereits geschlossen und das Haus fristet ein eher trauriges Dasein. Nun gibt es gleich zwei Investoren, mit umfangreichen Plänen im Gepäck. Dabei geht es jedoch längst um mehr als nur um das beliebte Gasthaus.

Das «Rössli»  in Root, war schon immer mehr als nur ein Restaurant und Gasthaus. Bereits im 18. Jahrhundert – von der Familie Petermann erbaut – war es der gesellschaftliche Versammlungsort in der Region. Doch dann wurde es still um die einstige Institution und das Gebäude verfiel mehr und mehr. Schon seit langem ist man in der Bevölkerung von Root der festen Überzeugung, dass hier etwas geschehen muss, und  dass man das historische Anwesen renovieren und wiederbeleben sollte. Dementsprechend gross war am Montag Abend das Interesse bei der aktuellen Infoveranstaltung «Schwerpunkt Root», die nun bereits zum dritten Mal im D4 Business Village in Root über die Bühne ging.

Gleich zwei Investoren präsentierten Ihre Ideen rund um das Rössli

Mit grosser Spannung wurden die Antworten auf die drängenden Fragen zum Thema «Rössli» erwartet. David Inderkum, der Ortparteipräsident der FDP in Root, die einer der Hauptinitiatoren dieser Veranstaltungsreihe ist, konnte daher an diesem Abend eine sehr grosse Zahl Besucher begrüssen und versprach gleich zu Anfang  gute Neuigkeiten. In seiner Eröffnungsrede betonte er zunächst die wirtschaftliche Bedeutung der Gemeinde Root und die sehr gute Infrastrukturbedingungen sowie das grosse Potential für Wirtschaftstreibende.  Sicher waren das auch die ausschlaggebenden Aspekte dafür, dass schnell ein Investor für das Projekt «Rössli» gefunden wurde: Die Pensionskasse Stiftung Abendrot möchte sich hier in Root im grossen Umfang engagieren. Dabei geht es den neuen Machern nicht nur um die Wiederherstellung des historischen Wahrzeichens von Root. Es geht gleich um ein ganzes Areal, das neu überbaut werden soll.

Die neue Eigentümerin des «Rössli», die Pensionskasse Stiftung Abendrot, wurde an diesem Abend von ihrem Architekten Daniel Lengacher vertreten, der in seinem Vortrag die ganzheitliche Nutzung des Gebäudes sowie des dahinter liegenden Geländes erläuterte. Das Konzept des verantwortlichen Planungsbüros Lengacher Emmenegger Partner AG sieht u.a. vor, neuen Raum für altersgerechtes Wohnen zu schaffen. Doch auch das dahinterliegende Areal, jenseits des Radweges, soll zusätzlich wirtschaftlich und für die Gemeinde sinnvoll genutzt werden. Hierfür engagiert sich der zweite Investor, die Wohnungsgenossenschaft Pro Familia, die neben einem Parkhaus mit über 70 Stellplätzen, gleich weitere vier Gebäudekomplexe plant. Hier möchte man Wohnungen sowohl für Familien sowie ebenfalls speziell für ältere Menschen errichten. Soweit die Ideen der ambitionierten Investoren. Vorgestellt wurde dieses Konzept von Patrick Meyer, dem Vizepräsident der Wohnungsbaugesellschaft Pro Familia.

Die Planungsphase soll Ende des Jahres abgeschlossen sein  

Wann allerdings diese Ideen Realität werden, dass steht noch nicht genau fest. Noch befinden sich beide Planungsgruppen in der Phase der Vorentwicklung, die jedoch bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein soll. Daniel Lengacher betonte ausdrücklich, dass es sich hier um zwei sich ergänzende Projekte handle und man vor allem eine bedarfsgerechte Planung anstrebe. Weiterhin erklärte er, dass man sehr bemüht sei, dass sich am Ende die Objekte beider Investoren sinnvoll ergänzen. Etwas skeptisch betrachtete Lengacher hingegen die räumliche Nähe des neu erbauten Kreisels, der den ursprünglichen und neuen Haupteingang des «Rössli» zu nah tangiere und somit den Zutritt erschwere, so der Bauexperte. Er hofft, dass man sich bis zur Wiedereröffnung des «Rössli» vielleicht noch für eine Dreissiger-Zone entscheiden wird. Für die Bürger in Root war an diesem Abend vor allem wichtig, dass die Planungsarbeiten in Bewegung bleiben und die noch recht groben Ideen langsam Gestalt annehmen. Wie das gesamte Areal nun am Ende tatsächlich aussehen und genutzt wird, ob das alte neue «Rössli» wieder ein klassisches Restaurant wird und wie der moderne und bisher nur skizzierte kontrastreiche Anbau genutzt werden kann, das werden hoffentlich die nächsten Monate zeigen.

Polizei Luzern informiert über Schutz vor Einbrechern.

Abschliessend erwartete die vielen Besucher noch ein ganz konkretes Anliegen der Luzern Polizei. Sie nutzte dieses Forum, um die Anwesenden über die Einbruchsprävention zu informieren. Roger Schuhmacher von der Polizei in Ebikon stellte zunächst die alarmierende Zunahme von Einbrüchen vor und nahm diese negative Bilanz zum Anlass, die Bürger zu mehr Aufmerksam aufzurufen. Er empfiehlt den Anwohnern, doch vor allem auf fremde Personen zu achten, die evtl. nicht ins Quartier gehörten und im Verdachtsfall die Polizei direkt über die Notrufnummer 117 zu informieren. Claude Gnos, Sicherheitsexperte der Luzerne Polizei, erklärte anschliessend die Bedeutung von konkreten Massnahmen für mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden.

Architekt Daniel Lengacher vom Planungsbüro Lengacher Emmenegger Partner AG orientierte über das Vorhaben der Pensionskasse Stiftung Abendrot. Bild Robert Schütz.
Architekt Daniel Lengacher vom Planungsbüro Lengacher Emmenegger Partner AG orientierte über das Vorhaben der Pensionskasse Stiftung Abendrot. Bild Robert Schütz.